Ein neuer Rechner
Hier ist noch Baustelle. Der Artikel ist noch nicht ganz fertig.
Für einen Computer-Anfänger ist dieser Artikel nicht gedacht.
Ich gebe in diesem Artikel Ratschläge. Ich kann nicht garantieren, dass diese
Ratschläge auch Dir mit Deinem Rechner helfen. Du kannst sie ja ausprobieren.
Ich lehne Ansprüche wegen eventuell entstandener Schäden jedoch ab.
Aber Du kannst ja vielleicht auch mal selbst Hinweise im Internet suchen.
Ich kann Dir auch nicht per E-Mail helfen. Wende Dich an ein Forum.
Der Artikel ist entstanden, weil ich mir selbst einen anderen Rechner zugelegt
habe. Der Rechner ist nicht neu.
Er hat noch kein Windows 11.
Deshalb sind meine Ausführungen zu Windows 11 nicht praktisch erprobt -
im Zweifelsfall also fragwürdig.
Der Artikel kann auch nie aktuell sein. Die Welt der EDV ist dafür zu
schnelllebig. Ich bin auch kein Profi mehr.
Überlegungen vor der Anschaffung eines neuen
Rechners
Nach etwa 10 Jahren braucht man wieder einen neuen Rechner.
So scheint es jedenfalls.
Manchmal kommt einem der alte Rechner dann einfach nur zu alt vor.
- Module müssten ausgetauscht werden, weil sie nicht mehr zuverlässig
arbeiten.
- Neuere Steckkontakte fehlen. Sie kamen erst nach der Anschaffung, etwa
USB-C, USB 3.
- Dann ist die Platte schon fast voll - zu viele Videos.
- Für das damalige Betriebssystem gibt es keine Upgrades mehr, etwa für
Windows 7.
- Der Internetzugriff ist auch langsam geworden.
- Neuere Software läuft auf dem alten Gerät nicht mehr zuverlässig.
Viele Menschen kaufen sich dann einen neuen Rechner.
Der alte Rechner bleibt dann im Regal stehen - sozusagen als eine Sicherung
eines früheren Lebensabschnittes.
Oft ist eine Neuanschaffung jedoch nicht nötig.
Müll auf der Platte kann man beseitigen. Man kann unnötige Programme löschen.
Uninteressante Videos kann man auch löschen. Es gibt dann noch Putzprogramme,
die auf der Platte aufräumen (etwa CCleaner - bei Installation aufpassen,
dass keine Reklamesofware mit installiert wird).
Und schließlich kann man die Platte defragmentieren.
Defragmentieren beschleunigt bei Platten den Zugriff deutlich.
Viel kann man auch machen beim Internetzugriff. Ganz viele Webseiten rufen
Reklame auf und kommunizieren mit Firmen, die sich für Dein Kaufverhalten
interessieren. Die meiste dieser Hintergrundkommunikation bemerkst Du nicht.
Sie nützt Dir nur ganz selten - wenn überhaupt. Sie macht aber Deinen Rechner
langsam.
Vielleicht überlegst Du es Dir noch einmal. Aber wenn Du eine Neuanschaffung
dennoch vorhast, so bedenke, dass Du alle Programme neu installieren musst.
Auch alle Daten musst Du mit hinüber auf den neuen Rechner nehmen.
Denke nur an die vielen alten E-Mails, Deine eigenen Einstellungen in den
vielen installierten Programmen.
Das ist eine ganze Stange Arbeit. Es kostet schon einige Tage - wenn nicht
Wochen - an Zeit.
Beim Neueinkauf eines Rechners stellt sich auch die Frage, was der neue
können soll. Wer Computerspiele braucht, der muss mehr Geld ausgeben.
Ich kann hierzu keinen Rat geben.
Wer oft an Videokonferenzen teilnimmt, sollte einen Rechner der mittleren
Preisklasse wählen.
Für die vielen anderen Anwendungen reicht ein preisgünstiges Gerät.
Und dann stellt sich noch die Frage, welches Betriebssystem
ich wählen soll.
Bei den meisten neuen Rechnern ist
Windows von
Microsoft vorinstalliert.
Auf dem zweiten Rang findet man Rechner mit
macOS.
Aber es gibt inzwischen auch Rechner, die alternativ vom Hersteller mit
Linux
ausgestattet werden. Einen solchen Rechner würde ich empfehlen.
Wer Heimarbeit (Homeoffice) mit seinem PC macht, sollte beachten, dass dafür
ein Rechner von der Firma bereit gestellt wird - mit allen
Sicherheitseinstellungen, die die Firma für nötig hält.
Dieser Rechner ist dann ausschließlich für die Heimarbeit zu verwenden.
Die privaten Arbeiten sind dann auf einem anderen Rechner zu machen.
Lediglich ein Datenaustausch über USB-Stick sollte möglich sein.
Der neue Rechner ist da
Wenn Du Dir nun privat einen neuen Rechner zugelegt hast, so beginnt viel
Arbeit.
Schalte den Rechner noch nicht an, sondern
- Lese die Bedienungsanleitung.
Du musst wissen, was die vielen Knöpfe der Tastatur bedeuten.
Du musst vertraut sein mit dem Gerät.
Gehe mit Deinem alten Rechner ins Internet. Lese im Internet, was Du zum
neuen Gerät erfahren kannst.
- Lese möglichst viele Informationen zum Betriebssystem.
Fast immer ist das Betriebssystem von Microsoft (Windows) vorinstalliert.
Nun klebe die Kamera und die Mikrofone ab. Mark Zuckerberg von Facebook
hat das bei seinem Rechner auch so gemacht. Denn sobald Du Deinen neuen Rechner
einschaltest, wird wahrscheinlich das eine oder andere Programm ein Bild von
Dir machen. Und es wird Dich vorher nicht um Erlaubnis fragen.
Untersuche das BIOS oder UEFI
Auf Deinem PC, beziehungsweise auf Deinem
Notebook,
gibt es entweder ein
BIOS
oder ein
UEFI.
UEFI ist neuer. Im Folgenden unterscheide ich sie nicht. Ich schreibe dafür
BIOS/UEFI.
Bevor Du den Rechner einschaltest, schaue nach, wie Du ins Menü des
BIOS oder des UEFI kommst. Dazu musst Du gleich nach dem Einschalten eine
bestimmte Taste drücken. Meist ist es die Taste F1, F2, F10, Entf oder Esc.
In der Bedienungsanleitung steht, welche Taste es bei Deinem Rechner ist.
Wenn Du das BIOS/UEFI-Menü siehst, erkennst Du, dass darin viele Parameter
voreingestellt sind. Man kann diese Parameter in dem Menü ändern.
Wenn Du das Menü nicht siehst, sondern ein Windows-Logo, so schalte den Rechner
gleich ab. Dann hast Du das Menü verpasst. Beginne dann nochmals.
Wenn Du das Menü dauerhaft siehst, so mache ein Foto. Dann arbeite Dich durch
alle Karteireiter und alle Untermenüs und mache auch von denen Fotos.
Für uns ist zunächst wichtig, möglichst viel zu erfahren.
Wir wollen dann aufschreiben, welche Parameter im Lieferzustand auf
welche Werte eingestellt sind.
Am Ende wählst Du "Save and Exit". Dann schaltest Du den Rechner gleich ab,
damit das Windows (oder das Betriebssystem) noch nicht geladen wird.
Was Du nun vom BIOS/UEFI-Menü an Fotos aufgenommen hast, solltest Du auf
Deinem alten Rechner in eine Textdatei oder in ein Tabellendokument (z.B. mit
LibreOffice Calc oder mit Excel) eintragen.
- Die erste Spalte der Tabelle ist zunächst leer. Später kann man dort
einen * setzen, um zu zeigen, dass eine Änderung von Dir gemacht wurde.
- Die zweite Spalte nennt den Parameter, so wie er im BIOS/UEFI genannt wird.
- Die dritte Spalte zeigt den am Anfang eingestellten Wert.
- Die vierte Spalte zeigt den zuletzt eingestellten Wert. Der Eintrag ist leer,
wenn immer noch der Anfangswert gültig ist.
- Als fünfte Spalte kannst Du einen Kommentar eintragen.
Nun kommt Arbeit. Versuche mit Deinem alten Rechner über das Internet
herauszubekommen, was die einzelnen Parameter und die eingestellten Werte
bedeuten.
Wenn Du dann weißt, was da alles eingestellt ist, so wählst Du vielleicht
andere Einstellungen.
Wenn Du beispielsweise nicht willst, dass Dein Rechner nachts über das
Netzwerk eingeschaltet wird, so solltest Du den Parameter "Wake On LAN"
auf "Disabled" setzen. Als Privatmann braucht man diesen Parameter kaum.
In einem Firmennetz ist der Parameter aber notwendig.
Die IT-Abteilung der Firma kann damit gezielt einzelne Rechner hochfahren und
auf denen in der Nacht dann neue Programme oder Updates aufspielen.
Für Deinen privaten Rechner sperrst Du dagegen besser jeden Kontaktversuch
aus dem Netz, den Du nicht selbst verursacht hast.
Und noch etwas: Vergebe ein Passwort für BIOS/UEFI und schreib Dir das
Passwort auf - auf Papier, das überdauert einen Fall aus 1 Meter Höhe.
Das Passwort verhindert, dass später nicht jeder ins Menü des BIOS/UEFI
auf Deinem Rechner gelangt. Auch der Start eines anderen Betriebssystems
- etwa von einem vorher eingesteckten USB-Stick - sollte durch dieses Passwort
verhindert werden. Mit einem Linux, gebootet von einem USB-Stick, kommt man
nämlich auch an unverschlüsselte Windows-Laufwerke.
Eventuell musst Du sogar zwei Passwörter ablegen. Aber die zwei Passwörter
können gleich sein.
Das Betriebssystem
Das BIOS/UEFI - sofern man nicht das Menü aufruft - lädt das
Betriebssystem.
Die meisten PCs werden zusammen mit dem Betriebssystem
Windows von
Microsoft ausgeliefert. Die Hersteller von PCs brauchen
nach Urteil vom EuGH nicht alternativ verschiedene Betriebssysteme anbieten.
Durch diese Praxis ist nahezu jeder Käufer eines PC zu einem Mitkauf von
Windows gezwungen. Windows kostet. Das alternative Betriebssystem
Linux
kostet nichts.
Es gibt jedoch ein paar wenige Hersteller, die alternativ
PCs mit Linux anbieten.
Weil nun Windows auf den meisten PCs läuft, stattet jeder Hersteller von
Peripheriegeräten (z.B. Drucker, Scanner) seine Hardware
mit einer zu Windows passenden Software (Treiber) aus. Für alternative
Betriebssysteme, etwa macOS oder Linux, ist die Unterstützung manchmal nur gering oder gar
nicht vorhanden. Wenn man also ein bestimmtes Peripheriegerät unbedingt braucht,
so liegt es letztendlich an dem Hersteller des Peripheriegerätes, ob man
Windows braucht oder nicht.
Aber immer mehr Hersteller liefern inzwischen auch Treiber für alternative
Betriebssysteme.
Dann gibt es Programme, die nur unter Windows laufen. Die Linux-Software Wine kann
zwar sehr viele Windows-Programme doch unter Linux ablaufen lassen.
Aber das gelingt nicht immer optimal. In so einem Fall bleibt man dann doch
besser bei Windows.
Da man es also bei der Anschaffung eines neuen PCs nur in wenigen Fällen
vermeiden kann, eine Windows-Lizenz mitkaufen zu müssen, so belässt man Windows
dann auch auf dem neuen PC. Man hat es ja bezahlt. Man kann es nützen oder
einfach dort liegen lassen. Es belegt dann eben nur Plattenspeicher.
Wenn Du nun aber Geld für Windows ausgegeben hast, bekamst Du von Microsoft die
Erlaubnis, Windows zu benützen. Aber Microsoft stellt da noch eine ganze Reihe
an Bedingungen. (Siehe Lizenzbestimmungen.)
Durch diese Bedingungen hast Du immer einen Miteigentümer auf Deinem PC,
der Dir so seine eigenen Vorstellungen aufnötigen darf.
Microsoft gibt Dir beispielsweise über das Internet sein OK, ob Du weiter mit
Windows arbeiten darfst.
Dann darf Microsoft zusätzliche Programme einbinden, die anderen
Lizenzbedingungen unterliegen. Weiterhin darfst Du technische Beschränkungen
oder Begrenzungen in der Software nicht umgehen.
Hier stellt sich dann schon die Frage, ob Du noch Eigentümer des PC bist,
oder nur noch dessen geduldeter Benützer.
Du hast aber generell das Recht, auf Deinem Rechner Software verschiedenster
Hersteller zu installieren. Aber auch da möchte Microsoft mitentscheiden.
Sie haben dazu den Microsoft Store erfunden, wo Software ladbar ist,
die sie bevorzugen. Sie schreiben, sie prüfen die Software, wofür sie auch
reichlich Gebühren nehmen.
Du hast aber bei einem PC mit Windows immer noch das Recht, das Betriebssystem
Windows der Firma Microsoft von Deinem PC zu entfernen.
Du darfst sogar Linux - zusätzlich neben Windows - auf Deinem Rechner als
Betriebssystem installieren.
Du kannst danach entscheiden, ob Du wechselweise entweder mit Windows oder
mit Linux arbeiten willst.
Bei Smartphones oder
Tablets,
welche Android oder macOS als Betriebssystem haben, sieht es dagegen
düsterer aus. Es gibt da keine Alternativen.
Wenn Du Linux als Betriebssystem wählst, so hast Du die
Probleme mit Microsoft nicht. Du kannst beliebige Linux-Programme installieren.
Du kannst Dir den Programmcode von Linux ansehen. Du darfst den Code sogar
ändern und anpassen und weitergeben. Und für die Sicherheit sorgt die große
Gemeinschaft der Entwickler.
Dann ist Linux nicht nur ein System. Es ist eine Vielfalt von Zusammenstellungen
aus Systemkern,
Desktop und Programmpaketen. Man nennt die Zusammenstellungen
Linux-Distributionen.
Was es da alles gibt, zeigt
Wikipedia oder DistroWatch.
Selbst Android und macOS sind derartige Zusammenstellungen, die die bekannten
Firmen mit eigener Software ergänzt haben, um daraus ein eigenes Betriebssystem
zu machen, das sie für ihre Zwecke verwenden können.
Linux ist heute hauptsächlich
verbreitet in Servern jeder Art, in Supercomputern,
Routern, Fertigungs- und Überwachungsgeräten der Industrie und in Geräten
der Gebäudeautomation.
Kommen wir nun zurück zum vorinstallierten Windows auf Deinem PC.
- Du kannst Windows platt machen und alle Partitionen löschen. Das kann
man bei der Installation nahezu jeder Distribution von Linux durchführen.
Vorher sichere Dir aber Windows als Virtuelle Maschine. Der
VMware vCenter Converter könnte Dir helfen.
Wenn Du später Windows doch noch einmal bräuchtest, müsstest Du es sonst
nochmals kaufen. Das wäre widersinnig. Du würdest es dann sowieso besser in
einer virtuellen Maschine arbeiten lassen.
Ich empfehle diesen Weg im Moment nicht.
- Du kannst mit Linux-Mitteln
(Gparted) die C:-Partition verkleinern. Da Du aber nicht
weißt, wie viel Platz Du auf der C:-Partition noch brauchst, damit Windows
noch läuft, rate ich also ab, selbst wenn viele Linux-Distributionen
diesen Weg erlauben.
- Du kannst Windows zum Laufen bringen. Dann verkleinerst Du mit
Windows-Mitteln die C:-Partition, so weit wie es Windows zulässt. Es entsteht
so eine neue Partition, in der Du später Linux unterbringst.
