Die Großen im Internet

Zuerst einmal solltest Du bedenken, dass es außer den hier vorgestellten Unternehmen noch eine große Menge von kleineren Datensammlern gibt. Die hier vorgestellten sind nur die Spitze des Eisbergs.
Zu den größten Dienstleistern - es sind Organisationen in den USA - möchte ich ein paar Sätze sagen - insbesondere zu deren Verhalten zum Datenschutz.
Wie schon an anderer Stelle gesagt, müssen diese Organisationen aus den USA alle ihre verwalteten Daten den Geheimdiensten der USA zur Verfügung stellen.


Google

Alphabet Inc. ist ein US-amerikanischer Konzern, der heute die Dachgesellschaft der Google LLC und mehrerer Tochtergesellschaften bildet. Die Google LLC selbst bietet enorm viele Produkte an, teils Hardware, teils Software, aber hauptsächlich Dienstleistungen.

Einer der vielen Dienste, die Dir Dein Browser verfügbar macht, ist die Suchmaschine. Darin gibst Du einen Begriff ein, und die Suchmaschine nennt Dir viele Internetadressen, wo Du wahrscheinlich etwas über den eingegebenen Begriff finden kannst.
Wenn Du keine anderen Einstellungen wählst, bietet Dir Firefox die Suchmaschine von Google an. Viele sagen, es sei die beste. Von allen Anfragen an Suchmaschinen weltweit gehen über 90% an die von Google.
Wenn Du diese Suchmaschine erstmals aufrufst, so wirst Du zuerst gefragt, ob Du erlaubst, dass Google Cookies auf Deinem Rechner setzen darf.
Drücke sicherheitshalber "Alle ablehnen".
Lese Dir den gezeigten Text und auch die verlinkten Texte ruhig mal durch. Was sind etwa Zielgruppeninteraktionen?
Die Leute von Google geben unumwunden zu, was sie mit Deinen Daten anstellen wollen. Manche Maßnahmen von denen kannst Du gar nicht ablehnen. (Siehe Welche Daten Google erhebt.)
Google eröffnet eine Geschäftsbeziehung mit Dir. Sie bieten ihre Dienste an, und dafür wollen sie von Dir etwas haben - nämlich Deine Daten. Mehr steht in So funktioniert Google. Die schwammigen Formulierungen dort könnte man jedoch auch in einem satirischen Kabarettstück verwenden. Man kann sich echt darüber amüsieren. Mir fiel beim Lesen ein Zitat aus meiner Jugend ein:
"Ich trinke überhaupt keinen Alkohol, dafür aber oft und viel." (Bezieht sich das "oft und viel" auf das Trinken oder auf den Alkohol?)
Personenbezogene Werbungen verwendet nun einmal personenbezogene Daten. Ich selbst hatte ein entsprechendes Erlebnis. Siehe auch Privacy-Handbuch (Kap. 1).
Die Identifizierung Deiner Person erfolgt bei Google anhand von Hardware und Software Deines Rechners. Sie nehmen alles, was sie greifen können. Ich zitiere Google:
Zu den von uns erhobenen Daten zählen eindeutige Kennungen, der Typ und die Einstellungen des Browsers, der Typ und die Einstellungen des Geräts, das Betriebssystem, Informationen zum Mobilfunknetz ... Wir erheben auch Daten über die Interaktion Ihrer Apps, Browser und Geräte mit unseren Diensten. Hierzu zählen u. a. die IP-Adresse, Absturzberichte, Systemaktivitäten sowie das Datum, die Uhrzeit und die Verweis-URL Ihrer Anfrage.
Die Suchmaschine von Google zeigt Dir die gefundenen Ergebnisse an in einer Reihenfolge, von der Google meint, es sei die für Dich optimale. Wenn Du also Fußballfan bist, bekommst Du Ergebnisse von Spielen zuerst - danach erst Tipps zu Fußkrankheiten. Sie ordnen Dich ein in ihre Kategorien. Manche Anwender finden das gut.
Auch in der Bekämpfung von Fake-News ist Google führend. Sie zeigen Dir kaum welche - es sei denn, sie haben erkannt, dass Du ganz gewisse Fake-News suchst. Das wissen dann aber auch die USA-Geheimdienste.
Was aber Fake-News sind, bestimmt Google. Und damit haben wir den Beginn einer Zensur. (Mehr zur Meinungsmache.)

