Linux

Hier beschreibe ich die Grundlagen von Linux, dessen Installation und einige der verfügbaren Programme.
Ich habe eine getrennte Datei für Linux gewählt. So behält man eher den Überblick.

Was man bei der Anschaffung eines neuen Rechners alles beachten sollte, habe ich ja schon beschrieben.
Ich habe über die Probleme mit Windows von Microsoft dort auch berichtet, und ich habe das Betriebssystem Linux als Alternative empfohlen.

Als Anschluss an diesen Artikel über Linux empfehle ich eine weitere Datei mit dem Titel Die Dienstleister im Internet. Mit deren Treiben sollte man sich wirklich näher beschäftigen.

Ich gebe in diesem Artikel Ratschläge. Ich kann nicht garantieren, dass diese Ratschläge auch Dir mit Deinem Rechner helfen. Du kannst sie ja ausprobieren. Ich lehne Ansprüche wegen eventuell entstandener Schäden jedoch ab. Aber Du kannst ja vielleicht auch mal selbst Hinweise im Internet suchen. Ich kann Dir auch nicht per E-Mail helfen. Wende Dich an ein Forum.
Der Artikel ist entstanden, weil ich mir selbst einen anderen Rechner - einen Laptop - zugelegt habe. Der Rechner ist nicht neu. Er hatte noch kein Windows 11. Deshalb sind meine Ausführungen zu Windows 11 nicht praktisch erprobt - im Zweifelsfall also fragwürdig.
Ich habe auf dem Rechner zusätzlich Linux installiert, das ich inzwischen fast nur noch verwende.
Das vorher installierte Windows von Microsoft habe ich belassen, für den Fall, dass ich einmal ein einzelnes Programm starten muss, für das ich einen Test mit Wine nicht probieren möchte.
Der Artikel hier kann nie aktuell sein. Die Welt der EDV ist dafür zu schnelllebig. Ich bin auch kein Profi mehr.


Themenliste :



Vorarbeiten für Linux

Dokumentationen

Bücher über Linux sind selten geworden. Das Standardwerk ist aktuell
  Michael Kofler: Linux - Das umfassende Handbuch. Bonn 2021.
Achte darauf, dass es mindestens die 17. Auflage ist. Die wurde überarbeitet.

Wenn Du noch mehr Gedrucktes haben willst, kannst Du die Zeitschrift LinuxWelt suchen. Eine DVD liegt bei, auf der Du als Datei die Schrift "LinuxWelt XXL, Das komplette Handbuch" findest. Dort findest Du aktuellere Informationen zu Linux.

Wenn Dir das Lesen auf dem Bildschirm nichts ausmacht, so kannst Du das Linux-Praxisbuch hernehmen. Es ist eine Einführung.

In der Dokumentation zu Debian bietet weit mehr Informationen. Das Administrationshandbuch gibt es auch als nicht ganz vollständiges E-Book (zu lesen unter Linux mit Foliate). Die Debian Referenz gibt es als pdf-Datei.

Was ist eigentlich Linux?

Alles begann 1963 mit Multics. Multics war ein Betriebssystem für damalige Großrechner, das an Universitäten entwickelt wurde. Ziel war es damals, mehrere Arbeitsplätze (Terminals) an einen Großrechner anzuschließen, so dass mehrere Anwender den Großrechner gleichzeitig benützen konnten. Die Technik war jedoch noch nicht reif dafür.
Die in Multics eingeflossenen Ideen wurden später auf damaligen Minirechnern umgesetzt, und 1969 erschien die erste Version des Betriebssystems Unix. Unix wurde an den Universitäten immer mehr erweitert. Mitentwickler war jedoch auch die Firma Bell Labs, eine Tochtergesellschaft von AT&T, die auch Code entwickelt hatte. Ab 1979 wollte AT&T dann Geld für ihren Betrag zu Unix.
Das ist nun der Anfang der Geschichte von Linux. Viele Entwickler, insbesondere Richard Stallman und Linus Torvalds ersetzten immer mehr Code, auf den AT&T Rechte geltend machen konnte. 1992 erschien dann die erst freie Version von Linux.

Linux ist nicht nur so ein Betriebssystem wie Windows. Linux ist vielmehr ein Überbegriff für eine Vielfalt von Betriebssystem-Zusammenstellungen aus Systemkern, Desktop und Programmpaketen. Man nennt so eine Zusammenstellung eine Linux-Distribution.
Was es da alles an Distributionen gibt, zeigt Wikipedia oder DistroWatch.