In der nun verkürzten C:-Partition ist noch viel Platz frei. Diesen Platz
kannst Du später auch mit Linux nützen. Du kannst Dateien dort speichern.
Wenn Du später Windows wieder aufrufst, anerkennt Windows die von Linux dort
gespeicherten Dateien wie seine eigenen.
Das ist der von mir empfohlene Weg. So geht man auch vor, wenn man nach einer
langen Nutzung von Windows auf Linux umsteigt.
- Du kannst in Zukunft nur mit Windows arbeiten.
Wenn Du nun weiter mit Windows arbeiten willst - dauerhaft oder im Wechsel mit
Linux - so solltest Du Windows aufrufen und anpassen.
Von dieser Anpassung soll nun die Rede sein.
Der erste Aufruf von Windows
Wieder heißt es: Zuerst lesen, danach handeln. Noch nicht einschalten.
Ich empfehle die
Orientierungshilfe Windows10 von Robert Formanek.
Eine eigene Orientierungshilfe für
Windows 11 gibt es noch nicht. Man kann sich aber
mit der für Windows 10 behelfen.
Die Orientierungshilfe solltest Du zuerst einmal durchlesen, nicht
unbedingt ganz, aber zur Hälfte. Lade dazu das Dokument aus dem Internet
auf Deinen alten Rechner.
Das Dokument gibt einen Eindruck, wie der erste Aufruf von Windows 10 abläuft.
Aber es werden in der Orientierungshilfe nicht alle Fragen gelistet, die
Windows beim ersten Start beantwortet haben will.
Da werden nämlich Fragen gestellt, die schon recht persönlich sind.
Aber man muss ja nicht wahrheitsgemäß antworten. Wenn sie Dich nach Deinem
Geburtsort fragen, kannst Du beispielsweise "daheim" oder "Krankenhaus"
eingeben. Phantasienamen sind da durchaus angebracht.
Nenne denen nie Deinen richtigen Namen, Dein Geburtsdatum oder Deine Anschrift.
Jedoch MUSST Du Dir unbedingt notieren, was Du zu den Fragen eingegeben
hast.
Am besten, Du machst ein Foto von jeder Seite, bevor Du sie fertigstellst.
In der Orientierungshilfe steht auch, was man unbedingt anders einstellen
sollte.
Microsoft bietet unter Windows 10 ja allerlei verlockende Dienste an.
Dafür will Microsoft aber Daten von Dir. Diese Daten werden dann an Dritte
verkauft, die Dir nun personenbezogene Werbung zumuten wollen.
Mir persönlich kommt es so vor, als sollte ich mich vor denen nackt ausziehen,
damit diese dann die Bilder an die Werbeindustrie verkaufen können.
Ich selbst möchte denen also möglichst wenig von meinen Daten zukommen lassen.
Deshalb verzichte ich auch freiwillig recht gerne auf deren noch so reizvollen
Dienste.
Lasse Dich auch nicht verleiten, beim Erstaufruf eine Verbindung ins Internet
zuzulassen. Manche Schritte kann man bei Windows 10 noch überspringen
- bei Windows 11 nicht mehr. Man wird etwa gezwungen, ein
Microsoft-Konto einzurichten. Dann bekommt Microsoft jedes
Deiner Logins mit.
Man kann das Microsoft-Konto aber auch wieder loswerden.
Sage Nein zu Cortana, Spracheingaben, Standort verwenden, Gerät suchen,
Eingabeerkennung und Werbe-ID. Diagnosedaten einstellen auf "Einfach".
Abstellen muss man sie anders.
Wenn man nun den PC einschaltet und nicht ins BIOS/UEFI-Menü eintritt,
so wird das vorinstallierte Windows zum ersten Mal gestartet.
Der erste Start dauert lange. Geduld ist gefragt. Irgendwann kommen die oben
erwähnten Fragen. Man darf sich Zeit lassen beim Antworten.
Dann wieder warten.
Am Ende sieht man den Desktop von Windows.
Stelle den Flugzeugmodus ein. Dadurch wird eine unkontrollierte
Netzverbindung verhindert - auch nach dem nächsten Reboot.
Klicke Dich im Explorer zu Systemsteuerung -> System und Sicherheit -> System
und mache ein Foto.
Fahre Windows herunter.
Den Internetverkehr von Windows begrenzen
Diagnosedaten
Windows 10 sendet in unregelmäßigen Abständen Daten über das Internet an
Microsoft, ohne Dich zu fragen. Sie nennen es Diagnosedaten, die sie zur
Verbesserung ihrer Dienste sammeln würden.
Wie diese Daten ermittelt und gesendet werden, erklärt der Artikel
Analyse der Telemetriekomponenten in Windows 10
vom BSI. Was die an Microsoft gesendeten Diagnosedaten
enthalten, ist mir nicht bekannt.
Ich kann mit den Einstellungen von Windows 10 das Senden dieser Daten
reduzieren, aber auch nicht völlig verhindern.
Zwar stellt Microsoft dazu auch eine recht umfangreiche
Datenschutzerklärung bereit. Aber - sind denn dort klare
Fakten beschrieben? Oder sind das seichte Formulierungen, die einem
Rechtskundigen jederzeit einen Ausweg offen halten?
Ich vermag es nicht zu beurteilen.
Jedenfalls habe ich auf meinem Rechner doch Daten, die ich mit Microsoft
nicht teilen will.
Ich will denen z.B. nicht sagen, welche Internetseiten ich lese, an wen
ich Briefe oder E-Mails schreibe, und schon gar nicht, was ich in den
Briefen oder E-Mails mitteile. Ich halte das Briefgeheimnis noch hoch.
Wenn ich nur den Verdacht habe, dass Microsoft da mitlesen könnte, ist das
Vertrauensverhältnis gestört.
Werbung
Stell Dir vor, ein grelles, blinkendes Bildchen kommt bei jeder Seite zusätzlich
mit, wenn Du Dich im Internet umsiehst. Wenn Du ernsthaft arbeitest, wenn Du
beispielsweise etwas suchst, dann stört diese Werbung.
Und beim Laden jeder neuen Seite musst Du auch noch warten, bis auch die
nächste Werbung nachgeladen ist. Das kostet Deine Zeit.
Und Dein Internet wird langsam.
Die vielen Werbebildchen müssen ja schließlich auch über die Leitung. Wenn
Du nun keinen Glasfaseranschluss hast, wird das Surfen eine Geduldsprobe.
Das ist aber noch nicht alles. Die Werbefirmen wollen nämlich auch wissen,
was Du im Internet machst. Sie wollen Dich auf ihre Produkte leiten.
Deshalb lassen sie sich die Adressen der Seiten, die Du besucht hast,
zusenden - teilweise direkt durch den Browser Edge oder über Microsoft.
Das ergibt eine weitere unnötige Beanspruchung Deines Internet-Zugangs.
Suchst Du etwa im Internet über Deine Suchmaschine ein bestimmtes Werkzeug,
so geht die Info gleich an alle möglichen großen Baumärkte im Netz.
Beim Surfen werden Dir dann die Angebote, aber auch die Werbung eingespielt.
Aber glaube bloß nicht, bei der Werbung wäre der günstigste Händler dabei.
Du bekommst die Werbung gezeigt, die der Händler eingestellt hat, der den
höchsten Betrag dafür an die Werbefirma gezahlt hat.
Wenn Du also ein schnelles Internet haben willst, so verhindere, dass Dir
Werbung eingespielt wird. Verhindere aber auch, dass die Werbefirmen (und auch
Microsoft selbst) durch das Internet über all Dein Tun informiert werden.
Privatsphäre
Manche meinen, sie hätten
nichts zu verbergen.
Sie haben ein Smartphone oder ein Tablet, mit dem Google oder Apple sie
komplett überwachen können. Sie meinen auch, sie könnten im Weltgeschehen
sowieso nichts bewirken.
Sie denken, als wären sie rechtlos wie ein Schlachtschwein.
Und einem Schlachtschwein gewährt man keine Gerechtigkeit.
Menschen haben aber Rechte - zumindest die
Menschenrechte
(Deutscher Text) - und da gehört das
Recht auf Privatsphäre dazu.
Wer sich mit dem Thema "Privatsphäre" auf Rechnern näher beschäftigen will, sei
auf das Privacy-Handbuch (z.b. Kap. 2) verwiesen.
Ein Telepolis-Artikel von 2014 zeigt den Stand von damals.
Was heute ein investigativer Journalist beachten muss, findest Du auch in einem
Artikel über
IT & IT-Sicherheit.
Ich selbst hatte ein entsprechendes Erlebnis. Meine Frau und ich, wir
unterhielten uns über die Neuanschaffung eines Elektrogerätes. Auf dem Tisch
lag ein Smartphone mit Android Betriebssystem - es lag einfach nur da, war aber
angeschaltet.
Am nächsten Tag bekam meine Frau unerwartet auf dem Smartphone mehrmals Werbung
angezeigt genau über den Typ von Elektrogeräten, über die wir uns am Vortag
unterhalten hatten.
Und bedenke stets, dass das alles, was
Google,
Apple,
Meta
(Facebook), Amazon und Microsoft über Dich wissen,
auch die Geheimdienste der USA wissen - und dass es auch Dein Arbeitgeber
wissen kann. Denke beim nächsten Bewerbungsgespräch daran.
Leider haben die Verletzungen der Privatsphäre inzwischen bereits Ausmaße
erreicht, dass selbst die Wirtschaftswissenschaftlerin
Shoshana Zuboff vom
Überwachungskapitalismus spricht -
nicht nur Wikipedia.
Und es gibt Firmen, die auf diesem Gebiet Pionierarbeit leisten, etwa
Palantir Technologies.
Welche Personen oder Organisationen es sind, die die Privatsphäre von Personen
nachhaltig beeinträchtigt haben oder Dritten persönliche Daten zugänglich
gemacht haben, kann man an den "Preisträgern" des
Big Brother Awards einsehen.
Gut zu wissen: Das Online-Magazin
Slate hat 2020 eine
Hitliste der 30 aktuellen Technik-Unternehmen aufgestellt,
die den größten Schaden anrichteten.
Die Einstellungen von Windows
Mit den Einstellungen kann man dem Windows schon einige seiner Unarten
auf einfache Art abgewöhnen. Leider nicht genug.
Man findet die Einstellungen, indem man links unten auf das
Windows-Symbol klickt und dann "Einstellungen" wählt. Generell solltest Du
Dir ALLE der Einstellungen einmal ansehen - nicht nur die, welche in der
Orientierungshilfe Windows10 ab Seite 12,
aufgeführt sind.
Ja, ich wiederhole mich hier, aber das Thema ist wichtig. Viele der vorgegebenen
Einstellungen sind reizvoll und vielversprechend. Aber wenn Du all diese
Segnungen von Microsoft nützt, bekommt Du vielleicht auch Werbung eingespielt
- von Firmen, die Du nicht kennst und für Produkte und Dienste, die Du nicht
suchst. Das ist dann Deine Bezahlung an Microsoft für die Segnungen.
Du kannst ja mal das
Privacy-Handbuch lesen. Im Kapitel 18 steht etwas über
Windows.
Gehe also durch alle Einstellungen. Beachte besonders die Einstellungen,
welche in der Orientierungshilfe explizit aufgeführt werden.
Nicht alle möglichen Einstellungen werden in der Orientierungshilfe erklärt.
Auch haben sich manche Einstellungen inzwischen etwas geändert.
Zu den Einstellung des Windows Defender (Orientierungshilfe Seite 46) kommt
man über
Einstellungen -> Update und Sicherheit -> Viren- & Bedrohungsschutz ->
Einstellungen für Viren- & Bedrohungsschutz.
Achte darauf, dass Apps, welche auf anderen Rechnern laufen, auf diesem
Deinem Rechner keine Apps starten dürfen. Achte auch darauf, dass
Apps von sich aus nicht auf das Internet zugreifen dürfen.
Generell empfehle ich: Was Du nicht kennst, stelle ab.
Stelle lieber etwas mehr ab. Später kannst Du es ja wieder anschalten,
wenn es Dir doch nützlich erscheint.
Aber schreibe Dir unbedingt alles auf, was Du geändert hast.
Neben den Einstellungen sollten auch Cortana, die Websuche und
OneDrive entsprechend der Orientierungshilfe abgestellt werden.
Edge sollte auch ersetzt werden oder zumindest
entsprechend eingestellt werden.
Hinweise findest Du in der Orientierungshilfe auf den Seiten 31 bis 38.
Den Windows Store braucht man auch nicht. Beim Windows Update solltest Du
Dir Deine eigenen Gedanken machen.
Sinnvollerweise sollte auch der Explorer passend eingestellt werden.
Es geht über Systemsteuerung -> Darstellung und Anpassung -> Explorer-Optionen.
- Reiter Allgemein: "Dateiexplorer öffnen für": Dieser PC
- Reiter Ansicht:
- "Benachrichtigungen des Synchronisierungsanbieters anzeigen": aus
- "Erweiterungen bei bekannten Dateitypen ausblenden": aus
- "Geschützte Systemdateien ausblenden": aus
- "Konflikte bei der Ordnerzusammenführung ausblenden": aus
- "Laufwerkbuchstaben anzeigen": ein
- "Leere Laufwerke ausblenden": aus
- "Statusleiste anzeigen": ein
- "Verschlüsselte oder komprimierte NTFS-Dateien in anderer Farbe
anzeigen": ein
- "Ausgeblendete Dateien, Ordner und Laufwerke anzeigen": ein
- "Vollständigen Pfad in der Titelleiste anzeigen": ein
- Navigationsbereich: "Alle Ordner anzeigen": ein
- "Verfügbarkeitsstatus immer anzeigen": ein
- Am Ende drücken (oben): "Für alle Ordner übernehmen"
Das defaultmäßige Ausblenden der Dateierweiterung ist wohl der übelste
Designfehler in Windows. Es gibt aber noch viel mehr solche Übel.
Wenn Du nun die Einstellungen hinter Dir hast, und wenn Du Windows nur im
Notfall überhaupt noch einmal aufrufen willst, so kannst Du direkt mit der
Installation von Linux weiter machen.
Wenn Du aber öfters mit Windows arbeiten willst, so mache hier weiter.
Die Versendung von Diagnosedaten abstellen
Durch die Einstellungen von Windows kann man die Diagnosedaten reduzieren,
aber nicht gänzlich abstellen. Deshalb müssen wir hier mehr tun.
Als Verwalter der meisten Diagnosedaten gilt der Dienst DiagTrack.
Den kann man deaktivieren. Man sollte mehrere Schritte ausführen.
Der erste Schritt ist der wichtigste.
- Drücke mit der rechten Maustaste auf das Windows-Symbol (links unten).
Wählt Computerverwaltung -> "Dienste und Anwendungen" -> Dienste ->
"Benutzererfahrung und Telemetrie im verbundenen Modus". Dann Doppelklick.
Man sieht, dass es sich um einen Dienst oder Service "DiagTrack" handelt.
Dann setzt man den Starttyp auf "Deaktiviert". (War vorher "automatisch").
- Rechte Maustaste auf Windows-Symbol (links unten) und
"Eingabeaufforderung (Administrator)" wählen. gpedit.msc aufrufen.
Das öffnet die Gruppenrichtlinien. Änderungen zulassen.
Computerkonfiguration\Administrative Vorlagen\Windows-Komponenten\
Datensammlung und Vorabversionen->Telemetrie zulassen: Aktiviert lassen.
Optionen: "0 - Sicherheit [nur Enterprise]" einstellen.
- Rechte Maustaste auf Windows-Symbol (links unten) und
"Eingabeaufforderung (Administrator)" wählen. regedit aufrufen.