Aber Google bietet weit mehr Dienste an, als nur eine Suchmaschine. Besonders bekannt sind Es ist schon höchst verlockend, all diese Dienste zu nützen. Oh ja, es gibt Alternativen. Einige sind nicht so gut wie die von Google; einige sind besser.

Man muss dabei bedenken, dass Android bei den Betriebssystemen für Smartphones einen Marktanteil von über 86% (2019) hat. Mehr als 3 Milliarden Geräte laufen unter Android. Google ist damit marktbeherrschend, mehr noch als Microsoft bei den PCs. (Mehr ...)
Und was Google sich gegenüber den Anwendern erlaubt, kann man in der Kritik an Android nachlesen.

Aber Google bietet auch einen Dienst, der Werbetreibende interessiert: Google Ads. (Ads, deutsch Werbung, ist die Abkürzung von advertisements, was ursprünglich Zeitungsanzeigen waren.) In Ads gibt es viele mächtige Hilfsmittel, nicht nur für Einzelwerbung sondern bis hin zu großen Werbekampagnen. Die Hilfsmittel sind so vielseitig und umfangreich, dass Google den Werbeagenturen, welche ihre Kunden bei der Verwendung von Ads unterstützen, eine Zertifizierung als sogenannter Google Advertising Professional anbietet.
Google braucht die personenspezifischen Daten gar nicht an Werbeagenturen zu verkaufen. Google macht nach Kundenvorgaben die personenbezogene Werbung selbst.

Google ist nicht nur marktbeherrschend und sollte die Wettbewerbsbehörden sehr interessieren. Google ist auch wegen vieler Ereignisse mächtig in die Kritik geraten.

Datenschutz passt überhaupt nicht in ihr Konzept.
Hier Zitate von Eric Schmidt, einem ehemaligem Häuptling von Google.
Wir wissen, wo du bist. Wir wissen, wo du warst. Wir wissen mehr oder weniger, worüber du nachdenkst.
Holman W. Jenkins, ein USA-Journalist, berichtete
He [Eric Schmidt] predicts, apparently seriously, that every young person one day will be entitled automatically to change his or her name on reaching adulthood in order to disown youthful hijinks stored on their friends' social media sites.
Frank Patalog, auch ein Journalist, hat das übersetzt als
Vor einigen Wochen regte er [Eric Schmidt] vermeintlich an, Jugendliche, die sich ihren Ruf durch pubertäre Web-Veröffentlichungen versaut hätten, müssten dann einfach irgendwann ihren Namen wechseln.

Überhaupt - so finde ich - zeigen die Zitate von Eric Schmidt die ganze Arroganz des Google-Konzerns. Sie ist kaum zu überbieten.

Deshalb meide ich Google, wann immer ich kann. Es geht leider nicht immer.

Vielleicht fragst Du Dich erst später einmal, ob Dein Geschäft mit Google für Dich überhaupt nützlich ist. Aber dann haben die schon zu viele Daten. Dann bezahlst Du nur noch mit den Aktualisierungen Deiner Daten.

Amazon

Amazon ist in erster Linie ein Konzern für Versandhandel mit fast allem, was erlaubt ist. Sogar eine Onlinevideothek und Video-on-Demand (Prime Video) sind mit dabei. Ergänzt wird dieser Handel noch durch ein Logistiksystem zur Zustellung der bestellten Waren - man kann sagen, sie haben auch ihre eigene internationale Post mit im Konzern.