Linux ist freie Software. Jeder darf sie kostenfrei benützen. Bei den meisten Programmen und Programmteilen ist auch der Quellcode frei verfügbar. Solche Programme nennt man Open Source. Man darf den Code für den eigenen Rechner sogar anpassen.
Der Systemkern von Linux wird hauptsächlich von Linus Torvalds betreut. Die Free Software Foundation bearbeitet die meisten Programme im direkten Linux-Umfeld. Die mannigfaltigen Desktops, also die grafischen Benutzeroberflächen, und die ganze Umgebungen darum herum, werden auch von anderen Entwicklern bereitgestellt. Das gleiche gilt für die vielen Anwendungsprogramme (Apps) unter Linux.
Jedermann kann nun aus einem Linux Systemkern, einer oder wahlweise mehreren Desktop-Umgebungen und dazu noch mit einer Vielzahl von Programmen eine neue Linux-Distribution zusammenstellen und diese im Internet zum Download bereit stellen.

Warum nun alle diese Distributionen? Nun, es hängt vom Bedarf ab. Linux ist heute hauptsächlich verbreitet in Servern jeder Art, in Supercomputern, in Fertigungs- und Überwachungsgeräten der Industrie und in Geräten der Automation. Die Hersteller der Geräte nehmen sich eine Distribution, die für ihre Zwecke optimal ist, und passen sie für ihre Zwecke noch weiter an. In manchen Fällen entsteht dabei sogar eine neue Distribution.
Aber Linux läuft auch auf Kleingeräten, etwa in Internetroutern oder dem RasPi.
Selbst Android oder macOS kann man als proprietäre Linux-Distributionen ansehen, die die bekannten Firmen mit eigener Software ergänzt haben, um daraus ein eigenes - nicht mehr freies - Betriebssystem zu machen, das sie für ihre eigenen Zwecke verwenden können.

Aber auch schon unter den normalen Alltags-PCs gibt es allerlei Vielfalt. Da gibt es 32-bit- und 64-bit-CPUs mit Arm- oder x86- oder x64-Architektur. Überhaupt spielt das Alter des Rechners eine Rolle. Es gibt Distributionen, mit denen sogar Rechner aus den 2000er-Jahren unter Linux noch eine gute Figur machen. Man muss da aber schon etwas suchen.
Dann gibt es Distributionen für Anfänger oder für Spezialisten. Je mehr Informationen zu einer Distribution verfügbar sind, umso höher ist sie einzuschätzen. Dazu gibt es Foren, in denen den Anwendern gerne geholfen wird.
Distrowatch zeigt eine Rankingliste der Distributionen.

Die Distributionen MX Linux und Mint kann ich durchaus empfehlen. Ubuntu dagegen hat mir persönlich eine zu große Nähe zu Amazon.
Bevor Du Dich aber näher mit einer dieser Distributionen befasst, lese nach in Wikipedia: MX Linux, Mint, Ubuntu.
Und bevor Du mit einer Distribution überhaupt etwas anfängst, lese den User Guide: MX Linux Benutzerhandbuch, Linux Mint Installation Guide, Ubuntu Desktop Leitfaden.
Wenn Du keine Schwierigkeiten mit der englischen Sprache hast, so wähle die englisch-sprachigen Anleitungen. Die enthalten weniger Übersetzungsfehler.
Obwohl Ubuntu nicht zu meinen absoluten Favoriten zählt, möchte ich doch die herausragenden Dokumentationen und Hilfsinformationen im Wiki von ubuntuusers erwähnen. Diese Artikel sind auch für andere Linux-Distributionen hilfreich.

Eine umfassende Dokumentation zu Linux findet man in der Dokumentation von Debian.
Debian ist eine alte Linux-Distribution, die aber immer weiter entwickelt wird. Sie zeichnet sich aus durch ihre hohe Zuverlässigkeit. Die Programme unter Debian sind gründlich getestet. Neueste Versionen von Programmen findet man deshalb in der aktuellen Distribution nicht. Debian erscheint also konservativ.
Aus all diesen Gründen haben viele Linux-Entwickler Debian zur Basis ihrer eigenen Distributionen gemacht. Sie haben es nach ihren eigenen Vorstellungen ergänzt. So ist Debian beispielsweise die Basis von MX-Linux, Mint und Ubuntu.