Das öffnet den Registrierungs-Editor. Änderungen zulassen.
HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Policies\DataCollection
-> AllowTelemetry von 1 auf 0, dann bestätigen mit OK.
- In regedit:
HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Services\DiagTrack
-> Start auf 4 setzen, dann bestätigen mit OK.
- In regedit:
HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\WMI\Autologger\Autologger-DiagTrack-Listener
-> Start von 1 auf 0, dann bestätigen mit OK.
Ähnlich wie im ersten Schritt kann man auch den Dienst "Windows Update"
(wuauserv) deaktivieren.
Die Infos habe ich aus einer
Empfehlung des BSI.
Und wenn wir gerade beim Deaktivieren von Diensten sind:
Man kann verzichten auf:
Geolocation | Ifsvc |
Infrarotüberwachung | Irmon |
Konfiguration für Remotedesktops | SessionEnv |
Manager für heruntergeladene Karten | MapsBroker |
Microsoft iSCSI-Initiator-Dienst | MSiSCSI |
Microsoft Store-Installationsdienst | InstallService |
Peer Name Resolution-Protokoll | PNRPsvc |
Peernetzwerk-Gruppenzuordnung | p2psvc |
Peernetzwerkidentitäts-Manager | p2pimsvc |
PNRP-Computernamensveröffentlichungs-Dienst | PNRPAutoReg |
Remotedesktopdienst | TermService |
LanmanServer | Server |
SSDP-Suche | SSDPSRV |
Unterstützung in der Systemsteuerung unter Lösung für Probleme | wercplsupport |
UPnP-Gerätehost | upnphost |
Verwaltung für automatische RAS-Verbindung | RasAuto |
Verbindungsschicht-Topologieerkennungs-Zuordnungsprogramm | lltdsvc |
Windows PushToInstall-Dienst | PushToInstall |
Windows-Dienst für mobile Hotspots | icssvc |
Windows-Ereignissammlung | Wecsvc |
Windows-Fehlerberichterstattungsdienst | WerSvc |
Windows-Pushbenachrichtigungsdienst | WpnService |
Windows-Remoteverwaltung (WS-Verwaltung) | WinRM |
XboxAccessory Management Service | XboxGipSvc |
Xbox Live Authentifizierungs-Manager | XblAuthManager |
Xbox Live-Netzwerkservice | XboxNetApiSvc |
Xbox Live-Spiele speichern | XblGameSave |
Wenn Du noch mehr tun willst, kannst Du ja auch sämtliche Empfehlungen des
BSI abarbeiten:
Konfigurationsempfehlungen zur Härtung von Windows 10 mit Bordmitteln
und
Workpackage11_Einstellungen_Haertungsempfehlung_V1_1.xlsx.
Letzteres ist eine xlsx-Datei, die man mit LibreOffice oder Excel öffnen
kann.
Werbung einschränken
Du bekommst nicht nur Werbung von Microsoft, sondern auch von vielen anderen
Firmen. Wenn Du beispielsweise eine Internetseite aufrufst, können da schon
mal Bildchen mitkommen, die mit der aufgerufenen Internetseite wenig zu tun
haben.
Mit diesen Bildchen bietet Dir irgendjemand aber ein Produkt oder eine
Dienstleistung an, ohne Dich vorher um Erlaubnis gefragt zu haben.
Die auf diese Weise in Internetseiten eingebundene Werbung ist meist ein Link,
der das Werbebild von einem besonderen Server der werbenden Firma lädt.
Man kann die Werbung also blockieren, indem man dafür sorgt, dass die
Werbebildchen einfach nicht geladen werden.
Dazu muss man nur die Adresse des Servers kennen, der die Bildchen bereitstellt.
Alle Aufrufe an diesen Server braucht man dann einfach nur vermeiden.
Die hosts-Datei
Wenn Du im Internet eine Adresse anwählst, so verwendest Du einen symbolischen
Namen, einen Domainnamen - beispielsweise www.heise.de. Dieser Name muss
aufgelöst werden in eine IP-Adresse 193.99.144.85. Das Internet arbeitet nur
mit diesen IP-Adressen. Dein Browser verwendet das
DNS für diesen Zweck.
In der Anfangszeit des Internet gab es aber noch kein DNS. Damals hatte
jeder Rechner eine hosts-Datei, die diese Namensauflösung ermöglichte.
Die hosts-Datei gibt es heute noch, auch auf Windows-Rechnern. Sie hat Vorrang
vor DNS.
Wenn man nun beispielsweise über die hosts-Datei dem Domainnamen eine IP-Adresse
0.0.0.0 zuordnet, so kann diese Domain nicht mehr angesprochen werden, denn die
IP-Adresse 0.0.0.0 gibt es nicht als Server.
Nun haben schon viele Menschen geprüft, welche Domainnamen Windows über das
Internet anspricht. Sie haben sie in Dateien gesammelt. Lade die Dateien
auf Deinen alten Rechner.
Hänge die drei Dateien mit einem Editor aneinander. Wenn Du Updates von Windows
brauchst, lasse die Datei update.txt weg. Kopiere die neue große Datei auf
einen USB-Stick.
Sie wird Deine neue hosts-Datei auf Deinem neuen Rechner sein.
Auf Deinem neuen Rechner kopiere die Datei als Administrator vom Stick
nach C:\Windows\System32\drivers\etc\hosts.
Der Windows Defender auf Deinem neuen Rechner mag jedoch keine neuen
hosts-Dateien. Er überschreibt ihren Inhalt. Mit einer manipulierten
hosts-Datei können ahnungslose Menschen nämlich auf Seiten von Betrügern
umgeleitet werden.
Wenn man also eine eigene hosts-Datei verwenden will, muss man den
Windows Defender anpassen:
Einstellungen -> "Update und Sicherheit" -> "Viren- & Bedrohungsschutz" ->
"Einstellungen für Viren- & Bedrohungsschutz" -> "Ausschlüsse hinzufügen oder
entfernen" -> "+ Ausschluss hinzufügen" -> Datei.
Wähle die Datei C:\Windows\System32\drivers\etc\hosts. Drücke Knopf "Öffnen".
Die hier zusammengestellte hosts-Datei filtert nur Werbung und Meldungen im
Rahmen von Windows aus. Wer mehr Werbung ausfiltern will, kann sich kundig
machen bei:
https://winhelp2002.mvps.org/hosts.htm
https://someonewhocares.org/hosts/
https://pgl.yoyo.org/adservers/
Firewall
Die Firewall ist ein Sicherheitssystem, das Deinen Rechner vor
unerwünschten Netzwerkzugriffen schützen soll. Sie überwacht den laufenden
Datenverkehr und entscheidet anhand festgelegter Regeln, ob bestimmte
Netzwerkpakete durchgelassen werden oder nicht. Auf diese Weise versucht sie,
unerlaubte Netzwerkzugriffe zu unterbinden.
Die Firewall kann also weit mehr, als nur das Nachladen von Werbung zu
blockieren. Die Firewall blockiert Werbung direkt über die IP-Adresse, nicht
über den Domainnamen (wie die hosts-Datei).
Die Firewall von Windows erreichst Du über den Explorer.
Suche nach Systemsteuerung -> System und Sicherheit ->
Windows Defender Firewall -> Erweiterte Einstellungen.
Du findest ein Domänenprofil, ein Privates Profil und ein Öffentliches
Profil. Das Private Profil ist das wichtigste. In allen drei Profilen
sollte gelten:
- Die Firewall sollte aktiviert sein.
- Eingehende Verbindungen sollten blockiert werden.
- Ausgehende Verbindungen, für die es keine Regel gibt, sollten zugelassen
werden.
Damit werden Anforderungen aus dem Netz abgelehnt. Du selbst darfst aber
ins Netz.
Doppelklicke im linken Teilfenster auf "Ausgehende Regeln".
Wir sehen nun eine Unmenge von Regeln. Doppelklicken wir auf
Cortana und wählen Allgemein -> Verbindung blockieren. Dann kommt Cortana
nicht mehr ins Internet.
Um nun auch die Werbung zu unterbinden, die nur mit IP-Adressen arbeitet,
gibt es ein Programm, das die Firewall entsprechend einstellt:
https://github.com/crazy-max/WindowsSpyBlocker/releases/download/4.38.0/WindowsSpyBlocker.exe
Lade das Programm aus dem Internet auf Deinem alten Rechner und kopiere es auf
den USB-Stick. Speichere das Programm auf dem neuen Rechner.
Rechte Maustaste auf Windows-Symbol (links unten) und
"Eingabeaufforderung (Administrator)" wählen. Gehe in das Verzeichnis, in dem Du
WindowsSpyBlocker.exe gespeichert hast.
Rufe WindowsSpyBlocker.exe auf.
Dann stehen bei den Ausgehenden Regeln der Firewall eine ganze Menge neue
Regeln.
Nach dem gleichen Muster kannst Du nun auch eigene neue Regeln eintragen.
Sicher fallen Dir mit TcpView (siehe später) Adressen auf, bei denen Du Dich
fragst, wozu man die braucht. Mit der Firewall kannst Du den Zugrif auf
diese Adressen unterbinden.
Auf den WindowsSpyBlocker bin ich über einen
Kuketz-Blog - dort Kapitel 5 - gekommen.
Leider ist die Doku von WindowsSpyBlocker mau. Unter
https://github.com/crazy-max/WindowsSpyBlocker/blob/master/docs/usage.md
findest Du Hinweise zur Benützung. Du musst allen Links folgen, um es zu
verstehen.
Weitere ganz wichtige Programme für Windows installieren
Selbst wenn man Windows nur noch selten benützt, sollte man immer einen
Überblick über dieses System haben.
Das wohl wichtigste Programmpaket ist die
Sysinternals Suite von Microsoft.
Besonders wichtig sind darin die Programme
- Process Explorer: Er zeigt, welche Programme
überhaupt auf dem Rechner im Moment laufen.
- TcpView: Es zeigt alle im Moment aktiven TCP- und
UDP-Internet-Verbindungen.
- Autoruns: Es zeigt alle automatisch gestarteten
Programme - mehr als msconfig.
Mache Dich damit vertraut.
Lade die Sysinternals Suite aus dem Internet auf Deinem alten Rechner und
kopiere die zip-Datei auf den USB-Stick. Entpacke das Paket auf dem neuen
Rechner. Ein Installer ist für diese Programme nicht erforderlich.
Zum Aufruf eines der Programme klicke mit der rechten Maustaste auf das
Windows-Symbol (links unten) und wähle "Eingabeaufforderung (Administrator)".
Gehe in das Verzeichnis, in dem Du das Paket entpackt hast.
Rufe des passende Programm auf.
Auf dem Desktop ist je ein Link nützlich, der ProcExp, TcpView bzw. Autoruns
als Administrator aufruft.
Rufe nun TcpView auf.
Erst jetzt darf Windows ans Netz und ins Internet.
Du kannst mit TcpView erkennen, welche Internetadressen Windows nun alle
aufruft.
Vielleicht fragst Du Dich einmal, wozu akamai, cloudfront, cloudflare,
amazonaws, googleusercontent und die vielen anderen angesprochenen Adressen
eigentlich gebraucht werden.
Mit neuen Einträgen bei den Ausgehenden Verbindungen in die Firewall kannst Du
ja mal prüfen, ob die vielen zusätzlichen angesprochenen Adresse beim Aufruf
Deiner gewünschten Internetseite überhaupt gebraucht werden.
Von all dem abgesehen meine ich, man sollte einen Rechner mit Windows
NIE ans Netz lassen.
Wenn Du nun meinst, noch mehr Programme unter Windows zu brauchen, so kann ich
nur wärmstens empfehlen:
Firefox oder besser gleich
LibreWolf, dann
Thunderbird,
Notepad++,
Libre Office,
IrfanView,
Sumatra PDF,
VLC media player,
GIMP,
Total Commander (oder auch
Double Commander).
Für Firefox und Thunderbird musst Du eventuell noch einen Eintrag in der
Firewall ergänzen. Sonst kommen die nicht ins Internet.
Wenn Du nun die Kapitel zur Installation von Linux überspringen willst, so
kannst Du direkt unter Wer geht denn da ins Netz?
weiter lesen.
Vorarbeiten für Linux
Dokumentationen
Bücher über Linux sind selten geworden. Das Standardwerk ist aktuell
Michael Kofler: Linux - Das umfassende Handbuch. Bonn 2021.
Achte darauf, dass es mindestens die 17. Auflage ist. Die wurde überarbeitet.
Wenn Du noch mehr Gedrucktes haben willst, kannst Du auf den DVDs der
Zeitschrift LinuxWelt suchen. Dort gibt es oft
"LinuxWelt XXL, Das komplette Handbuch" als Datei. Da findest Du aktuelle
Informationen zu Linux.
Wenn Dir das Lesen auf dem Bildschirm nichts ausmacht, so kannst Du in der
Dokumentation zu
Debian sehr viele Informationen finden.
Das Administrationshandbuch
gibt es auch als nicht ganz vollständiges
E-Book (zu lesen mit Foliate).
Die Debian Referenz gibt es sogar als
pdf-Datei.
Was ist eigentlich Linux?
Linux ist nicht nur so ein Betriebssystem wie Windows. Linux ist vielmehr ein
Überbegriff für eine Vielfalt von Zusammenstellungen aus
Systemkern,
Desktop und Programmpaketen.
Man nennt so eine Zusammenstellung eine
Linux-Distribution.
Was es da alles an Distributionen gibt, zeigt
Wikipedia oder DistroWatch.
Linux ist freie Software. Jeder darf sie kostenfrei benützen.
Bei den meisten Programmen und Programmteilen ist auch der Quellcode frei
verfügbar. Man darf den Code für den eigenen Rechner sogar anpassen. Solche
Programme nennt man Open Source.
Der Systemkern von Linux wird hauptsächlich von
Linus Torvalds betreut.
Die Free Software Foundation bearbeitet die meisten Programme
im direkten Linux-Umfeld. Die mannigfaltigen
Desktops, also die grafischen Benutzeroberflächen, und die
ganze Umgebungen darum herum, werden auch von anderen Entwicklern
bereitgestellt. Das gleiche gilt für die vielen
Anwendungsprogramme (Apps) unter Linux.
Jedermann kann nun aus einem Linux Systemkern, einer oder wahlweise mehreren
Desktop-Umgebungen und dazu noch mit einer Vielzahl von Programmen eine neue
Linux-Distribution zusammenstellen und diese im Internet zum Download bereit
stellen.
Warum nun alle diese Distributionen? Nun, es hängt vom Bedarf ab.
Linux ist heute hauptsächlich
verbreitet in Servern jeder Art, in Supercomputern,
in Fertigungs- und Überwachungsgeräten der Industrie und in Geräten
der Automation. Die Hersteller der Geräte nehmen sich eine Distribution,
die für ihre Zwecke optimal ist, und passen sie für ihre Zwecke noch weiter an.
In manchen Fällen entsteht dabei sogar eine neue Distribution.
Aber Linux läuft auch auf Kleingeräten, etwa in
Internetroutern oder dem
RasPi.
Selbst Android oder macOS kann man als proprietäre Linux-Distributionen ansehen,
die die bekannten Firmen mit eigener Software ergänzt haben, um daraus ein
eigenes - nicht mehr freies - Betriebssystem zu machen, das sie für ihre
eigenen Zwecke verwenden können.
Aber auch schon unter den normalen Alltags-PCs gibt es allerlei Vielfalt.
Da gibt es 32-bit- und
64-bit-CPUs mit
Arm- oder
x86- oder
x64-Architektur.
Überhaupt spielt das Alter des Rechners eine Rolle. Es gibt Distributionen,
mit denen sogar Rechner aus den 2000er-Jahren unter Linux noch eine gute Figur
machen. Man muss da aber schon etwas suchen.