Außer dem Versandhandel bietet Amazon auch
Cloud-Computing-Dienste an. Sie sind als Amazon Web Services (AWS) bekannt.
Von den Diensten von AWS sind für uns interessant

Vielleicht hast Du auch schon bemerkt, dass der Firefox über AWS verbreitet und aktualisiert wird. Wen wundert es dann noch, wenn bei der Benutzung des Firefox so oft ein Zugriff auf AWS erfolgt. In den Adressen, die Dir TcpView zeigt, erkennst Du sogar, welche Dienste von AWS dabei benützt werden.

Durch Amazon Advertising ist Amazon mittlerweile die Nummer 3 bei den digitalen Werbeplattformen in den USA - nach Google und Facebook.

Amazon ist weltweit stark in die Kritik geraten. Berüchtigt ist der Amazon-Konzern insbesondere wegen der Arbeitsbedingungen seiner Mitarbeiter. Der Bericht Die Mensch-Maschine von Laura Meschede gibt da einen Einblick. Es erinnert an frühkapitalistische Ausbeutung.
Mich persönlich stört bei Amazon die unerklärliche Preisgestaltung der Versandartikel. Ich rate jedem vor der Bestellung dringend zu einem Preisvergleich bei anderen Anbietern. Prüfe, ob der Rechner Deines Nachbarn für den gleichen Artikel einen anderen Preis zeigt.
Für mich ist der Amazon-Preis die Obergrenze für eine Ware. Ich selbst habe jedenfalls die von mir gesuchten Waren bei anderen Anbietern günstiger bekommen.

Wie Google auch, so steht auch Amazon AWS wegen dem Datenschutz in der Kritik. Ganz im Gegensatz zu Google wird bei AWS darüber aber weit weniger berichtet. Hat das etwa damit zu tun, dass AWS auch Dienstleister für US-amerikanische und britische Geheimdienste ist?
Das Online-Magazin Slate hat 2020 jedenfalls eine Hitliste der 30 aktuellen Technik-Unternehmen aufgestellt, die den größten Schaden anrichteten und Amazon steht darin auf Platz 1.

Microsoft

Die Geschichte von Microsoft erweckt in mir den Eindruck eines freien Unternehmens, das sich fast jeglicher staatlicher Einmischung erfolgreich erwehrt hat - insbesondere vor Gesetzen, Steuern und auch vor menschlichem Anstand - ganz im Sinne der neoliberalen Ideologie. Mir selbst kommt diese Geschichte vor wie ein Heldenlied auf die Wikinger-Raubzüge in Frankreich (oder auf eine Mafia).
Entsprechend fällt auch die internationale Kritik aus. Und die bekannten Datenschutzverletzungen scheinen für Microsoft eigentlich nur zum Bestreiten oder Relativieren da zu sein.
Microsoft nützt voll die Möglichkeiten des marktführenden Betriebssystems Windows. Ich habe ja dazu an anderer Stelle schon einiges erzählt. Dort steht auch, wie man sich dagegen schützt.
Als Anbieter stellt Microsoft mit Microsoft Azure auch eine Cloud-Computing-Plattform zur Verfügung - Cloud-Dienste inklusive. Bekannt ist auch der Dienst Skype.
Als Unternehmen verhält sich Microsoft nicht viel besser als die anderen.

Apple

Die Firma Apple stattete die von ihnen produzierten PCs von Anfang an mit einem eigenen Betriebssystem (macOS) auf der Grundlage von Unix aus. Die Geräte hatten ein künstlerisch wertvoll gestaltetes Design. In vielen Aspekten waren sie den zeitgleichen Geräten der Konkurrenz - sowohl in der Hardware als auch in der Software - deutlich voraus. Nach meiner Erinnerung lagen die Preise der Geräte von Apple jedoch deutlich über denen der Marktführer.

Apple ist auch bekannt für seine innovative Hardware. 2007 wurde das iPhone vorgestellt. Es wurde zu einem ungeheurem Verkaufserfolg. Innerhalb von 10 Jahren wurden 1,2 Milliarden Geräte verkauft.
Als Betriebssystem für die IPhones wird das hauseigene iOS verwendet, eine Abwandlung des macOS. iOS wird nur auf den Geräten von Apple eingesetzt. Zur Freischaltung des iOS ist eine Internetverbindung notwendig.