Kommen wir zurück zu Windows. Darin gibt es einen Kernel, eine Desktop-Umgebung, einen Satz von Programmen. Somit kann man z.B. Windows 10 eben nur einer Linux-Distribution gegenüber stellen.
Es gibt bei Windows Editionen für Schulen, Firmen und normale Nutzer, mit unterschiedlichen Preisen und unterschiedlichen Erweiterungen.
Fast jede Linux Distribution hat aber auch Editionen, die sich jedoch nicht nach der Vermarktung ausrichten, sondern nach den enthaltenen Bausteinen: Es gibt besondere Editionen, etwa spezielle für Server oder aber für normale Rechner - dann aber mit verschiedenen Desktop-Umgebungen.

Und da sind wir bei einem neuen Stichwort: Wir müssen uns bei Linux für eine von mehreren Desktop-Umgebung entscheiden. Bei Windows gibt es nämlich nur eine - nämlich die zur aktuellen Windows-Versionsnummer herausgegebene.
Am bekanntesten sind bei Linux die Desktop-Umgebungen KDE, Gnome, MATE, Cinnamon, LXDE, Xfce. Es gibt aber weit mehr.
Ich selbst empfehle Xfce. Es kann gut angepasst werden und bereitet wenig Probleme. Falls Dir Xfce nicht gefällt, kannst Du eine andere Desktop-Umgebung noch zusätzlich zu Deinem Linux installieren. Danach kannst Du jederzeit zwischen den Umgebungen wechseln. Die komplexesten Desktop-Umgebungen sind wahrscheinlich KDE und GNOME.

Deine Privatsphäre

Viele Umsteiger von Windows auf Linux sind verärgert über die Sammelwut der Firma Microsoft. Die Umsteiger möchten diese Einbrüche in ihre Privatsphäre nicht länger hinnehmen. Sie wissen auch, dass die US-Amerikanische Firma Microsoft die gesammelten Daten wegen der dortigen Gesetze an die Geheimdienste der USA weiterreichen muss. Das gilt auch für die anderen US-amerikanischen Big-Tech- oder auch Big-Data-Konzerne wie Google, Apple, Meta (Facebook), Amazon.
Außerdem ist die unerwünschte Werbung seitens Drittanbietern vielen Umsteigern ein Gräuel.

Deshalb haben viele Menschen heute mehr Vertrauen zu einer inhomogenen internationalen Gruppe von Entwicklern, die eine Linux-Distribution bereitstellen, als zu dem US-amerikanischen Konzern Microsoft.
Aber täuschen wir uns nicht: Auch die Linux-Entwickler können von Sponsoren abhängig sein, die nicht nur Lizenzgebühren an Microsoft vermeiden wollen, sondern auch ganz andere Interessen verfolgen mögen.
Viele Entwickler weisen zwar darauf hin, dass der Quellcode von Linux frei ist, und dass jeder ihn einsehen kann. Das ist richtig - obwohl es da auch sehr versteckten Microcode gibt. Der Quellcode der Firmware in WLAN-Controllern und der Code in EPROMS von Geräten sind nicht frei. Dann gibt es den Code von UEFI, der ja auch nicht ganz frei zugänglich ist - obwohl es freie Implementierungen gibt. Berücksichtigen muss man auch, dass der Programmcode von Linux mehr als 25 Millionen Zeilen umfasst. Darin etwas zu finden, ist schwieriger als die sprichwörtliche Stecknadel im Heuhaufen. Selbst Spezialisten nehmen sich dafür wohl nur in Ausnahmefällen die Zeit.

Absolute Sicherheit bietet Linux also nicht. Zu viele Firmen - insbesondere US-amerikanische - haben zur Weiterentwicklung von Linux beigetragen. Viele haben ihre Programme für Linux zur Verfügung gestellt. Diese Programme werden dann bei der Installation von US-amerikanischen Servern nachgeladen oder upgedatet.
Aber wenn man eine Distribution aus der EU nimmt, erhöht sich die Sicherheit der eigenen Privatsphäre schon. Denn in der EU gilt - zumindest offiziell - die DSGVO (Text), und nicht der PATRIOT Act (Text) der USA.
Zudem gelten die Freiheitsrechte, die die Verfassung der USA gewährt, nur für Bürger der USA - nicht aber für Ausländer und für Soldaten. Ausländer (also auch Deutsche) dürfen von den USA, nach deren Gesetzen, hemmungslos bespitzelt werden.