Dann gibt es Distributionen für Anfänger oder für Spezialisten.
Je mehr Informationen zu einer Distribution verfügbar sind, umso höher ist
sie einzuschätzen. Dazu gibt es Foren, in denen den Anwendern gerne
geholfen wird.
Distrowatch zeigt eine
Rankingliste der Distributionen.
Die Distributionen MX Linux
und Mint kann ich durchaus
empfehlen. Ubuntu dagegen
hat mir persönlich eine zu große Nähe zu Amazon.
Bevor Du Dich aber näher mit einer dieser Distributionen befasst, lese nach in
Wikipedia:
MX Linux,
Mint,
Ubuntu.
Und bevor Du mit einer Distribution überhaupt etwas anfängst, lese den
User Guide:
MX Linux Benutzerhandbuch,
Linux Mint Installation Guide,
Ubuntu Desktop Leitfaden.
Wenn Du keine Schwierigkeiten mit der englischen Sprache hast, so wähle die
entsprechenden Anleitungen. Die enthalten weniger Übersetzungsfehler.
Obwohl Ubuntu nicht zu meinen absoluten Favoriten zählt, möchte ich doch die
herausragenden Dokumentationen und Hilfsinformationen im
Wiki von ubuntuusers erwähnen. Diese Artikel sind auch
für andere Linux-Distributionen hilfreich.
Eine umfassende Dokumentation zu Linux findet man in der
Dokumentation von Debian.
Debian ist eine
alte Linux-Distribution, die aber immer weiter entwickelt wird.
Sie zeichnet sich aus durch ihre hohe Zuverlässigkeit.
Die Programme unter Debian sind gründlich getestet. Neueste Versionen von
Programmen findet man deshalb in der aktuellen Distribution nicht.
Debian erscheint also konservativ.
Aus all diesen Gründen haben viele Linux-Entwickler Debian zur Basis ihrer
eigenen Distributionen gemacht. Sie haben es in ihrem Sinne ergänzt.
So ist Debian beispielsweise die Basis von MX-Linux, Mint und Ubuntu.
Kommen wir zurück zu Windows. Darin gibt es einen Kernel, eine Desktop-Umgebung,
einen Satz von Programmen. Somit kann man Windows eben nur einer
Linux-Distribution gegenüber stellen.
Es gibt bei Windows jedoch Editionen für Schulen, Firmen und normale Nutzer,
mit unterschiedlichen Preisen und unterschiedlichen Erweiterungen.
Fast jede Linux Distribution hat aber auch Editionen, die sich aber nicht auf
die Vermarktung ausrichten, sondern nach den Fähigkeiten: Es gibt etwa
besondere Editionen, etwa spezielle für Server und auch für normale Rechner -
dann aber mit verschiedenen Desktop-Umgebungen.
Und da sind wir bei einem neuen Stichwort: Wir müssen uns bei Linux für eine
von mehreren Desktop-Umgebung entscheiden. Bei Windows gibt es
nämlich nur eine - nämlich die zur aktuellen Versionsnummer herausgegebene.
Am bekanntesten sind bei Linux die Desktop-Umgebungen
KDE,
Gnome,
MATE,
Cinnamon, LXDE, Xfce. Es gibt aber weit mehr.
Ich selbst empfehle Xfce. Es kann gut angepasst werden und bereitet
wenig Probleme.
Falls Dir Xfce nicht gefällt, kannst Du eine andere Desktop-Umgebung noch
zusätzlich zu Deinem Linux installieren. Danach kannst Du jederzeit zwischen
den Umgebungen wechseln.
Die komplexesten Desktop-Umgebungen sind wahrscheinlich KDE und GNOME.
Deine Privatsphäre
Viele Umsteiger von Windows auf Linux sind verärgert über die Sammelwut
der Firma Microsoft. Die Umsteiger möchten diese Einbrüche in ihre Privatsphäre
nicht länger hinnehmen. Sie wissen auch, dass die US-Amerikanische Firma
Microsoft
die gesammelten Daten wegen der dortigen Gesetze an die Geheimdienste der USA
weiterreichen muss.
Das gilt auch für die anderen US-amerikanischen
Big-Tech-
oder auch Big-Data-Konzerne wie
Google,
Apple,
Meta
(Facebook), Amazon.
Außerdem ist die unerwünschte Werbung seitens Drittanbietern vielen Umsteigern
ein Gräuel.
Deshalb haben viele Menschen heute mehr Vertrauen zu einer inhomogenen
internationalen Gruppe von Entwicklern, die eine Linux-Distribution
bereitstellen, als zu dem US-amerikanischen Konzern Microsoft.
Aber täuschen wir uns nicht: Auch die Linux-Entwickler können von Sponsoren
abhängig sein, die nicht nur Lizenzgebühren an Microsoft vermeiden wollen,
sondern auch ganz andere Interessen verfolgen mögen.
Viele Entwickler weisen zwar darauf hin, dass der Quellcode von Linux frei ist,
und dass jeder ihn einsehen kann. Das ist richtig - obwohl es da auch sehr
versteckten Microcode gibt. Der Quellcode der Firmware in
WLAN-Controllern und der Code in EPROMS von Geräten sind nicht frei.
Dann gibt es den Code von UEFI, der ja auch nicht ganz frei zugänglich ist -
obwohl es freie Implementierungen gibt.
Berücksichtigen muss man auch, dass der Programmcode von Linux mehr als
25 Millionen Zeilen umfasst.
Darin etwas zu finden, ist schwieriger als die sprichwörtliche Stecknadel im
Heuhaufen. Selbst Spezialisten nehmen sich dafür wohl nur in Ausnahmefällen
die Zeit.
Absolute Sicherheit bietet Linux also nicht. Zu viele Firmen -
insbesondere US-amerikanische - haben zur Weiterentwicklung von Linux
beigetragen.
Viele haben ihre Programme für Linux zur Verfügung gestellt. Diese Programme
werden dann bei der Installation von US-amerikanischen Servern nachgeladen
oder upgedatet.
Aber wenn man eine Distribution aus der EU nimmt, erhöht sich die
Sicherheit der eigenen Privatsphäre schon.
Denn in der EU gilt - zumindest offiziell - die
DSGVO (Text), und nicht der
PATRIOT Act
(Text) der USA.
Zudem gelten die Freiheitsrechte, die die Verfassung der USA gewährt, nur für
Bürger der USA - nicht aber für Ausländer und für Soldaten. Ausländer (also auch
Deutsche) dürfen von den USA, nach deren Gesetzen, hemmungslos bespitzelt werden.
Die Marktmacht von Microsoft
Laut einer
Statistik lag im Januar 2022 weltweit der Marktanteil für
Microsoft Windows für Deskops und Laptops bei 75,5%. Für Linux lag der
Marktanteil mit allen Distributionen dagegen bei nur 2,19%. Man kann damit
durchaus von einem marktbeherrschenden Prozentsatz bei Microsoft sprechen.
Diese Marktdominanz hat nun ihre Folgen. Ein Hersteller, der ein internes oder
ein externes Gerät (Platte, Drucker, Maus) zu einem PC verkaufen will, muss
sicherstellen, dass das Gerät mit Microsofts Windows läuft -
koste es was es wolle. Sonst kann er es nicht verkaufen.
Das gleiche gilt für die Hersteller von Programmen. Wenn da ein Fehler in
Windows gefunden wird, so muss der Hersteller einen Ausweg finden.
Er muss um den Fehler herum programmieren.
Die Entwicklungskosten für die zugehörige Software zahlt der
Hersteller.
Ganz anders verhält es sich bei Linux. Um die Geräte müssen sich vermehrt
Linux-Entwickler kümmern, weil die Hersteller nicht so viel Zeit für Linux
aufwenden wollen.
Das wiederum führt dazu, dass nicht so viele - öfters exotische Geräte - unter
Linux unterstützt werden. Auch die bei Microsoft üblichen Qualitätsstandards
können bei Linux in seltenen Fällen nicht erreicht werden.
Es kann bei Linux also schon mal vorkommen, dass auf bestimmten Rechnern eine
Distribution einfach nicht oder nur fehlerhaft läuft. Dann muss man eine andere
Distribution auswählen. Und das kostet Zeit.
Die starke Marktdominanz erlaubt es Microsoft aber auch, Normen durchzusetzen
für Rechner, die mit neuen Version von Windows ausgestattet werden sollen.
Einige dieser Normen sind durchaus sinnvoll.
Es ist aber auch die Rede von Normen, die Mitbewerber behindern könnten.
Ein Beispiel ist der so genannte
Secure Boot.
Dieses Verfahren beschränkt das Booten des Betriebssystems auf vorher signierte
Bootloader. Und die signierende Stelle ist Microsoft. Ihre
Forderungen erwecken bei mir den Eindruck, dass sie alles
vom Rechner fernhalten wollen, was sie nicht kontrollieren können.
Das nennen sie dann "Sicherheit". Es ist aber nur die Sicherheit der
Interessen von Microsoft.
Es ist nicht die Sicherheit der Anwender vor unerwünschter Werbung. Und es ist
nicht die Sicherheit der Anwenderdaten vor Missbrauch. Und es geht nicht um
den Schutz der Privatsphäre. (Microsoft bestreitet das natürlich.)
Ich meine also, man sollte auf seinem Rechner Secure Boot abschalten.
Das ist bei einigen wenigen UEFIs nicht einfach, weil die Einstellung versteckt
ist - etwa in Boot -> Secure Boot Menu -> OS Type; wo man "Other OS" wählt.
In einem krassen Fall muss man sogar im Key Management noch
"Clear Secure Boot Keys" aufrufen. Letzteres kann man rückgängig machen, wenn
man "Install Default Boot Keys" mit "Load Default PK", "Load Default KEK",
"Load Default DB" wählt. (Quelle: LinuxWelt 2/2022 S.23)
Allerdings soll Secure Boot bei Windows 11 Voraussetzung sein. Dann aber ist es
besser auf Windows 11 gänzlich zu verzichten. Ein solcher Rechner gehört nicht
mehr Dir, sondern Microsoft. Du darfst gegen eine viel zu hohe Leihgebühr
nur noch damit spielen und ihnen Deine Daten schenken.
Vor der Installation von Linux: Programme umstellen
Dass es allerlei
Hürden für Umsteiger von Windows auf Linux gibt, ist Dir
inzwischen bekannt. Da muss man hinzulernen.
unter Windows | unter Linux |
Outlook | Thunderbird |
Edge | Firefox |
Microsoft Word | LibreOffice Writer |
Microsoft Excel | LibreOffice Calc |
Microsoft Powerpoint | LibreOffice Impress |
Windows Media Player | VLC Media Player |
Adobe Photoshop | GNU Image Manipulation Program |
Was aber noch richtig viel Arbeit macht, sind die neuen Programme,
die Du unter Linux bekommst. Du wirst dann auch auf einige bekannte Programme
aus der Windows-Welt verzichten müssen.
Die Tabelle rechts zeigt einige wenige dieser Programme. Die Programme auf der
rechten Seite der Tabelle gibt es aber auch als Version unter Windows.
Deshalb kann man mit der Umstellung schon lange vor der ersten Installation von
Linux beginnen. Man braucht sich diese Programme nur als Version für Windows
besorgen und installieren. Es fallen keine Kosten an.
Der spätere Umstieg von Windows auf Linux ist dann vergleichbar mit einem
normalen Rechnerwechsel.
Die Programme aus der Windows-Welt sind manchmal besser. Dafür kosten sie aber
viel Geld. Die Programme unter Linux sind dagegen fast immer Freeware.
Und für den Alltag eines normalen Anwenders reichen die Programme unter Linux
voll aus.
Aber es gibt unter Linux noch Wine. In dieser Software werden unter Linux die
Schnittstellen zum Windows-Betriebssystem, die Windows-API, nachgebildet.
Mit Wine läuft eine ganze Reihe von Windows-Programmen recht gut.
Eventuell anfallende Lizenzgebühren für die Windows-Programme musst Du aber
dennoch bezahlen.
Es gibt eine reichhaltige Dokumentation zu Wine.
Distribution herunterladen
Zuerst muss man Linux aus dem Internet laden. Das funktioniert im Prinzip immer
ähnlich. Damit ich aber ein konkretes Beispiel zum Beschreiben habe,
wähle ich die Distribution MX Linux.
Im MX Linux Benutzerhandbuch Kap.2 (Installation) wird
alles beschrieben.
(Wer als Alternative über die Installation von Linux Mint lesen will,
kann ja beispielsweise den
Artikel bei www.giga.de hernehmen.)
Es ist ganz einfach, sich die iso-Datei über den Link
MX-21.3_x64, mit Xfce-Desktop für einen 64-bit-Rechner,
zu holen. Dabei holt man es sich von einem Server irgendwo in der Welt.
Ich selbst habe jedoch bei den Downloads zuerst unten auf den Knopf Mirrors
gedrückt. Dann habe ich unten the running list gewählt. Dort findet man
auch Deutschen Server (etwa Rechenzentrum TH Chemnitz), von dem ich mir die
iso-Datei dann geholt habe:
https://ftp.tu-chemnitz.de/pub/linux/MX/Linux/MX/Final/Xfce/MX-21.3_x64.iso.
Es sind 1,8GB. Das dauert etwas.
Die Datei holst Du Dir am besten auf Deinen alten Rechner.
Die iso-Datei muss nun auf einen USB-Stick gebracht werden. Einer mit 4GB
reicht. Der Stick wird dabei vollständig gelöscht.
Wenn Du den Download der iso-Datei auf Deinem alten PC gemacht hast, und wenn
dort Windows läuft, so kannst Du das Programm Rufus dafür nehmen.
Zuerst Rufus herunterladen. Dann Internetverbindung trennen. Rufus starten.
Den Stick einstecken und iso-Datei ins Rufus-Fenster ziehen.
Vielleicht noch den Laufwerksbuchstaben kontrollieren. Siehe
Bild.
Dann Start-Knopf in Rufus drücken. Es dauert etwas.
Man muss eine Linux-Distribution nicht gleich installieren.
Aber wenn Du eine Linux-Distribution ausprobierst, darf Dein
Betriebssystem auf der Platte keinen Schaden nehmen.
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Deshalb sichere jetzt Deine
Daten auf dem Rechner, auf dem Linux kommen soll. EDV ist die Magie
unserer Zeit. Da kann immer unvorhergesehen was schief gehen.
Das Livesystem
Die meisten Linux-Distributionen bieten uns zum Booten ein so genanntes
Livesystem an.
Beim Booten des Livesystems wird im Arbeitsspeicher - im RAM - eine Platte
simuliert. Auf die simulierte Platte wird nun die Linux-Distribution
installiert und Du kannst sie ausprobieren.
Auf die eigentliche Platte des Rechners wird dabei nicht zugegriffen - außer Du
benützt sie als externes Gerät.
Du kannst Dich nun mit der Linux-Distribution gründlich vertraut machen.
Wenn Du genug getan hast, fährst Du das System herunter.
Mit dem Ausschalten des Rechners oder mit dem nächsten Reboot ist die im RAM
simulierte Platte wieder verschwunden - so als wäre nichts gewesen.
Damit ein Livesystem überhaupt starten kann, müssen im BIOS/UEFI einige
wenige Eingestellungen erfolgen.
- Zuallererst muss das BIOS/UEFI von einem USB-Stick booten dürfen.
Dazu muss der USB-Stick in der Reihenfolge der bootfähigen Geräte ganz oben
stehen - vor der Festplatte, von der Windows gebootet wird.
(Siehe auch.)