Die Onlinedienste von Apple sind nicht so vielfältig wie bei der Konkurrenz. Hier ein Auszug:

Natürlich gibt es auch an Apple viel allgemeine Kritik. Apple reiht sich da ein in das übliche Verhalten globaler Konzerne. Es gibt auch noch eine spezielle Kritik am iPhone und eine Kritik an iOS.

Apple sammelt alle Daten über Dich. Du kannst das in der Apple Datenschutzrichtlinie nachlesen. Sie erlauben sich auch, Daten an Dritte weiterzugeben. Ob man überhaupt von Datenschutz beim iPhone reden kann, ist Ansichtssache.
Aufgefallen ist mir - und ich halte das für denkwürdig, dass man beim Kopieren einer Datei von einem iPhone auf einen USB-Stick eine Internetverbindung benötigt wird.

Meta

Meta Platforms ist eine Umfirmierung des früheren Konzerns Facebook. Der Konzern stellt soziale Netzwerke bereit.
Soziale Netzwerke stehen allgemein in der Kritik. Der Datenschutz ist problematisch. Man muss also die Kritik an sozialen Netzen von der Kritik an Facebook trennen.
In sozialen Netzwerken kann jeder Teilnehmer seine eigene Persönlichkeit offenlegen - mit all seinen guten und schlechten Seiten. Die Reaktion der Öffentlichkeit kann für den Teilnehmer niederschmetternd sein. Das wiederum kann in schlimmen Fällen zu psychischen Störungen bei den betroffenen Teilnehmern führen.

Ein Teilnehmer darf bei seinem Auftritt im sozialen Netz auch Werbung für Produkte betreiben. Auf diese Weise ist so das Gewerbe der Influencer (deutsch Beeinflusser) entstanden.

Soziale Netzwerke finanzieren sich bevorzugt durch Werbung. Dabei ist es Ziel des Betreibers, den Teilnehmer möglichst lange mit möglichst viel Werbung zu überschütten. Dazu ist es wichtig, möglichst viel über den Teilnehmer zu wissen, um ihn davon abzuhalten den Kontakt frühzeitig zu beenden. Aus diesem Grund sammelt der Betreiber an personenbezogenen Daten der Teilnehmern so viel, wie er bekommen kann.

Der Betreiber eines sozialen Netzes hat oft die Kontrolle darüber, welche Teilnehmer miteinander in Kontakt kommen. So können - je nach Interessenlage des Betreibers - bestimmte Teilnehmer optimal vernetzt werden, während andere nie zusammenkommen dürfen. Eine derartige optimale Vernetzung wurde nach meinem Dafürhalten bei den sogenannten farbigen Revolutionen als Kriegswaffe eingesetzt. (Siehe auch ...)

Kehren wir nun zurück zu Facebook. Der Artikel in Wikipedia zur Kritik an Facebook ist wirklich lang. Man muss ja die Gefahren hintanstellen, die von sich aus schon für Teilnehmer an sozialen Netzen bestehen. Darüber hinaus gehende Verletzungen der Privatsphäre von Menschen sind jedoch Facebook voll anzurechnen.

Datenschutz und Privatsphäre sind bei Facebook anscheinend ganz klein geschrieben.
Wenn Du Daten, auch Fotos, an Facebook gibst, so darf Facebook diese kommerziell nutzen und die Nutzungsrechte an Dritte weitergeben, z.B. an Amazon, Apple, Microsoft und übliche Reklameschleudern.
Bei Facebook wird auch Gesichtserkennungssoftware eingesetzt, um möglichst viele Personen auf Bildern erkennen zu können. Dazu erfolgt auch für Personen, die selbst kein Teilnehmer bei Facebook sind, ein Eintrag in die Datenbanken von Facebook. Siehe auch Kritik an WhatsApp.