Die Marktmacht von Microsoft

Laut einer Statistik lag im Januar 2022 weltweit der Marktanteil für Microsoft Windows für Deskops und Laptops bei 75,5%. Für Linux lag der Marktanteil mit allen Distributionen dagegen bei nur 2,19%. Man kann damit durchaus von einem marktbeherrschenden Prozentsatz bei Microsoft sprechen.

Diese Marktdominanz hat nun ihre Folgen. Ein Hersteller, der ein internes oder ein externes Gerät (Platte, Drucker, Maus) zu einem PC verkaufen will, muss sicherstellen, dass das Gerät mit Microsofts Windows läuft - koste es was es wolle. Sonst kann er es nicht verkaufen. Das gleiche gilt für die Hersteller von Programmen. Wenn da ein Fehler in Windows gefunden wird, so muss der Hersteller einen Ausweg finden. Er muss um den Fehler herum programmieren. Die Entwicklungskosten für die zugehörige Software zahlt der Hersteller.

Ganz anders verhält es sich bei Linux. Um die Geräte müssen sich vermehrt Linux-Entwickler kümmern, weil die Hersteller nicht so viel Zeit für Linux aufwenden wollen. Das wiederum führt dazu, dass nicht so viele - öfters exotische Geräte - unter Linux unterstützt werden. Auch manche bei Microsoft üblichen Qualitätsstandards können bei Linux in seltenen Fällen nicht erreicht werden.

Es kann bei Linux also schon mal vorkommen, dass auf bestimmten Rechnern eine Distribution nicht oder nur fehlerhaft läuft. Dann muss man eine andere Distribution auswählen. Und das kostet Zeit.

Die starke Marktdominanz erlaubt es Microsoft aber auch, Normen durchzusetzen für Rechner, die mit neuen Version von Windows ausgestattet werden sollen. Einige dieser Normen sind durchaus sinnvoll. Es ist aber auch die Rede von Normen, die Mitbewerber behindern könnten.
Ein Beispiel ist der so genannte Secure Boot. Dieses Verfahren beschränkt das Booten des Betriebssystems auf vorher signierte Bootloader. Und die signierende Stelle ist Microsoft. Ihre Forderungen erwecken bei mir den Eindruck, dass sie alles vom Rechner fernhalten wollen, was sie nicht kontrollieren können.
Das nennen sie dann "Sicherheit". Es ist aber nur die Sicherheit der Interessen von Microsoft. Es ist nicht die Sicherheit der Anwender vor unerwünschter Werbung. Und es ist nicht die Sicherheit der Anwenderdaten vor Missbrauch. Und es geht nicht um den Schutz der Privatsphäre. (Microsoft bestreitet das natürlich.)

Ich meine also, man sollte auf seinem Rechner Secure Boot abschalten. Das ist bei einigen wenigen UEFIs nicht einfach, weil die Einstellung versteckt ist - etwa in Boot -> Secure Boot Menu -> OS Type; wo man "Other OS" wählt. In einem krassen Fall muss man sogar im Key Management noch "Clear Secure Boot Keys" aufrufen. Letzteres kann man rückgängig machen, wenn man "Install Default Boot Keys" mit "Load Default PK", "Load Default KEK", "Load Default DB" wählt. (Quelle: LinuxWelt 2/2022 S.23)
Allerdings soll Secure Boot bei Windows 11 Voraussetzung sein. Dann aber ist es besser auf Windows 11 gänzlich zu verzichten. Ein solcher Rechner gehört nicht mehr Dir, sondern Microsoft. Du darfst gegen eine viel zu hohe Leihgebühr nur noch damit spielen und ihnen Deine Daten schenken.

Vor der Installation von Linux: Programme umstellen

Dass es allerlei Hürden für Umsteiger von Windows auf Linux gibt, ist Dir inzwischen bekannt. Da muss man hinzulernen.

unter Windowsunter Linux
OutlookThunderbird
EdgeFirefox
Microsoft WordLibreOffice Writer
Microsoft ExcelLibreOffice Calc
Microsoft PowerpointLibreOffice Impress
Windows Media Player  VLC Media Player
Adobe PhotoshopGNU Image Manipulation Program
Was aber noch richtig viel Arbeit macht, sind die neuen Programme, die Du unter Linux bekommst. Du wirst dann auch auf einige bekannte Programme aus der Windows-Welt verzichten müssen.
Die Tabelle rechts zeigt einige wenige dieser Programme. Die Programme auf der rechten Seite der Tabelle gibt es aber auch als Version unter Windows.
Deshalb kann man mit der Umstellung schon lange vor der ersten Installation von Linux beginnen. Man braucht sich diese Programme nur als Version für Windows besorgen und installieren. Es fallen keine Kosten an. Der spätere Umstieg von Windows auf Linux ist dann vergleichbar mit einem normalen Rechnerwechsel.