- Vor dem Booten des Linux vom USB-Stick muss das Windows vollständig
herunter gefahren werden. Ein Versetzen in "Bereitschaft" (Suspend) oder
"Ruhezustand" (Hibernate) ist nicht ausreichend - man würde Windows
beschädigen.
In einigen UEFI-Menus gibt es unter den "Einstellungen für das Herunterfahren"
einen Parameter "Schnellstart aktivieren (empfohlen)". Dieser Parameter darf
keinesfalls einen Haken haben. Wäre er gesetzt, wird das System nicht
heruntergefahren, sondern in einen Hibernate-Zustand versetzt.
Das vollständige Herunterfahren von Windows gelingt auch, wenn Du im Startmenu
"Eingabeaufforderung (Administrator)" wählst und dort das Kommando
shutdown /p eingibst.
Wenn Du ein Windows 11 verwendest, so ist Secure Boot zwangsweise
eingestellt. Es kann nun sein, dass Dein Linux doch vom USB-Stick bootet.
Einige Distributionen, etwa Debian, Fedora, Suse, Ubuntu verwenden nämlich einen
Bootloader, der von Microsoft signiert wurde. Die Entwickler kleinerer
Distributionen können und/oder wollen die Gebühren dafür allerdings nicht
ausgeben. Es kann dann aber vorkommen, dass "Secure Boot Violation"
gemeldet wird.
Ursache dafür kann sein, dass der Hersteller des Rechners die passende Signatur
fahrlässigerweise nicht in UEFI eingetragen hat.
Es kann aber auch sein, dass die Distribution Software benötigt, die nicht von
Microsoft signiert wurde - beispielsweise proprietäre NVIDIA Grafiktreiber.
In diesen Fällen solltest Du mit einer anderen Distribution einen Versuch
machen.
Wenn das alles nicht funktioniert, so kannst Du es mit abgeschalteten
Secure Boot probieren.
Aber wenn man vor jedem Systemwechsel (von Linux auf Windows oder von
Windows auf Linux) nicht nur den Rechner herunterfahren muss, sondern
zusätzlich noch im UEFI Änderungen machen soll (etwa Secure Boot umschalten),
so ist das auf Dauer einfach nicht praktikabel.
Wenn Du ein Windows 10, 8, 7 verwendest, so ist Secure Boot eher eine
Behinderung, die man besser abschaltet.
Man bewahrt sich dann selbst vor viel Ärger.
Und beachte: Alle Änderungen im BIOS/UEFI aufschreiben. Eventuell muss man sie
ja zurücksetzen.
Wir fangen an mit dem Ausprobieren
Wir haben nun genug Erklärungen hinter uns. Wir gehen in die Praxis.
BIOS/UEFI ist am neuen Rechner passend eingestellt. Der Stick mit MX Linux ist
eingesteckt. Die Internetverbindung ist getrennt.
Wenn Du unsicher bist, lese im
MX Linux Benutzerhandbuch Kap.2.4 nach.
Dann schaltest Du den Rechner ein, und Linux bootet vom Stick.
Du siehst den Boot-Bildschirm - dieses X mit Pyramiden von MX Linux.
- Die Taste F1 hilft weiter.
- Mit Taste F2 stellst Du Deutsch als Sprache ein.
- Bei F3 ist "Berlin" die richtige Wahl.
- Dann schau, ob in der ersten Zeile MX-21 steht und drücke Return.
Irgendwann siehst Du den Desktop mit charakteristischen MX-Bild.
Jetzt kannst Du nach Herzenslust ausprobieren. Aber drücke noch nicht
"Install MX Linux".
Links auf dem Bildschirm sehen wir die senkrechte Taskleiste.
Links unten ist der Knopf des Applications Menu (ein X mit Pyramiden)
- klicke darauf. Wir sehen die vielen Programme, die zu unserer Distribution
gehören und die wir alle nützen können.
Wähle nun im neuen Fenster des Application Menu links unten "Quick System Info".
Du erfährst nun in einem Terminal sehr viel über Deinen Rechner und
Dein Linux.
Gehe nun wieder ins Application Menu, suche rechts nach "Einstellungen".
Du erkennst, dass man da ganz viel einstellen kann.
Bewege nun den Cursor im linken Teilfenster auf "Einstellungen" - es ist die
"Grafische Einstellungsverwaltung für Xfce".
Ziehe das Feld auf den Desktop. Du hast nun einen Starter auf dem
Desktop angelegt.
Im Kontext-Menü des Starters erkennst Du, was man damit so alles machen kann.
Klicke nun auf das neu erstellte Icon der Einstellungsverwaltung auf dem
Desktop. Lass den Starter als ausführbar markieren. Das muss man bei jedem
neu erstellten Starter einmal machen.
Du kannst den Starter jetzt auch in die Taskleiste schieben. Achte dabei auf
den roten Trenner vor dem Einfügen.
Jetzt kannst Du als Test ein paar Einstellungen Deines Desktop machen:
- Mit Schreibtisch -> Hintergrund kannst Du einen anderen Background
auswählen.
- Als Erscheinungsbild probiere: Oberfläche: Adwaita, Symbole: GNOME.
- Fensterverwaltung -> Stil: Daloa.
Vielleicht gefällt Dir der Desktop jetzt besser.
Wenn Du noch mehr über das System wissen willst, drücke links unten auf den
Knopf (X mit Pyramiden), wähle rechts "System" und dann links
"System Profiler ...". Wähle dort "Bericht generieren". Wähle alles aus und
drücke Knopf "Generieren". Die Datei hardwareinfo_report kannst Du unter
/home/<user>/Dokumente speichern und dann mit dem Firefox ansehen.
Am Ende Deiner Versuche gehe auf den obersten Knopf der Taskleiste und wähle
"Herunterfahren".
Die Partition für Linux erzeugen
Für die folgenden Schritte empfehle ich:
Du entfernst alle externen Platten, SD-Karten und Sticks. Dann bootest Du
Windows. Internetzugriff wird nicht benötigt. Deshalb schalte den
Flugzeugmodus ein.
Um Linux installieren zu können, benötigst Du Platz auf der Systemplatte.
Wenn Du neben Windows auch noch Linux laufen lassen willst, musst Du einen
Teil der Festplatte - eine Partition - für Linux frei bekommen.
Da Windows immer die ganze Platte bei der Installation für sich vereinnahmt,
musst Du eine Partition von Windows verkürzen. Man nimmt dafür die größte
Partition, diejenige mit dem Laufwerksbuchstaben C:.
Den danach freien Speicher kannst Du für Linux verwenden.
Damit Windows dabei keinen Schaden nimmt, wird dieses Verkürzen der
Windows-Partition mit Windows-Programmen ausgeführt.
Windows gebraucht noch weitere Partitionen, eine ist etwa "System-reserviert",
eine andere ist die "Wiederherstellungspartition". Diese Partitionen lässt Du
wie sie sind.
Wenn man nur eine Platte im Rechner hat, wird fast immer die Partition verkürzt,
der der Laufwerksbuchstabe C: zugeordnet ist. Deshalb ist es sinnvoll,
dass man zuerst einmal das Laufwerk C: aufräumt und Datenmüll beseitigt.
Hast Du schon lange mit Windows gearbeitet und willst jetzt umsteigen?
Dann gibt es auf Deinem Rechner sicher lange Videos, die Du nicht mehr brauchst.
Sicher hast Du mal Programme installiert, die Du später nie mehr aufgerufen
hast, und deren Aufgabe Du gar nicht mehr kennst? Hast Du mal eine Virtuelle
Maschine aufgesetzt? Sind da noch alte iso-Dateien auf dem Rechner?
Lösche also, was Du bestimmt nicht mehr brauchst.
Die Hersteller von PCs haben die unangenehme Gewohnheit, Software als
Werbung aufzuspielen. Diese Software preist dann - meist beim Aufruf -
ihre Dienste an. Sie sei für etwa 90 Tage kostenfrei, danach für nur ... Euro
monatlich nützbar. Ich empfehle, solche Software sofort zu deinstallieren.
Manche derartige Software kostet auch in Zukunft nichts. Die sammelt dafür
Daten von Dir. Schau in den Process Explorer.
Du siehst dann die Programme, die auf Deinem Rechner z.Z. laufen.
In einer Spalte findest Du den Namen des Herstellers des Programms.
Programme von Microsoft brauchst Du.
Die Programme anderer Hersteller rufe auf und urteile, ob Du sie brauchst.
Beim Aufruf sollte die Internetverbindung gesperrt sein (Flugzeugmodus).
Dann sollten wir prüfen, wie viel Unrat Windows selbst auf der Platte übrig
lässt.
- Zuerst Computerschutz abstellen. Wähle Systemsteuerung ->
System und Sicherheit -> System -> Computerschutz. Unter Schutzeinstellungen
drücke Knopf Konfigurieren. Wähle "Computerschutz deaktivieren" und OK.
- Rufe den Explorer auf. Rechts-klicke das Laufwerk C: und wähle dessen
Eigenschaften.
- Drücke unter Reiter Allgemein den Knopf "Bereinigen".
Klicke dann auf "Systemdateien bereinigen" und wähle alle
"Zu löschenden Dateien" aus.
Im Reiter "Weitere Optionen" kannst Du auch "Systemwiederherstellung und
Schattenkopien" bereinigen.
- Dann wähle Reiter "Tools" und drücke im Bereich "Laufwerk optimieren und
defragmentieren" den Knopf "Optimieren".
Im nächsten Fenster drücke nochmals "Optimieren". Es dauert.
- Kann nicht schaden: Fehlerüberprüfung ausführen.
Jetzt stellt sich die Frage, wie viel Plattenspeicher lassen wir bei Windows
und wie viel Plattenspeicher soll Linux bekommen.
Gehen wir zuerst mal davon aus, dass das Minimum an Plattenplatz, das man für
ein längerfristiges Arbeiten braucht, bei etwa 50GB liegt. Das gilt sowohl für
Windows als auch für Linux. Damit haben wir die Mindestgröße der
Windows-Partition als auch die der Linux-Partition.
Dann bedenken wir, dass Linux die Windows-Partition voll nützen kann.
Wenn Du mit Windows über lange Zeit schon viele Daten gesammelt hast, so kannst
Du diese Daten mit Linux weiter voll nützen und ändern. Als Umsteiger von
Windows nach Linux kannst Du die Daten also in der Windows-Partition belassen.
Du brauchst sie nicht in die Linux-Partition kopieren.
Wenn Du dagegen mit Linux Daten erzeugst und diese nur in der Linux-Partitition
ablegst, so hat Windows keinen Zugriff darauf. Nur die Daten, die Du mit Linux
in der Windows-Partition ablegst, kannst Du auch in Windows später lesen
und bearbeiten.
Wenn Du also Deine neuen Daten bevorzugt in der Windows-Partition ablegen
willst - weil deine bisherigen Daten ja schon dort liegen, so kürze diese
Partition nicht zu arg. Wenn Du dagegen in der Windows-Partition noch nichts
an eigenen Daten liegen hast, kannst Du auf das Minimum von 50GB gehen.
Für die Linux-Partition schätze mindestens 50GB; dazu kommt all das, was Du
nur in Linux mal brauchen könntest.
Gehe nun in die Datenträgerverwaltung. (Geht über Rechts-klick auf
Windows-Symbol links unten.)
Wenn Du dort mehr als den Datenträger 0 hast, musst Du Dich erst kundig machen,
welche Partition Du für Dein Linux nimmst.
Lese dann im MX Linux Benutzerhandbuch nach.
Wenn Du nur einen Datenträger 0 hast, so rechts-klicke die Partition mit dem
(C:) und wähle "Volume verkleinern".
Sie zeigen Dir, den "zur Verkleinerung verfügbaren Speicherplatz".
Wenn das mehr als 50GB sind, und wenn Du nicht mehr Platz für Dein Linux
brauchst, so kannst Du den Knopf "Verkleinern" drücken.
War bei mir erfolgreich.
Wenn Dir der "zur Verkleinerung verfügbaren Speicherplatz" aber nicht ausreicht,
kannst Du versuchen in Windows noch etwas zu ändern. (Siehe
Vorschlag und
Ergänzung.) Ich selbst hatte keinen Erfolg damit.
Merke und notiere Dir die Größen aller Partitionen; besonders
die der C-Partition für Windows und die der neuen Linux-Partition.
Anhand der Größe kann man sie auseinander halten und bestimmen.
Die eigentliche Installation von Linux
Wir haben ja Linux schon ausprobiert.
Windows wurde heruntergefahren mit shutdown /p. Der Rechner ist aus.
Der USB-Stick mit Linux steckt. Die Internetverbindung ist aus.
Wenn Du unsicher bist, lese im
MX Linux Benutzerhandbuch Kap.2.5.
Dann den Rechner an, und Linux bootet.
Drücke F2, um Deutsch als Sprache zu wählen; dann F3 für Berlin als Zeitzone.
Dann Return. Dann erscheint das MX-Bild.
Schau noch einmal wie die neu angelegte Partition für Linux heißt:
Links unten in der Taskleiste den Knopf für das Applications Menu
drücken und gp in das Suchfeld eingeben. Dann klicke auf
GParted. Dieses Programm ist das Gegenstück zur
Datenträgerverwaltung von Windows.
Du wirst nach einem Passwort gefragt. Gib als Passwort demo ein.
Nun kannst Du anhand der Größen der Partitionen feststellen, welche die
neue Linux-Partition und welche die Windows-C:-Partition ist.
Wenn Du auf eine Partition doppelklickst, bekommst Du noch mehr Infos.
Merke Dir zur Linux-Partition und zur Windows-C:-Partition die Namen der
Blockdatei /dev/sda"n" (wobei "n" eine Zählnummer ist). Merke Dir auch
die zugehörige UUID.
Beende nun GParted.
Drücke nun das Desktop-Icon "Install MX Linux". Lese genau mit.
Bei "Partition wählen" die gemerkte Partition klicken. In Spalte
"Verwende es für" root auswählen. (Es ist nur eine Partition für
Linux nötig. Auf die Swap-Partition kann man verzichten.)
Du wirst noch einmal gefragt. Dann geht das Installieren schon los.
Bei etwa 94% pausiert das Programm, weil es auf Eingaben wartet.
Drücke "Weiter" und gib den Computernamen an. Du kannst ihn frei wählen,
aber verwende keine Sonderzeichen, wie ä, Ö, ü oder ß.
Auch Dein Benutzername und ein frei wählbares Passwort müssen jetzt
eingegeben werden.
Verwende den gleichen Benutzernamen (User) wie unter Windows. Dann gibt es
keine Probleme mit Berechtigungen beim Zugriff auf die Windows-Partition.
Ein root-Konto wird nicht gebraucht.
Die Installation geht dann weiter. Nach der Installation ist ein Neustart
nötig.
Den USB-Stick entferne vor Eingabe des BIOS/UEFI-Passworts.
Jetzt müsste defaultmäßig Linux booten. Windows kannst Du aber auch booten.
Mit den nun folgenden Einstellungen nimmst Du Deinen Rechner in Besitz.
Du bist jetzt nicht mehr der Hund an der Leine von Microsoft.
Denn Du hast nun die Leine durchgebissen.
Die Einstellungen des Desktop
Oben, bei Linux ausprobieren, hast Du bereits gelernt,
wie man mit dem Applications Menu arbeitet, wie man Programme aufruft, und
wie man einen Starter auf dem Desktop bzw. in der Taskleiste anlegt.
Klicke nun auf die neue Einstellungsverwaltung auf dem Desktop.
Lass sie als ausführbar markieren, wenn nachgefragt wird.
Ich empfehle folgende Einstellungen bei MX Linux:
- Feineinstellung der Fensterverwaltung: Arbeitsflächen:
Haken entfernen bei "Das Mausrad über dem Schreibtisch zum Wechseln der
Arbeitsfläche benützen."