Ich selbst benütze die Dienste von Meta aus gutem Grund nicht. Aber obwohl ich mich nie bei denen angemeldet habe, haben sie über die Kommunikation anderer Menschen schon enorme Mengen an Informationen - insbesondere Fotos - von mir gesammelt. Da ich aber offiziell kein Teilnehmer bin, kann ich auch nicht erfragen, welche Daten sie über mich gesammelt haben.

Akamai

Akamai ist ein Cloud Computing Unternehmen mit Schwerpunkt auf schnelle Verteilung größerer Datenmengen. Sie verteilen Softwarepakete, Updates und streamen Videos. Sie verwenden 350000 Server, weltweit verteilt, um möglichst kurze Signallaufzeiten zwischen ihren Kunden und ihren Servern zu erreichen. Auch in Hinblick auf Internetsicherheit sind sie führend.

Akamai ist also keine Reklameschleuder, sondern ein Dienstleister für Unternehmen, darunter Fernsehanbieter (das Erste, die Dritten, Prime Video), Behörden (NSA, US-Army), Softwarehäuser (Apple, Microsoft, McAfee), auch das World Economic Forum.

Akamai arbeitet auch mit den Betreibern des deutschen Internetknoten DE-CIX zusammen.

Cloudflare

Cloudflare ist ein Cloud Dienstleister, der als Hosting-Anbieter und Unterstützer von Hackergruppen bekannt wurde. Cloudflare ist zu unterscheiden von Cloudfront, einem Dienst von Amazon AWS.
Zu den Diensten von Cloudflare gehören u.A
Bedenke aber, dass viele fremde Dienste auf den Speichern von Cloudflare liegen.
Über diese kann dann schon mal ein dort gehosteter Diensteanbieter spionieren.
Sperre also besser.
Natürlich gibt es auch Kritik an Cloudflare. Beachte aber, wer da kritisiert.

Oracle

Oracle war ursprünglich ein Unternehmen, das als einer der Vorreiter Relationale Datenbanken entwickelte. Zu den ersten Kunden gehörte die CIA.
Die Firma Oracle wuchs in erster Linie durch Zukauf enorm vieler anderer Unternehmen immer mehr.
Von Bedeutung war der Kauf von Sun Microsystems, einer Firma, die die Java-Technologie entwickelt hatte. Sun hatte zuvor schon etliche Softwareunternehmen aufgekauft. Ich nenne hier nur deren Produkte, welche als freie Software von größerer Bedeutung sind.
Bei Oracle, so habe ich den Eindruck, hat sich eine Vielfalt an Dienstleistern im Bereich der Datenverarbeitung gebildet, die kaum mehr überschaubar ist.
Sogar als Datensammler mit ihrem Tochterunternehmen BlueKai sind sie bekannt.
Sie betreiben eine eigene Linux-Distribution. Sie haben die Rechte an Java, das sie auch weiterentwickeln. Und die Virtualisierungslösung VirtualBox wird von ihnen als freie Software verbreitet.
Man kann darüber nachdenken, in wie weit Oracle ein Standbein der Überwachung durch US-Geheimdienste ist. Informationen darüber gibt es natürlich nicht.

Falls also mal in Deinem TcpView-Fenster ein Kontakt mit Oracle auftaucht, so schau genauer hin. Wenn Du VirtualBox und Java nicht nützst, so wäre es sinnvoll, jede gefundene Kontaktadresse mit Oracle in die Firewall einzutragen.

X

X hieß früher Twitter. Es handelt sich um ein soziales Netzwerk mit Bildern und Videos, aber nur mit kurzen Texten.
Der Datenschutz dürfte bei X ähnlich dürftig sein wie bei Meta. Du kannst ja mal die Datenschutzrichtlinie lesen.
Kritik wird an X auch reichlich geübt.
Wie bei solchen Diensten üblich, werden die Teilnehmer durch Werbung auch dauernd belästigt.
Wie von anderen sozialen Netzwerken bekannt, hat auch Twitter - so lautet eine Kritik - Beiträge verschiedener Teilnehmer "weniger sichtbar" gemacht. Eine Stellungnahme dazu gab es seitens Twitter nicht.