Die Programme aus der Windows-Welt sind manchmal besser. Dafür kosten sie aber viel Geld. Die Programme unter Linux sind dagegen fast immer Freeware. Und für den Alltag eines normalen Anwenders reichen die Programme unter Linux voll aus.

Aber es gibt unter Linux noch Wine. In dieser Software werden unter Linux die Schnittstellen zum Windows-Betriebssystem, die Windows-API, nachgebildet. Mit Wine läuft eine ganze Reihe von Windows-Programmen recht gut. Eventuell anfallende Lizenzgebühren für die Windows-Programme musst Du aber dennoch bezahlen. Es gibt eine reichhaltige Dokumentation zu Wine.

Distribution herunterladen

Zuerst muss man Linux aus dem Internet laden. Das funktioniert im Prinzip immer ähnlich. Damit ich aber ein konkretes Beispiel zum Beschreiben habe, wähle ich die Distribution MX Linux. Im MX Linux Benutzerhandbuch Kap.2 (Installation) wird alles beschrieben.
(Wer als Alternative über die Installation von Linux Mint lesen will, kann ja beispielsweise den Artikel bei www.giga.de hernehmen.)

Es ist ganz einfach, sich die iso-Datei über den Link MX-21.3_x64, mit Xfce-Desktop für einen 64-bit-Rechner, zu holen. Dabei holt man es sich von einem Server irgendwo in der Welt.
Ich selbst habe jedoch bei den Downloads zuerst unten auf den Knopf Mirrors gedrückt. Dann habe ich unten the running list gewählt. Dort findet man auch Deutschen Server (etwa Rechenzentrum TH Chemnitz), von dem ich mir die iso-Datei dann geholt habe: https://ftp.tu-chemnitz.de/pub/linux/MX/Linux/MX/Final/Xfce/MX-21.3_x64.iso. Es sind 1,8GB. Das dauert etwas.
Die Datei holst Du Dir am besten auf Deinen alten Rechner.

Die iso-Datei muss nun auf einen USB-Stick gebracht werden. Einer mit 4GB reicht. Der Stick wird dabei vollständig gelöscht. Wenn Du den Download der iso-Datei auf Deinem alten PC gemacht hast, und wenn dort Windows läuft, so kannst Du das Programm Rufus dafür nehmen.
Zuerst Rufus herunterladen. Dann Internetverbindung trennen. Rufus starten. Den Stick einstecken und die iso-Datei ins Rufus-Fenster ziehen. Vielleicht noch den Laufwerksbuchstaben kontrollieren. Siehe Bild. Dann Start-Knopf in Rufus drücken. Es dauert etwas.

Man muss eine Linux-Distribution nicht gleich installieren. Aber wenn Du eine Linux-Distribution ausprobierst, darf Dein Betriebssystem auf der Platte keinen Schaden nehmen.
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Deshalb sichere jetzt Deine Daten auf dem Rechner, auf dem Linux kommen soll. EDV ist die Magie unserer Zeit. Da kann immer etwas unvorhergesehen schief gehen.

Das Livesystem

Die meisten Linux-Distributionen bieten uns zum Booten ein so genanntes Livesystem an. Beim Booten des Livesystems wird im Arbeitsspeicher - im RAM - eine Platte simuliert. Auf die simulierte Platte wird nun die Linux-Distribution installiert und Du kannst sie ausprobieren. Auf die eigentliche Platte des Rechners wird dabei nicht zugegriffen - außer Du benützt sie als externes Gerät.
Du kannst Dich nun mit der Linux-Distribution gründlich vertraut machen.
Wenn Du genug getan hast, fährst Du das System herunter. Mit dem Ausschalten des Rechners oder mit dem nächsten Reboot ist die im RAM simulierte Platte wieder verschwunden - so als wäre nichts gewesen.

Damit ein Livesystem überhaupt starten kann, müssen im BIOS/UEFI einige wenige Eingestellungen erfolgen.