- MX-Tweak: Thema: Hier kannst Du Deinen Desktop verschönern.
- Xfce-Terminal: Aussehen: Hintergrund: Keiner (einfarbig).
- Energieverwaltung: Allgemein: Knöpfe: Ich empfehle, bei Ein-/Austaste
in Bereitschaft zu gehen. Bei allen anderen Tasten empfehle ich
"Nachfragen". Ansonsten übernehme Deine Einstellungen aus Windows.
Teste, ob die "Bereitschaft" funktioniert. Den "Ruhezustand" gibt es dagegen
nur bei wenigen Linux-Distributionen - man braucht dafür eine
Swap-Partition oder eine Swap-Datei.
- Sitzung und Startverhalten: Automatisch gestartete Anwendungen:
Eventuell kannst Du auf den Conky verzichten. Du kannst aber auch Anwendungen
hinzufügen.
- Sorge dafür, dass bei den "Persönlichen Informationen" nichts über Dich
steht.
Jetzt kannst Du mit dem neuen Desktop-Icon ein paar weitere Einstellungen
machen.
Und beachte: Zurück geht es mit Knopf
"← Alle Einstellungen".
Bei einigen Einstellungen wirst Du nach einem Passwort gefragt.
Gib dann Dein Userpasswort ein.
Erste Schritte
Das Terminal
In diesem Kapitel arbeiten wir mit dem Terminal. Wähle im Application
Menu das Xfce-Terminal. Lege in der Taskleiste einen Starter an.
Das Terminal ist das Gegenstück zur DOS-Box oder zur Eingabeaufforderung
bei Windows. In Linux verwendet man es öfters, weil es meist einfacher zu
bedienen ist als die grafischen Werkzeuge.
Ursprünglich war ein Terminal ein alphanumerisches Gerät, das Zeichen über
eine Tastatur annahm und an den angeschlossenen Rechner weitergab.
Zusätzlich zeigte es die Ausgaben des Rechners auf dem Bildschirm.
Im Hintergrund, auf dem Rechner, lief ein Programm, das die Tastatureingaben
annahm, abarbeitete, und die Ergebnisse an den Bildschirm sendete.
Dieses Programm hieß Shell (deutsch Muschelschale).
Unser Terminal-Programm unter Linux ist eine Kombination von dem
Ein/Ausgabe-Programm zusammen mit der Shell.
Früher gab es mehrere solche Shells. Übrig geblieben ist von ihnen eigentlich
nur die Bourne-again Shell, die Bash.
Deshalb muss man eigentlich nur die Bash verstehen. Eine
Einführung in die Bash ist Voraussetzung für das
weitere Verständnis. Unbedingt lesen! Beispiele durcharbeiten.
Wichtiger Hinweis: Copy/Paste (Strg c / Strg v), wie unter Windows
bekannt, funktioniert in der Bash so nicht.
Du kannst statt dessen einen Bereich markieren. Dann gehst Du mit der Maus
an den anderen Ort, wo Du die Kopie haben willst.
Drücke nun die mittlere Maustaste. Und schon ist kopiert.
Diese Methode funktioniert in Linux fast überall.
Ein tiefgreifendes Lehrbuch zur Shell-Programmierung habe ich auch verlinkt;
eine Befehlsübersicht von Linux und viele
Shell-Anwendungen ebenso.
Der Dateimanager Thunar
Nun rufen wir den Dateimanager auf. In der Desktop-Umgebung Xfce
heißt er Thunar. (In KDE heißt er Dolphin, in Gnome Nautilus,
in Windows Explorer. Siehe auch ...) Mehr zu Thunar steht im
MX Linux Benutzerhandbuch, Kap. 3.5.
Für den Dateimanager sollte in der Taskleiste bereits ein Starter
vorhanden sein. Wenn nicht, erzeuge dort einen.
Alle Programme, die Du häufig brauchst, sollten in der Taskleiste einen
Starter haben.
Programme, die Du nur gelegentlich aufrufst, kannst Du mit einem Starter auf
dem Desktop abrufen.
Die anderen Programme kannst Du bei Bedarf aus dem Applications Menu
aktivieren.
Für die Einstellungen des Thunar empfehle ich
- Bearbeiten->Einstellungen->Anzeige: Datum: Format: benutzerdefiniert
%d.%m.%Y,%H:%M:%S
- Bearbeiten->Einstellungen->Seitenleiste: alle Symbolgrößen 16px
- Bearbeiten->Einstellungen->Verhalten: Doppelklick zum Aktivieren von
Objekten
- Ansicht->Adressleiste: Eingangsstil
- Ansicht->Seitenleiste: Lesezeichen
- Ansicht: Statusleiste
- Ansicht: Menüleiste
- Ansicht->Listenspalten: Name, Größe in Bytes, Änderungsdatum,
Zugriffsrechte, Besitzer, Gruppe, Typ
- Ansicht: Listenansicht
Der Editor Geany
Mit einem Editor kann man beliebige Textdateien erstellen oder bearbeiten.
Da unter Linux nahezu alle Konfigurationsdateien Textdateien sind, kann man
mit einem Editor fast alles konfigurieren. Auch der Quelltext aller Programme
liegt als eine Struktur von Textdateien vor. Das unterstreicht die Bedeutung
der Editoren.
Unter Linux gibt es sehr viele verschiedene Editoren. Jede Desktop-Umgebung
bringt einen bevorzugten Editor mit. Man kann gar nicht alle kennen.
MX Linux bringt den Featherpad mit. Aber auch der
Geany wird mit installiert. Ich gebe Geany den
Vorzug. Siehe auch ...
Folgende Einstellungen habe ich gewählt:
- Bearbeiten->Einstellungen->Editor->Funktionen: Neue Zeile entfernt
Leerzeichen am Zeilenende
- Bearbeiten->Einstellungen->Editor->Einrückung: Breite 2, Typ Leerzeichen
- Bearbeiten->Einstellungen->Editor->Ansicht: Umbruchhilfe für lange Zeilen:
Aktiviert, Typ Linie, Spalte 80
Der Zugriff auf die Windows-Partition
Was wir über das Terminal, den Dateimanager und über Geany gelernt haben,
wenden wir nun an. Ich habe es leicht verständlich geschrieben, damit auch
Linux-Anfänger es nachvollziehen können.
Wenn Du ein Umsteiger von Windows auf Linux bist, dann möchtest Du ja auch auf
die Windows-Partition zugreifen. Dort liegt noch viel Plattenplatz, den sich
Windows reserviert hat, aber nicht benützt.
Den Platz könntest Du unter Linux auch haben. (Siehe oben.)
Hier wird nun beschrieben, wie man zu diesem Zweck einen Eintrag in /etc/fstab
erzeugt. Danach steht die Windows-Partition für das C:-Laufwerk immer
automatisch zur Verfügung bzw. wird "gemountet".
Wir rufen das Terminal auf. Auf dem Bildschirm erscheint:
BEN@heini:~
$
BEN ist der Name des angemeldeten Benützers. Ich gehe im Folgenden davon aus,
dass dieser User das Linux auch installiert hat.
heini ist der Name des hier verwendeten Rechners. ~ steht für /home/BEN.
Es ist das Arbeitsverzeichnis des Users BEN.
Nach dem $ darfst Du Deine Kommandos hinschreiben.
Gib nun das Kommando lsblk ein.
BEN@heini:~
$ lsblk
NAME MAJ:MIN RM SIZE RO TYPE MOUNTPOINT
sda 8:0 0 465,8G 0 disk
|-sda1 8:1 0 100M 0 part
|-sda2 8:2 0 413,8G 0 part
|-sda3 8:3 0 1K 0 part
|-sda4 8:4 0 973M 0 part
|-sda5 8:5 0 50,9G 0 part /
sr0 11:0 1 1024M 0 rom
BEN@heini:~
$
Die Namen sda1 bis sda5 sind die Partitionen auf Deiner Festplatte. sda2 ist
Deine Windows-C:-Partition. sda5 ist Deine Linux-Partition. Du erkennst es am
Mountpoint /.
Gib nun das Kommando blkid ein.
BEN@heini:~
$ blkid
/dev/sda1: LABEL="System-reserviert" BLOCK_SIZE="512" UUID="3050491D5048EAE4" TYPE="ntfs" PARTUUID="17eb99ca-01"
/dev/sda2: BLOCK_SIZE="512" UUID="46C64CDEC64CD03B" TYPE="ntfs" PARTUUID="17eb99ca-02"
/dev/sda4: BLOCK_SIZE="512" UUID="20EE7FA7EE7F743E" TYPE="ntfs" PARTUUID="17eb99ca-04"
/dev/sda5: LABEL="rootMX21" UUID="900c9a17-055b-4884-bee1-fd20376e413a" BLOCK_SIZE="4096" TYPE="ext4" PTTYPE="dos" PARTUUID="17eb99ca-05"
BEN@heini:~
$
sda1 und sda4 sind Partitionen, die Windows braucht. Der TYPE ist ntfs.
Für uns ist die UUID der Windows-C:-Partition wichtig.
Nun gehen wir in das Verzeichnis /media und legen dort ein Unterverzeichnis
/media/46C64CDEC64CD03B an. 46C64CDEC64CD03B ist dabei die UUID der
Windows-C:-Partition. Markiere die Zeichen 46C64CDEC64CD03B in der Ausgabe
des vorherigen Kommandos. Drücke nach der Eingabe von sudo mkdir einfach
auf die mittlere Maustaste.
BEN@heini:~
$ cd /media
BEN@heini:/media
$ sudo mkdir 46C64CDEC64CD03B
[sudo] Passwort für BEN:
BEN@heini:/media
$ ls -al
insgesamt 12
drwxr-xr-x 3 root root 4096 30. Mär 19:50 .
drwxr-xr-x 21 root root 4096 7. Mär 15:56 ..
drwxr-xr-x 2 root root 4096 30. Mär 19:50 46C64CDEC64CD03B
BEN@heini:/media
$
Das Verzeichnis /media ist nur durch den Superuser root beschreibbar.
Deshalb steht vor dem mkdir das Wort sudo. sudo führt das dahinter stehende
Kommando mit Sonderrechten aus. Du musst allerdings dazu noch Dein User-Passwort
eingeben - das für den User BEN.
Das Kommando ls -al zeigt, dass das neue Verzeichnis da ist.
Nun gehst Du an /etc/fstab. Auch in /etc darfst Du nur als Superuser etwas
ändern. In /etc machst Du eine Sicherung von fstab nach fstab.bak.
(Kommando cp)
Du schaust Dir den Inhalt von fstab vor dem Ändern nochmals an.
(Kommando cat).
Dann rufst Du den Editor Geany auf. (Kommando geany)
BEN@heini:/media
$ cd /etc
BEN@heini:/etc
$ sudo cp fstab fstab.bak
BEN@heini:/etc
$ cat fstab
# /etc/fstab: static file system information.
#
#
#Entry for /dev/sda5 :
UUID=900c9a17-055b-4884-bee1-fd20376e413a / ext4 noatime 1 1
BEN@heini:/etc
$ sudo geany fstab
In Geany hängst Du an das Ende von /etc/fstab die Zeile
UUID=46C64CDEC64CD03B /media/46C64CDEC64CD03B ntfs rw,uid=1000,umask=022,nofail 0 0
Das muss alles in einer einzigen Zeile stehen.
Wenn Du gespeichert hast und Geany verlassen hast, so schau Dir fstab nochmals
an. Alles was mit # anfängt sind Kommentare bzw. Erklärungen.
BEN@heini:/etc
$ cat fstab
# /etc/fstab: static file system information.
#
#
#Entry for /dev/sda5 :
UUID=900c9a17-055b-4884-bee1-fd20376e413a / ext4 noatime 1 1
# Eigene Einträge
UUID=46C64CDEC64CD03B /media/46C64CDEC64CD03B ntfs rw,uid=1000,umask=022,nofail 0 0
BEN@heini:/etc
$
Mit sudo mount -a hängst Du die Partition dann ein. Es darf keine Fehlermeldung
geben.
Unter /media/46C64CDEC64CD03B siehst Du dann Dein C:-Laufwerk.
Du kannst jetzt mit dem Thunar Dir dort alles ansehen.
BEN@heini:/etc
$ sudo mount -a
BEN@heini:/etc
$ cd /media/46C64CDEC64CD03B
BEN@heini:/media/46C64CDEC64CD03B
$ ls -al
insgesamt 100
drwxr-xr-x 1 BEN root 28672 1. Jun 2022 .
drwxr-xr-x 3 root root 4096 30. Mär 19:50 ..
drwxr-xr-x 1 BEN root 4096 1. Dez 16:46 '$Recycle.Bin'
lrwxrwxrwx 2 BEN root 29 4. Apr 2021 'Dokumente und Einstellungen' -> /media/46C64CDEC64CD03B/Users
drwxr-xr-x 1 BEN root 0 12. Mär 19:08 infos
drwxr-xr-x 1 BEN root 0 4. Apr 2021 Intel
drwxr-xr-x 1 BEN root 0 3. Jul 2012 MSOCache
drwxr-xr-x 1 BEN root 0 4. Apr 2021 PerfLogs
drwxr-xr-x 1 BEN root 4096 24. Mär 20:46 ProgramData
drwxr-xr-x 1 BEN root 4096 4. Apr 2021 'Program Files'
drwxr-xr-x 1 BEN root 4096 4. Apr 2021 'Program Files (x86)'
lrwxrwxrwx 2 BEN root 37 4. Apr 2021 Programme -> '/media/46C64CDEC64CD03B/Program Files'
drwxr-xr-x 1 BEN root 0 4. Apr 2021 Recovery
drwxr-xr-x 1 BEN root 24576 23. Mär 10:13 'System Volume Information'
drwxr-xr-x 1 BEN root 0 1. Jun 2022 .Trash-1000
drwxr-xr-x 1 BEN root 4096 1. Dez 16:50 Users
drwxr-xr-x 1 BEN root 24576 13. Mär 12:32 Windows
BEN@heini:/media/46C64CDEC64CD03B
$
Du kannst jetzt sagen, dass Dir das C:-Laufwerk so tief im Verzeichnisbaum
nicht zusagt. Wie wäre es, wenn es direkt in Deinem Arbeitsverzeichnis liegt,
wenn es über /home/BEN/C_ zu sehen wäre?
Man könnte C: zwar an eine andere Stelle mounten. Aber das wäre unübersichtlich.
Denn alle über USB eingesteckten externen Laufwerke werden nach /media oder
/media/<user> (in unserem Beispiel /media/BEN) eingehängt.
Für solche Zwecke gibt es den Linux-Softlink, auch symbolische Verknüpfungen genannt.
Man erzeugt ihn mit dem Kommando ln -s. Hier einige Beispiele.
BEN@heini:~
$ ln -s /media/46C64CDEC64CD03B C_
BEN@heini:~
$ ln -s C_infos infos_
BEN@heini:~
$ ln -s C_/Users/Public/Documents P_Doku_
BEN@heini:~
$ ls -l
insgesamt 32
drwxr-xr-x 2 BEN BEN 4096 30. Mär 20:19 Bilder
lrwxrwxrwx 1 BEN BEN 23 31. Mär 11:34 C_ -> /media/46C64CDEC64CD03B
drwxr-xr-x 2 BEN BEN 4096 19. Mär 11:06 Dokumente
drwxr-xr-x 2 BEN BEN 4096 19. Mär 11:06 Downloads
lrwxrwxrwx 1 BEN BEN 8 31. Mär 11:35 infos_ -> C_/infos
drwxr-xr-x 2 BEN BEN 4096 19. Mär 11:06 Musik
drwxr-xr-x 2 BEN BEN 4096 19. Mär 11:06 Öffentlich
lrwxrwxrwx 1 BEN BEN 25 31. Mär 11:40 P_Doku_ -> C_/Users/Public/Documents
drwxr-xr-x 2 BEN BEN 4096 30. Mär 17:32 Schreibtisch
drwxr-xr-x 2 BEN BEN 4096 19. Mär 11:06 Videos
drwxr-xr-x 2 BEN BEN 4096 19. Mär 11:06 Vorlagen
BEN@heini:~
$
Wenn Du jetzt cd C_ eingibst, bist Du sofort in /media/46C64CDEC64CD03B.