Wie Meta benütze ich X aus gutem Grund nicht. Eine Alternative zu X ist Mastodon.

IBM

Die International Business Machines Corporation (IBM) gehört zum Urgestein der Datenverarbeitung.
Alles begann 1884 mit einem Patent des Herman Hollerith zur Speicherung von Daten auf einer Lochkarte. Weitere Patente betrafen einen Lochkartenstanzer, eine Tabelliermaschine (zum Zählen der Karten) und einen Lochkartensortierer. Mit diesen Geräten war eine rudimentäre elektromechanische Datenverarbeitung möglich, die beispielsweise in den USA bei der Volkszählung 1890 die Auswertung erleichterte.
Aus Holleriths Firma, nach Fusionen mit anderen Firmen, entstand 1924 durch Umbenennung die Firma IBM. Diese Firma erreicht schon damals, wegen der von ihnen genormten Lochkarten, eine monopolartige Stellung.

Nach der Erfindung des Computers (siehe auch Zuse Z3 von 1941) baute IBM nun auch eigene Computer, zuerst mit Relais, dann mit Elekronenröhren und schließlich mit Transistoren. Mit ihrem System S/360 wurde IBM zum Marktführer bei den Großrechnern und überhaupt in der Datenverarbeitung der 1960er Jahre.

Anfang der 1970er Jahre wurden die ersten Mikroprozessoren vorgestellt. In nur wenigen Jahren wurden die Mikroprozessoren immer leistungsstärker.
Mitte der 1970er Jahre erschienen dann die ersten Personal Computer (PC), bei denen ein Microprozessor einer der Hauptbestandteile ist. Zu einem PC gehören noch ein Bildschirm, eine alphanumerischen Tastatur und mindestens ein wechselbares Speichermedium. Das ganze sollte zu einem für normale Menschen annehmbaren Preis zu haben sein.

Ein erster tragbarer Rechner von IBM (der 5100) war kein Erfolg. Erst 1981 brachte IBM, angeregt durch den Erfolg des Apple II, den IBM PC auf den Markt. Er enthielt einen x86-Prozessor von Intel (siehe auch x86-Architektur).
In der Industrie hatte man schon lange auf einen PC von IBM gewartet. Man wollte doch einen Kleinstrechner vom Marktführer erwerben können. Besonders nützlich war damals, dass der IBM-PC auch als Terminal für die IBM Großrechner, aber auch als Terminal für damalige Minirechner zu gebrauchen war.
Als Betriebssystem wurde PC DOS benützt, eine minimal erweiterte Version von Microsofts MS-DOS.
Die Geräte waren ein großer kommerzieller Erfolg für IBM. Bis 1984 wurden 1¼ Millionen Geräte verkauft. Die IBM PCs wurden so zu einem Industriestandard, weil IBM die Grundkonstruktion seines PC offenlegte und darin Standardbauteile (keine IBM-Eigenentwicklungen) verbaut wurden. Bald erschienen deshalb kompatible PCs anderer Hersteller zu deutlich niedrigeren Preisen als der IBM PC und teilweise mit besseren Eigenschaften.
Mit dem Personal System/2 (PS/2) schuf IBM einen Nachfolger des IBM PC. IBM nutzte dabei eigene Patente, die andere PC-Hersteller hätten lizenzieren müssen. Gegenüber die kompatiblen Nachbauten des IBM PC konnte sich der PS/2 nicht durchsetzen - schon allein wegen des Preises.

Von 1992 bis 2004 wurden von IBM auch Notebooks verkauft, die ThinkPads.
2005 verkaufte IBM die PC-Sparte an Lenovo.
2018 übernahm IBM den Open-Source-Spezialisten Red Hat, ebenso dessen kostenpflichtge Distribution von Linux.