Wenn Du ein Windows 11 verwendest, so ist Secure Boot zwangsweise eingestellt. Es kann nun sein, dass Dein Linux doch vom USB-Stick bootet. Einige Distributionen, etwa Debian, Fedora, Suse, Ubuntu verwenden nämlich einen Bootloader, der von Microsoft signiert wurde. Die Entwickler kleinerer Distributionen können und/oder wollen die Gebühren dafür allerdings nicht ausgeben. Es kann dann aber vorkommen, dass "Secure Boot Violation" gemeldet wird. Ursache dafür kann sein, dass der Hersteller des Rechners die passende Signatur fahrlässigerweise nicht in UEFI eingetragen hat. Es kann aber auch sein, dass die Distribution Software benötigt, die nicht von Microsoft signiert wurde - beispielsweise proprietäre NVIDIA Grafiktreiber. In diesen Fällen solltest Du mit einer anderen Distribution einen Versuch machen.
Wenn das alles nicht funktioniert, so kannst Du es mit abgeschalteten Secure Boot probieren. Aber wenn man vor jedem Systemwechsel (von Linux auf Windows oder von Windows auf Linux) nicht nur den Rechner herunterfahren muss, sondern zusätzlich noch im UEFI Änderungen machen soll (etwa Secure Boot umschalten), so ist das auf Dauer einfach nicht praktikabel.

Wenn Du ein Windows 10, 8, 7 verwendest, so ist Secure Boot eher eine Behinderung, die man besser abschaltet. Man bewahrt sich dann selbst vor viel Ärger.
Und beachte: Alle Änderungen im BIOS/UEFI aufschreiben. Eventuell muss man sie ja zurücksetzen.

Wir fangen an mit dem Ausprobieren

Wir haben nun genug Erklärungen hinter uns. Wir gehen in die Praxis. BIOS/UEFI ist am neuen Rechner passend eingestellt. Der Stick mit MX Linux ist eingesteckt. Die Internetverbindung ist getrennt. Wenn Du unsicher bist, lese im MX Linux Benutzerhandbuch Kap.2.4 nach.
Dann schaltest Du den Rechner ein, und Linux bootet vom Stick. Du siehst den Boot-Bildschirm - dieses X mit Pyramiden von MX Linux.
Irgendwann siehst Du den Desktop mit charakteristischen MX-Bild.

Jetzt kannst Du nach Herzenslust ausprobieren. Aber drücke noch nicht "Install MX Linux".


Links auf dem Bildschirm sehen wir die senkrechte Taskleiste. Links unten ist der Knopf des Applications Menu (ein X mit Pyramiden) - klicke darauf. Wir sehen die vielen Programme, die zu unserer Distribution gehören und die wir alle nützen können.
Wähle nun im neuen Fenster des Application Menu links unten "Quick System Info". Du erfährst nun in einem Terminal sehr viel über Deinen Rechner und Dein Linux.
Gehe nun wieder ins Application Menu, suche rechts nach "Einstellungen". Du erkennst, dass man da ganz viel einstellen kann. Bewege nun den Cursor im linken Teilfenster auf "Einstellungen" - es ist die "Grafische Einstellungsverwaltung für Xfce".
Ziehe das Feld auf den Desktop. Du hast nun einen Starter auf dem Desktop angelegt. Im Kontext-Menü des Starters erkennst Du, was man damit so alles machen kann.
Klicke nun auf das neu erstellte Icon der Einstellungsverwaltung auf dem Desktop. Lass den Starter als ausführbar markieren. Das muss man bei jedem neu erstellten Starter einmal machen.

Du kannst den Starter jetzt auch in die Taskleiste schieben. Achte dabei auf den roten Trenner vor dem Einfügen.

Jetzt kannst Du als Test ein paar Einstellungen Deines Desktop machen:
Vielleicht gefällt Dir der Desktop jetzt besser.

Wenn Du noch mehr über das System wissen willst, drücke links unten auf den Knopf (X mit Pyramiden), wähle rechts "System" und dann links "System Profiler ...". Wähle dort "Bericht generieren". Wähle alles aus und drücke Knopf "Generieren". Die Datei hardwareinfo_report kannst Du unter /home/<user>/Dokumente speichern und dann mit dem Firefox ansehen.

Am Ende Deiner Versuche gehe auf den obersten Knopf der Taskleiste und wähle "Herunterfahren".

Die Partition für Linux erzeugen

Für die folgenden Schritte empfehle ich:
Du entfernst alle externen Platten, SD-Karten und Sticks. Dann bootest Du Windows. Internetzugriff wird nicht benötigt. Deshalb schalte den Flugzeugmodus ein.