Dir fallen sicher noch mehrere Links auf Deine wichtigsten Verzeichnisse in C:
ein.
Hinweis: Der Name meiner Links endet mit dem Zeichen _. Das ist von mir
so beabsichtigt. Von Linux aus darf der Name eines Links aussehen wie der Name
einer Datei. Ich habe jedoch den Wunsch, auf meinem System Links immer von
Dateien unterscheiden zu können.
Wenn ich nämlich mit dem Dateimanager einen Link lösche, ist das nicht tragisch.
Wenn ich dagegen die Datei versehentlich lösche, weil ich sie mit dem Link
verwechselt habe, so muss ich zur Datensicherung greifen.
Das kostet Zeit.
Kommen wir zurück zum Dateimanager Thunar. Auf der linken Seite kann die
Seitenleiste für Lesezeichen (über Menü->Ansicht-Sidebar) eingestellt
werden. Dort können Verzeichnisse stehen, die man häufig besucht.
Schiebe einfach ein Verzeichnis oder einen Link in die dortige Kategorie
Orte. Schon hat man einen Schnellzugriff eingerichtet.
Über das Kontextmenü kannst Du Einträge dort wieder Löschen (über Lesezeichen
entfernen).
In der Kategorie Geräte findest Du die Linux-Partition und die
Windows-C:-Partition. Eingesteckte externe Platten, SD-Karten oder USB-Sticks
findest Du dort auch.
Wenn dort aber eine rein nur zu Windows gehörende Partition auftaucht
(in unserem Beispiel sda1 oder sda4), so solltest Du sie nicht einhängen oder
- falls angeboten - das Lesezeichen entfernen.
Netzwerkeinstellungen
Die Zentrale eines Heimnetzes ist heutzutage ein Internetrouter, der u.A. als
eine WLAN-Basisstation für PCs und Smartphones dient. Im Linux ist dazu
eigentlich nur ein Zugriff auf das WLAN einzurichten.
Die nötigen Parameter findest Du im Windows Deines alten Rechners.
Gehe in Linux in die Taskleiste. Suche den Knopf, bei dem Du den Hilfstext
"Keine Netzwerkverbindung" siehst. Diesen Knopf rechts-klicken. Dann anhaken:
"Netzwerk aktivieren" und "Benachrichtigungen aktivieren".
"Funknetzwerk aktivieren" sollte noch nicht angehakt sein.
Danach "Verbindungen bearbeiten" klicken.
Du siehst am Anfang noch kein Funknetzwerk bei den Netzwerkverbindungen.
Nun klicke unten links auf den Knopf mit dem "+". Wähle Verbindungstyp
"Funknetzwerk" und Knopf "Erstellen".
Unter Reiter "Funknetzwerk" gibst Du Deine SSID ein (sinnvollerweise gib dem
Verbindungsnamen den gleichen Text wie die SSID).
Unter Reiter "Sicherheit des Funknetzes" wählst Du "WPA & WPA2 Personal".
Dann darfst Du Dein Passwort eintragen. Siehe auch Kap. 3.4 Benutzerhandbuch.
Du kannst nun das Funknetzwerk aktivieren.
Gehe dann in das Terminal. Gib ein:
ping -c2 127.0.0.1
Ohne das -c2 musst Du das Kommando mit Strg C abbrechen.
Wenn keine Fehlermeldung kommt, läuft Deine Netzwerksoftware. Mit
ping -c2 192.168.178.1
kommst Du an Deine FritzBox. Ein anderer Router hat vielleicht die
IP-Adresse 192.168.0.1. Lese in Deinen Unterlagen nach.
Wenn Du auf diese Weise Deinen Router ansprechen konntest, so probiere nun
ping -c2 www.heise.de
Wenn das funktioniert, kommst Du ins Internet.
Neue Programme und Systemupgrades werden oft nachzuladen sein. Wenn man eine
diese Daten von einem Server in der EU lädt, erhöht sich die
Sicherheit der eigenen Privatsphäre schon.
Denn in der EU gilt die
DSGVO (Text), und nicht der
PATRIOT Act
(Text) der USA.
Zudem gelten die Freiheitsrechte, die die Verfassung der USA gewährt, nur für
Bürger der USA - nicht aber für Ausländer. Ausländer (also auch Deutsche) haben
diese Rechte nicht.
Gehe deshalb in den MX Repo Manager (über Einstellungen -> MX-Werkzeuge).
Mit dem Reiter "MX Repos" kannst Du einen Update-Server in Deutschland
wählen (z.B. ist ftp.tu_chemnitz.de/pub/linux/MX/Repo der Server der
TU Chemnitz).
Wenn Du für die Debian-Quellen einen deutschen Server suchst, so wirst Du in
https://www.debian.org/mirror/list fündig.
Wenn Du die Debian-Updates von der TH Dresden wünschst, so ändere dazu
im Verzeichnis /etc/apt/sources.list.d die Dateien debian.list und
debian-stable-updates.list.
In der Datei debian.list sollte stehen:
- deb http://ftp.de.debian.org/debian/ bullseye main contrib non-free
- deb http://ftp.de.debian.org/debian-security bullseye-security
main contrib non-free
und in der Datei debian-stable-updates.list sollte stehen:
- deb http://ftp.de.debian.org/debian/ bullseye-updates
main contrib non-free
Im Reiter "Einzelquellen" des MX Repo Manager siehst Du danach, von welchen
Servern die Updates geladen werden.
Werbung einschränken
Wenn Du aber mit Deinem Browser ins Internet gehst, so hast Du die gleichen
Probleme mit unerwünschter Werbung und mit Datenhändlern wie unter Windows.
Die wollen Daten über Dich haben. Und sie wollen Dir ihre Werbung unterschieben.
Gegen die muss man auch unter Linux gewappnet sein.
Schau oben noch einmal nach - auch zu den Aufgaben der
hosts-Datei und der Firewall.
Über die hosts-Datei
Wie schon bei Windows kannst Du auch unter Linux die
hosts-Datei bemühen.
Unter MX Linux gibt es bereits in den Einstellungen unter Sonstiges
ein Icon Adblock dafür. (Es ist nicht des Firefox-Add-on Adblock Plus.)
Dieses Progrämmchen kann man sich auch aus dem Internet holen unter
https://github.com/antiX-Linux/advert-block-antix.
block-advert.sh ist das Shellscript; advert-block.desktop ist der Starter.
Mehr Info gibt es im MX Linux Forum.
Du rufst das Skript mit sudo auf und wählst alle Werbeblocker-Dienste (mvps.org,
sysctl.org, someonewhocares.org, yoyo.org, adservers.org; aber NICHT UNBLOCK).
Das ist alles. Im Internet findest Du mehr über die Werbeblocker-Dienste.
Nicht vergessen: Etwa halbjährlich erneut starten. Das Progrämmchen
lädt dann die neuesten Daten aus dem Internet.
Über die Firewall
Unter Linux braucht man eigentlich keine Firewall. Die vielen Regeln in der
Windows-Firewall braucht man unter Linux nicht. Das Linux ist von sich aus
schon sicher. Dennoch gibt es unter Linux mehrere Konzepte von Firewalls.
Am geläufigsten ist die UFW.
Zum Bedienen nimmt man die zugehörige graphische Umgebung GUFW.
Wie man sie unter Ubuntu einrichtet und benützt, steht in einem
Heise-Artikel.
Wenn Du mehr wissen willst: Schau Dir das komplette
Kommando UFW an.
Alle Firewall-Einstellungen Deines Rechners bekommst Du im Terminal mit
sudo ufw show raw; die von Dir erstellten Regeln mit
sudo ufw show added.
sudo ufw show listening zeigt, auf welche Ports ein
irgend ein Programm hört. Es sollten nur Programme des Linux-Systems sein.
Meine Empfehlung: Rufe in MX Linux den MX Paket-Installer auf.
Wähle den Reiter "Aktivierte Repositorys".
Suche UFW. Wenn Icons da sind, sind die Pakete bereits installiert.
Ansonsten mach ein Häkchen bei gufw und ufw an und installiere sie.
Rufe Gufw auf. Der Status sollte an sein. Das Fenster ist dann bunt.
Im Moment wollen wir mit der Firewall nur den Aufruf bestimmter Seiten
unterbinden.
Drücke auf den Knopf "Regeln". Es sind noch keine Regeln eingetragen.
Drücke auf das + unten links.
Es erscheint das Fenster "Firewall-Regel hinzufügen".
Wähle den Reiter "Erweitert".
Das Bild rechts zeigt den Eintrag einer Regel, die den Aufruf der
Adresse 34.107.221.82 (eine Adresse von Google) unterbindet.
Für jede unerwünschte Adresse legst Du so eine Regel an.
Ich habe unter Linux hier noch keine Adressen für die Firewall. Aber wir
werden noch mit der Firewall noch zu tun haben im Kapitel
Wer geht denn da ins Netz?
Linuxprogramme nachladen
Mit jeder Distribution werden schon eine ganze Reihe von Programmen geladen.
Aber es gibt da doch Qualitätsunterschiede. Und man darf da auch wählerisch
sein.
Ich habe hier die Programme in Kategorien eingeteilt. Dabei habe ich in den
Kategorien meine bevorzugten Programme herausgestellt. Das bedeutet aber nicht
dass die von mir bevorzugten Programme auch die besten sind.
Auch kann ich nur eine begrenzte Übersicht überhaupt betrachten.
Eine generelle Warnung möchte ich aber zur Diskussion stellen.
Ich rate nämlich ab, von Snap und von
Flatpak.
Immer wenn eine Firma eine Kontrolle über Softwarepakete haben will, so ist
Vorsicht angesagt. Siehe auch ...
Systemanzeigen
Unter Windows sind es der Taskmanager oder der Resmon. Unter Linux geht man ins
Terminal (entspricht unter Windows der Eingabeaufforderung oder der
DOS-Box). Kommandos sind
ps -ef oder top oder htop. Das Kommando sensors
zeigt Temperaturen. Die Kommandos lscpu, lsblk, lshw,
lspci, lsscsi, lsusb informieren über die Hardware.
Mit inxi -Fxxxrza erhältst Du eine Kurzübersicht über das System.
hardinfo gibt eine große Übersicht (graphische Anwendung
"System Profiler").
Monitoring - also wiederholte Angabe der Systemdaten - kann durch
Conkey erfolgen mit MX-MyConky/MySysinfoConky oder mit MX-KoO/MX-Full.
(Fehler in MX-Full: "cut -c18" in "cut -c16" ändern; und es wird google.com
angesprochen.)
Wer nur die Temperaturen braucht, ist mit Psensor gut bedient.
Ich selbst empfehle für Monitoring: GKrellM. Wenn man sich dafür
entscheidet, dann GKrellM eintragen in
Einstellungen->System->Sitzung und Startverhalten->Automatisch gestartete
Anwendungen.
Bei den Einstellungen alle Sensoren aktivieren, wlan0 aktivieren und Diagramm
ständig anzeigen. Was nicht benötigt wird, nicht anhaken.
Bei manchen Laptops ist es immer wichtig, die CPU-Temperaturen zu
beobachten.
Bei großen Sicherungen und großen Videobearbeitungen kann (auch unter Windows)
die Temperatur über 90° steigen. Dann droht eine Notabschaltung des Rechners.
Datensicherung
Eine Datensicherung (neusprech Backup) ist wie eine
Brandversicherung.
Man braucht sie fast nie; wenn man sie aber braucht, dann dringend.
- Stell Dir vor, Deine Wohnung brennt ab und Dein PC ist verschmort.
- Oder stell Dir vor, Du schaltest früh Deinen Rechner an - und der macht
keinen Mucks mehr.
Du prüfst Netzkabel und Netzgerät. Wenn nichts hilft, musst Du Dir
professionelle Hilfe holen.
- Es kann auch sein, dass das Betriebssystem einfach nicht startet. Du kommst
nicht in Windows oder in Linux. Natürlich kannst Du jetzt im Bios/UEFI
nach Fehlern suchen. Du kannst auch versuchen über einen USB-Stick Deinen
Rechner zu starten.
- Es kann auch vorkommen, dass zwar das Betriebssystem startet, aber die
Dateien, mit denen Du zuletzt gearbeitet hast, sind einfach weg oder zerstört.
Ja - auch ein Rechner geht mal den Weg alles Irdischen.
- Und dann gibt es den ganz einfachen ärgerlichen Fall, das Du versehentlich
eine wichtige Datei gelöscht hast.
Damit diese Vorkommnisse keine Katastrophe werden, muss man vorbeugen.
Viele Daten werden heute nicht mehr auf Papier aufgehoben, sondern in Dateien.
Denke nur an Steuerbescheide, Rechnungen, Gehaltsabrechnungen,
Kontoauszüge, Covid-Test-Nachweise. Aktenordner sind heute veraltet.
In der Industrie gibt es Verfahren, bei denen Daten immer mehrfach gespeichert
werden. Zusätzlich macht man dort jede Nacht eine Sicherung aller an diesem
Tag geänderten oder hinzu gekommenen Dateien.
(Inkrementelle Sicherung)
Ein solcher Aufwand ist bei einem Heimcomputer jedoch etwas hoch.
Man kann folgende Verfahren in Betracht ziehen.
- Man kann eine tägliche inkrementelle Sicherung in eine Cloud im
Internet machen. Die Daten sollten dann aber gut verschlüsselt sein.
Sonst könnte der Dienstanbieter der Cloud die Daten an Dritte verkaufen.
Ich rate deshalb von diesem Verfahren also ab.
- Besser ist es dann schon, selbst einen besonderen
Sicherungsserver im Heimnetz bereit zu stellen.
Ein ausgemusteter Laptop oder ein RasPi reicht fast immer aus. An den Rechner sollte aber
eine große externe USB-Platte angeschlossen sein. Jeder darf dorthin schreiben.
Nur der Superuser darf lesen oder durchsuchen.
Nachteil: Extra Stromkosten für den Sicherungsrechner.
- Manche Router, speziell Marktmacht
Fritz!Boxen, haben einen Anschuss für eine externe
USB-Platte.
Man sollte in diesem Fall prüfen, in wie weit man den Router auch als
Sicherungsrechner verwenden kann.
- Wer ohne Netz auskommen will, und nur eine minimalste Sicherung
durchführen will, kann in größeren Zeitabständen seine Daten auf eine externe
USB-Platte kopieren. Die Platte sollte in einem anderen Raum gelagert werden,
wo sie vor Diebstahl oder Hausbrand sicher ist. Sie sollte immer so verpackt
werden, dass sie nach einem Fall aus 1m Höhe noch funktioniert.
Zusätzlich sollte man bei dieser Art der Sicherung das Verzeichnis,
in dem man täglich arbeitet, mindestens wöchentlich auf einen USB-Stick
kopieren.
Das Sicherungsprogramm soll die Dateien auf dem Sicherungssystem so ablegen,
dass man sie sofort kopiern kann - ohne Dekomprimierung, ohne Passwort, ohne
spezielles Recovery-Programm. Recovery soll so einfach wie möglich sein.
Das ist besonders wichtig, wenn man nur eine Datei, die man eventuell
versehentlich gelöscht hat, jetzt wieder braucht.