Heute ist IBM vorrangig ein Consulting- und Forschungsunternehmen. Sie haben die meisten IP4-Internetadressen. Sie liefern mit den Z Systems immer noch Großrechner zu Bearbeitung größter Datenmengen. Die Systeme sind auf extreme Ausfallsicherheit optimiert. IBM verwendet das eigene Betriebssystem z/OS, alternativ aber auch Linux (LinuxONE).

Du selbst wirst mit IBM als Internetdienstleiste nur selten in Kontakt kommen. IBM ist ein Dienstleister für andere große Dienstleister. Ich habe hier IBM aus historischen Gründen aufgeführt. Ich wollte zeigen, wie sich aus IBM die Firma Microsoft weiter entwickelte. Siehe Betriebssysteme.
Inzwischen aber scheint es doch, dass Google mit Android immer mehr Platz in der Datenverarbeitung erobert - sei es auf den Smartphones, aber auch mit der weltweiten Überwachung jedes Einzelnen.

Bewertung der Dienstleister

Den vielleicht besten Eindruck von diesen Dienstleister kannst Du Dir machen, wenn Du jeden von ihnen Dir als ein Königreich vorstellst. Die Königreiche werden nicht demokratisch, sondern monarchisch regiert. König ist der Eigentümer der dienstleistenden Firma.
Mancher der Reiche sind sogar Kaiserreiche. Google hat mehrere Königreiche, etwa Android für Smartphones, die allgegenwärtige Suchmaschine und weitere. Amazon hat das Königreich des Versandhandels und das Königreich des Amazon Web Service (AWS).

Wenn Du einen der angebotenen Dienste benützt, wirst Du ein Besucher des Reichs. Dein Browser erstellt mit dem Hypertext Transfer Protocol bereits ein Visum dort. Wenn Du Dich allerdings zusätzlich anmeldest, wirst Du dort ein steuerpflichtiger Bürger. Deine Steuern bezahlst Du dann meistens mit Deinen Daten.
Normalerweise kannst Du ein Königreich auch wieder verlassen - etwa wenn Du Deinen Browser schließt. Aber oft merkt sich das Königreich, dass Du schon einmal Besucher warst - etwa in einer eigenen Art von Einwohnermeldekartei.

Es gibt aber Fälle, wo Du zwangsweise immer steuerpflichtiger Bürger bist, und das Königreich nicht verlassen kannst.
Das geschieht in den Fällen, wenn Du ein Betriebssystem eines dieser Königreiche verwendest, sei es Android von Google, Windows von Microsoft, oder eines der OS von Apple. Du bist dann steuerpflichtiger Bürger dieses Königreichs, sobald Du ins Internet gehst.

Du kannst aber auch gleichzeitig Bürger mehrerer Königreiche sein. Bei einem System-Upgrade von Windows bist Du oft auch Bürger von Akamai, vielleicht auch von Amazon AWS. Diese Dienste arbeiten nämlich oft zusammen. Jedoch sind Akamai und Cloudflare sehr besuchertolerant und freizügig.

Anders ist es bei Meta, bei X, beim Versandhandel von Amazon und bei einigen Diensten von Google. Da musst Du Dich nochmals anmelden und Du hast eine mehrfache Staatsbürgerschaft - und auch Steuerpflicht.

Wer also die Reiche Google Android, Amazon Versandhandel, Microsoft Windows, Apple, Meta und X meidet, kann eine gewisse Steuerfreiheit erreichen. Microsoft Windows, Apple, Google Android kannst Du meiden, wenn Du deren Betriebssystem meidest und auf Linux umsteigst. Leider sind Smartphones unter einem freien Betriebssystem derzeit nur begrenzt konkurrenzfähig.
Meta und X kann man auch vermeiden - wenn man sich von Anfang an gar nicht erst bei denen anmeldet.
Man muss im Endeffekt dann nur noch auf die Kaiserreiche Google und Amazon AWS - und auf alle von denen eingeschlossenen Königreiche achten.

Wenn Du noch mehr über die Reiche erfahren willst, so gehe einfach in die pdf-Ausgabe des Privacy-Handbuchs und suche dort nach Facebook, Amazon oder einen anderen Dienstleister.

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