Um Linux installieren zu können, benötigst Du Platz auf der Systemplatte. Wenn Du neben Windows auch noch Linux laufen lassen willst, musst Du einen Teil der Festplatte - eine Partition - für Linux frei bekommen. Da Windows immer die ganze Platte bei der Installation für sich vereinnahmt, musst Du eine Partition von Windows verkürzen. Man nimmt dafür die größte Partition, diejenige mit dem Laufwerksbuchstaben C:. Den danach freien Speicher kannst Du für Linux verwenden. Damit Windows dabei keinen Schaden nimmt, wird dieses Verkürzen der Windows-Partition mit Windows-Programmen ausgeführt.
Windows gebraucht noch weitere Partitionen, eine ist etwa "System-reserviert", eine andere ist die "Wiederherstellungspartition". Diese Partitionen lässt Du wie sie sind.

Wenn man nur eine Platte im Rechner hat, wird fast immer die Partition verkürzt, der der Laufwerksbuchstabe C: zugeordnet ist. Deshalb ist es sinnvoll, dass man zuerst einmal das Laufwerk C: aufräumt und Datenmüll beseitigt. Hast Du schon lange mit Windows gearbeitet und willst jetzt umsteigen? Dann gibt es auf Deinem Rechner sicher lange Videos, die Du nicht mehr brauchst. Sicher hast Du mal Programme installiert, die Du später nie mehr aufgerufen hast, und deren Aufgabe Du gar nicht mehr kennst? Hast Du mal eine Virtuelle Maschine aufgesetzt? Sind da noch alte iso-Dateien auf dem Rechner? Lösche also, was Du bestimmt nicht mehr brauchst.

Die Hersteller von PCs haben die unangenehme Gewohnheit, Software als Werbung aufzuspielen. Diese Software preist dann - meist beim Aufruf - ihre Dienste an. Sie sei für etwa 90 Tage kostenfrei, danach für nur ... Euro monatlich nützbar. Ich empfehle, solche Software sofort zu deinstallieren.
Manche derartige Software kostet auch in Zukunft nichts. Die sammelt dafür Daten von Dir. Schau in den Process Explorer. Du siehst dann die Programme, die auf Deinem Rechner z.Z. laufen. In einer Spalte findest Du den Namen des Herstellers des Programms. Programme von Microsoft brauchst Du. Die Programme anderer Hersteller rufe auf und urteile, ob Du sie brauchst. Beim Aufruf sollte die Internetverbindung gesperrt sein (Flugzeugmodus).

Dann sollten wir prüfen, wie viel Unrat Windows selbst auf der Platte übrig lässt.
Jetzt stellt sich die Frage, wie viel Plattenspeicher lassen wir bei Windows und wie viel Plattenspeicher soll Linux bekommen.
Gehen wir zuerst mal davon aus, dass das Minimum an Plattenplatz, das man für ein längerfristiges Arbeiten braucht, bei etwa 50GB liegt. Das gilt sowohl für Windows als auch für Linux. Damit haben wir die Mindestgröße der Windows-Partition als auch die der Linux-Partition.
Dann bedenken wir, dass Linux die Windows-Partition voll nützen kann. Wenn Du mit Windows über lange Zeit schon viele Daten gesammelt hast, so kannst Du diese Daten mit Linux weiter voll nützen und ändern. Als Umsteiger von Windows nach Linux kannst Du die Daten also in der Windows-Partition belassen. Du brauchst sie nicht in die Linux-Partition kopieren.
Wenn Du dagegen mit Linux Daten erzeugst und diese nur in der Linux-Partitition ablegst, so hat Windows keinen Zugriff darauf. Nur die Daten, die Du mit Linux in der Windows-Partition ablegst, kannst Du auch in Windows später lesen und bearbeiten.
Wenn Du also Deine neuen Daten bevorzugt in der Windows-Partition ablegen willst - weil deine bisherigen Daten ja schon dort liegen, so kürze diese Partition nicht zu arg. Wenn Du dagegen in der Windows-Partition noch nichts an eigenen Daten liegen hast, kannst Du auf das Minimum von 50GB gehen.
Für die Linux-Partition schätze mindestens 50GB; dazu kommt all das, was Du nur in Linux mal brauchen könntest.