Das übliche Programm für Datensicherungen ist unter Linux das Kommando
rsync.
Das Kommando ist komplex, Die Einarbeitung kostet Zeit.
Deshalb gibt es Anwendungen, die das Arbeiten mit rsync deutlich vereinfachen.
- luckyBackup, ist ein Beispiel das auch in MX-Linux
integriert ist.
- grsync
ist vergleichbar. Der Link geht auf eine deutschsprachige Doku.
Wenn Du auf ein externes USB-Laufwerk sicherst, so musst Du am Ende der
Sicherung Folgendes beachten:
Du musst das externe Sicherungslaufwerk zuerst "sicher entfernen" oder
"auswerfen".
Im Thunar ist das externe Laufwerk als Gerät erkennbar.
Zum Aushängen kannst Du auf das Symbol neben dem Gerät klicken.
Du kannst alternativ das Kontext-Menü benützen.
Dann gibt es noch die Möglichkeit mit dem MX USB Unmounter.
Erst danach das Kabel aus der USB-Buchse ziehen!!!
Dateimanager
Für die Desktop-Umgebung Xfce wird der Dateimanager
Thunar installiert. Mehr zu Thunar steht im
MX Linux Benutzerhandbuch, Kap. 3.5.
Du kannst aber auch den Dateimanager der Desktop-Umgebung KDE, den Dolphin,
zusätzlich installieren und mit dem arbeiten. Auch der Dateimanger Nautilus
der Desktop-Umgebung Gnome steht zur Verfügung. Es gibt aber noch weit
mehr.
Für jeden installierten Dateimanager sollte in der Taskleiste ein
Starter angelegt werden.
Es gibt aber auch Dateimanager, die unter Windows und unter Linux laufen.
Ein Beispiel ist der Double Commander.
Ich empfehle diesen Dateimanager, und ich selbst benütze ihn recht gerne.
Es ist ein freies Programm ähnlich den Total Commander für Windows.
Die Möglichkeiten sind überzeugend.
In Linux gibt es manchmal spezielle Arbeiten, die man nur mit dem Terminal
ausführen kann. Dazu braucht man einen Dateimanager, der ohne Grafik auskommt.
Der Midnight_Commander mc ist dann das Werkzeug der Wahl.
Man sollte ihn kennen.
Editoren
Mit einem Editor kann man beliebige Textdateien erstellen oder bearbeiten.
Da unter Linux nahezu alle Konfigurationsdateien Textdateien sind, kann man
mit einem Editor fast alles konfigurieren. Auch der Quelltext aller Programme
liegt als eine Struktur von Textdateien vor. Das unterstreicht die Bedeutung
der Editoren.
Unter Linux gibt es sehr viele verschiedene Editoren. Jede Desktop-Umgebung
bringt einen bevorzugten Editor mit. Man kann gar nicht alle kennen.
Mit welchem Editor man arbeitet, hängt letztlich an den persönlichen
Gewohnheiten. Siehe Übersicht von Editoren.
Ich selbst empfehle Geany. Siehe oben.
Hinweis: Wer den Double Commander als Dateimanager installiert hat, bekommt
auch einen recht leistungsfähigen Editor gleich mit dazu.
(Dort Taste F4 - Bearbeiten)
Du kannst auch einen anderen Editor nach Deiner Wahl nehmen - eben den,
den Du seit jeher gewöhnt bist.
Sogar den Notepad++ aus der Windows-Welt kannst Du mit
Wine zum
Laufen bringen.
Auch der VSCode von Microsoft ist - man höre und staune -
frei und quell-offen für Linux verfügbar.
Man muss aber einstellen, dass er nicht nach Hause telefoniert.
Ein paar Editoren muss man aber unter Linux kennen.
- sed
ist ein uralter Unix-Editor, der auch heute noch in Shellskripts eingesetzt
wird.
- nano
kann Textdateien in einem Terminal bearbeiten. Man braucht ihn für Aufgaben,
die man nur in einem Terminal ausführen kann.
Für Spezialisten:
- Bluefish ist hilfreich, wenn man öfters HTML-Code
direkt bearbeitet.
- Eclipse ist eine
Entwicklungsumgebung, schwerpunktmäßig zur Programmierung
mit Java.
- Emacs
ist der Spitzeneditor der 1970/80er Jahre.
Er ist über Lisp-Skripte programmierbar, und er kann fast alles.
Nur hat er eine für die damalige Zeit revolutionäre Tastenbelegung, die
heute allerdings recht ungewöhnlich geworden ist.
Hier ist noch Baustelle. Der Artikel ist noch nicht ganz fertig.
Wer geht denn da ins Netz?
Der Große Bruder weiß schon alles über Dich.
Deine Bekannten wollten nicht glauben, dass er alles mithört.
Du selbst musst ihn aber nicht dauernd auf dem neuesten Stand halten.
Die Big-Data-Konzerne wissen bereits alles über Dich. Gerate
nicht in Panik. Große Zurückhaltung denen gegenüber ist jedoch immer
angebracht.
Du wirst bald merken, dass Dein Rechner - ohne Dein Wissen - zu
verschiedenen Adressen Verbindungen herstellt - selbst wenn Du noch keine
Internetadresse eingegeben hast.
Um die beteiligten Programme müssen wir uns kümmern.
Von sich aus spioniert Dich Linux nicht aus. Aber manche Programme, die in
Deinem Linux mit eingepackt sind, brauchen auch Upgrades. Dazu muss Dein Linux
ins Internet. Deshalb wirst Du Dich vielleicht wundern, dass auch Linux
Verbindungen tätigt, die Du vorher nicht explizit erlaubt hast.
Diese Verbindungen sind aber nicht das Problem, zumal Linux oder die
beteiligten Programme von sich aus keine Diagnosedaten versenden.
Anwendung von TcpView
TcpView muss auch unter Linux extra installiert werden. Du findest es im
MX Paket-Installer unter Reiter
Aktivierte Repositorys.
TcpView sieht unter Linux etwas anders aus als unter Windows.
Es stammt ja auch von anderen Programmierern.
Die Beschreibung der Linux-Variante nennt nur die Bedeutung
der Knöpfe.
Mit TcpView kannst Du kontrollieren, welche Programme
überhaupt Verbindung aufnehmen ins Internet und wen sie da ansprechen.
Du kannst Dir auch Informationen zu den angesprochenen Adressen geben lassen.
Bedenke aber, dass Dir Tcpview nicht alle Verbindungen zeigt, die Dein
Rechner mit dem Internet aufbaut. Wie der Name schon sagt, zeigt das Programm
schwerpunktmäßig Verbindungen mit dem
tcp-Protokoll; es werden aber auch die
udp-Meldungen aufgeführt.
Wenn Du mehr Infos brauchst, kann Dir das Programm
Wireshark weiter helfen.
Wenn Du Deinen Rechner einschaltest, oder wenn Du ihn morgens aufklappst,
so achte darauf, dass er keine Verbindung zum Internet hat.
Wann immer Du nicht ins Netz musst, ziehe das Internetkabel, oder schalte WLAN
am Rechner ab, oder aktiviere den Flugzeugmodus, oder nehme den Haken weg bei
"Netzwerk aktivieren". (Siehe Netzwerkeinstellungen).
Starte nun den TcpView - eventuell läuft er sogar noch vom Vortag.
Nach dem Start drücke den Knopf "Show processes". Du musst einmal Dein
Passwort eingeben. Danach siehst Du, welche Programme eventuell
Verbindungen hergestellt haben.
Drücke den Titel der Spalte "Time". So erreichst Du eine Sortierung
nach Zeit.
Achte darauf, dass der Knopf "Record" gedrückt ist. Dann kannst Du Dir
auch noch etwas später ansehen, wer da im Internet angesprochen wurde.
Erst jetzt lass den Rechner ans Netz.
Sollte einmal die Spalte "Remote Host" nur einzelne Sterne enthalten, so
beende TcpView. Schalte die Internetverbindung ein und starte TcpView erneut.
In der Spalte "State" erkennst Du, ob die Verbindung noch steht.
Wenn dort "syn_sent" über einige Sekunden steht, so hat wahrscheinlich die
Firewall diese Verbindung blockiert.
Schaue nun in die Spalte "Process path". Dort stehen Namen wie
ntpd, rpc.mountd, avahi-deamon, systemd, cupsd, cups-browsed, NetworkManager,
colord-sane, dhclient.
Meist steht noch /usr/sbin/ davor. Diese Prozesse oder Daemons werden für
Linux gebraucht. (Bei Windows heißen sie Services.) Zum Beispiel kümmert sich
ntpd um die Uhrzeit, cupsd um Drucker, NetworkManager um das lokale Netz.
Suche einfach mal im Internet nach den Namen.
Schau auch auf die Spalte "Remote Address". Wenn dort 0.0.0.0 oder ::
steht, ging nichts aus dem Rechner hinaus. Sonst steht dort die Zieladresse.
Wenn Du Dir die Zieladresse nicht erklären kannst, drücke den Knopf "Whois".
Das neue Fester musst Du vergrößern.
Mit Knopf "Whois ..." erfährst Du viel über die Remote-Adresse.
So kannst Du erkennen, wer da Informationen über Dich bekommt. Vielleicht ist
es aber auch ein von Dir gern genützter Dienst, den Du nicht missen willst.
Beachte auch die Spalte "Local Port". Sie sagt, wofür das Programm die
Verbindung verwendet. In /etc/services findest Du eine Erklärung zu den
Ports. Genaueres findest Du in
Wikipedia.
Da das Programm unter Linux die CPU merklich beansprucht, kannst Du es auch mal
auf "Pause" setzen - etwa wenn Du das Netz nicht benützt.
Das Zähmen des Firefox
Dein Browser ist das Programm, das die meisten Verbindungen ins Internet
aufbaut. Deshalb müssen wir uns besonders um den Browser kümmern.
In Linux-Distributionen ist fast immer der Firefox als bevorzugter Browser
enthalten. Mir erscheint der Firefox jedoch eher als eine Notlösung, wenn man
einen Blick auf alternative Browser wirft.
Ich empfehle hier einen Blick auf den
Blog von Mike Kuketz. In seinem
Browsercheck werden nicht nur der Firefox, sondern
auch andere Browser genau begutachtet.
Hier ist noch Baustelle. Der Artikel ist noch nicht ganz fertig.
Wenn Du schon mal sehen willst, was ich da beschreiben möchte, so lese im
Privacy-Handbuch Kapitel 4 (Spurenarm Surfen mit Firefox)
nach. Was dort steht, möchte ich noch vereinfacht aufschreiben.
Die Suchmaschine und die Services von Google
Wenn Du den Firefox startest, so erscheinen plötzlich sehr viele
Einträge im Fenster des TcpView. Offensichtlich holt sich Firefox Daten
aus dem Internet, oder er sendet auch welche. Aber was für Daten sind das?
Mike Kuketz hat
Antworten. Bitte dort lesen.
Zunächst bietet Dir Firefox eine Suchmaschine an. Ohne Einstellung von Dir
ist das die Suchmaschine von Google.
Wenn Du diese Suchmaschine aufrufst, so wirst Du zuerst gefragt, ob Du
erlaubst, dass Google Cookies auf Deinem Rechner setzen darf.
Lese Dir das ruhig mal durch.
Was sind etwa Zielgruppeninteraktionen?
Drücke sicherheitshalber "Alle ablehnen".
Die geben unumwunden zu, was sie mit Deinen Daten anstellen wollen.
Manche Maßnahmen von denen kannst Du jedoch gar nicht ablehnen.
(Siehe Welche Daten Google erhebt.)
Sie bieten etwas an und wollen etwas haben - ein Geschäft also.
Mehr steht in So funktioniert Google. Die schwammigen Formulierungen
dort könnte man auch in einem Kabarettstück verwenden. Man kann sich darüber
amüsieren. Mir fällt da ein Zitat aus meiner Jugend ein: "Ich trinke überhaupt
keinen Alkohol, dafür aber oft und viel."
Personenbezogene Werbungen sind nun einmal personenbezogene Daten.
Ich selbst hatte ein entsprechendes Erlebnis.
Siehe auch Privacy-Handbuch (Kap. 1).
Die Identifizierung Deiner Person erfolgt bei Google anhand von Hardware und
Software Deines Rechners. Sie nehmen alles, was sie greifen können.
Ich zitiere Google
Zu den von uns erhobenen Daten zählen eindeutige Kennungen, der Typ und die
Einstellungen des Browsers, der Typ und die Einstellungen des Geräts,
das Betriebssystem, Informationen zum Mobilfunknetz ...
Wir erheben auch Daten über die Interaktion Ihrer Apps, Browser und Geräte mit
unseren Diensten. Hierzu zählen u. a. die IP-Adresse, Absturzberichte,
Systemaktivitäten sowie das Datum, die Uhrzeit und die Verweis-URL Ihrer
Anfrage.
Die Suchmaschine von Google zeigt Dir die Ergebnisse ihrer Suche an in einer
Reihenfolge, von der Google meint, es sei die für Dich optimale.
Wenn Du also Fußballfan bist, bekommst Du Ergebnisse zuerst - danach erst
Fußkrankheiten. Sie ordnen Dich ein in ihre Kategorien. Manche Anwender
finden das gut.
Auch in der Bekämpfung von Fake-News ist Google führend. Sie zeigen Dir kaum
welche - es sei denn, sie haben erkannt, dass Du gewisse Fake-News suchst.
Das wissen dann aber auch die USA-Geheimdienste.
Was aber Fake-News sind, bestimmt Google. Und damit haben wir den Beginn
einer Zensur.
Vielleicht findest Du erst später, ob dieses Geschäft mit Google für Dich
überhaupt nützlich ist. Aber dann haben die schon viele Daten.
Dann bezahlst Du nur noch mit den Aktualisierungen Deiner Daten.
Amazon
Amazon
ist nicht nur ein Versandhändler, sondern ein Mischkonzern. Es gehört nämlich
auch Amazon Web Services (AWS) dazu.
Vielleicht bemerkst Du auch, dass der Firefox über AWS verbreitet und
aktualisiert wird. Wen wundert es dann noch, wenn bei der Benutzung von Firefox
so oft ein Zugriff auf amazonaws erfolgt.
Berüchtigt ist der Amazon-Konzern wegen seiner
Arbeitsbedingungen gegenüber seinen Mitarbeitern.
Der Bericht
Die Mensch-Maschine von Laura Meschede gibt da einen
Einblick. Es erinnert an frühkapitalistische Ausbeutung.
Siehe auch:
Hitliste der 30 aktuellen Technik-Unternehmen,
die den größten Schaden anrichteten.
Ganz im Gegensatz zu Google wird bei AWS kein so großer Rummel wegen dem
Datenschutz gemacht. Dabei liegt doch der Downloadbereich von Firefox
auf Servern von AWS. Und auch die Suchmaschine
DuckDuckGo läuft dort. Und auch die USA-Geheimdienste
haben dort vollen Zugriff.
Sprachassistenten
Dann möchte ich auch gleich vor den
Sprachassistenten warnen.
Du weißt nie, wann sie mithören. Ich vermute, sie hören immer mit.
(Siehe auch.)
Diese Geräte oder Programme sollten nie Kontakt nach Außen haben, geschweige
denn in einem privaten Haushalt ihren Platz finden. Es sind Spionage-Wanzen.
Erich Mielke vom Ministerium für Staatssicherheit der früheren DDR wäre sicher
Feuer und Flamme dafür gewesen.
Hier ein Überblick:
Hey Google,
Alexa von Amazon,
HomePod oder
Siri von Apple,
Cortana von Microsoft.
Hier ist noch Baustelle. Der Artikel ist noch nicht ganz fertig.
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