Gehe nun in die Datenträgerverwaltung. (Geht über Rechts-klick auf Windows-Symbol links unten.)
Wenn Du dort mehr als den Datenträger 0 hast, musst Du Dich erst kundig machen, welche Partition Du für Dein Linux nimmst. Lese dann im MX Linux Benutzerhandbuch nach.
Wenn Du nur einen Datenträger 0 hast, so rechts-klicke die Partition mit dem (C:) und wähle "Volume verkleinern".
Sie zeigen Dir, den "zur Verkleinerung verfügbaren Speicherplatz". Wenn das mehr als 50GB sind, und wenn Du nicht mehr Platz für Dein Linux brauchst, so kannst Du den Knopf "Verkleinern" drücken. War bei mir erfolgreich.
Wenn Dir der "zur Verkleinerung verfügbaren Speicherplatz" aber nicht ausreicht, kannst Du versuchen in Windows noch etwas zu ändern. (Siehe Vorschlag und Ergänzung.) Ich selbst hatte keinen Erfolg damit.

Merke und notiere Dir die Größen aller Partitionen; besonders die der C-Partition für Windows und die der neuen Linux-Partition. Anhand der Größe kann man sie auseinander halten und bestimmen.

Die eigentliche Installation von Linux

Wir haben ja Linux schon ausprobiert. Windows wurde heruntergefahren mit shutdown /p. Der Rechner ist aus. Der USB-Stick mit Linux steckt. Die Internetverbindung ist aus. Wenn Du unsicher bist, lese im MX Linux Benutzerhandbuch Kap.2.5.
Dann den Rechner an, und Linux bootet.
Drücke F2, um Deutsch als Sprache zu wählen; dann F3 für Berlin als Zeitzone. Dann Return. Dann erscheint das MX-Bild.

Schau noch einmal wie die neu angelegte Partition für Linux heißt:
Links unten in der Taskleiste den Knopf für das Applications Menu drücken und gp in das Suchfeld eingeben. Dann klicke auf GParted. Dieses Programm ist das Gegenstück zur Datenträgerverwaltung von Windows.
Du wirst nach einem Passwort gefragt. Gib als Passwort demo ein.
Nun kannst Du anhand der Größen der Partitionen feststellen, welche die neue Linux-Partition und welche die Windows-C:-Partition ist. Wenn Du auf eine Partition doppelklickst, bekommst Du noch mehr Infos.
Merke Dir zur Linux-Partition und zur Windows-C:-Partition die Namen der Blockdatei /dev/sda"n" (wobei "n" eine Zählnummer ist). Merke Dir auch die zugehörige UUID.
Beende nun GParted.

Drücke nun das Desktop-Icon "Install MX Linux". Lese genau mit.
Bei "Partition wählen" die gemerkte Linux-Partition klicken. In Spalte "Verwende es für" root auswählen. (Es ist nur eine Partition für Linux nötig. Auf die Swap-Partition kann man verzichten.)
Du wirst noch einmal gefragt. Dann geht das Installieren schon los. Bei etwa 94% pausiert das Programm, weil es auf Eingaben wartet. Drücke "Weiter" und gib den Computernamen an. Du kannst ihn frei wählen, aber verwende keine Sonderzeichen, wie ä, Ö, ü oder ß.
Auch Dein Benutzername und ein frei wählbares Passwort müssen jetzt eingegeben werden. Verwende den gleichen Benutzernamen (User) wie unter Windows. Dann gibt es keine Probleme mit Berechtigungen beim Zugriff auf die Windows-Partition. Ein root-Konto wird nicht gebraucht.
Die Installation geht dann weiter. Nach der Installation ist ein Neustart nötig.
Den USB-Stick entferne vor Eingabe des BIOS/UEFI-Passworts.

Jetzt müsste defaultmäßig Linux booten. Windows kannst Du aber auch booten.

Mit den nun folgenden Einstellungen nimmst Du Deinen Rechner in Besitz. Du bist jetzt nicht mehr der Hund an der Leine von Microsoft. Denn Du hast nun die Leine durchgebissen.

Die Einstellungen des Desktop

Oben, bei Linux ausprobieren, hast Du bereits gelernt, wie man mit dem Applications Menu arbeitet, wie man Programme aufruft, und wie man einen Starter auf dem Desktop bzw. in der Taskleiste anlegt.

Klicke nun auf die neue Einstellungsverwaltung auf dem Desktop. Lass sie als ausführbar markieren, wenn nachgefragt wird.
Ich empfehle folgende Einstellungen bei MX Linux:

Jetzt kannst Du mit dem neuen Desktop-Icon ein paar weitere Einstellungen machen.
Und beachte: Zurück geht es mit Knopf "← Alle Einstellungen".
Bei einigen Einstellungen wirst Du nach einem Passwort gefragt. Gib dann Dein Userpasswort ein.

Erste Schritte in Linux

Das Terminal

In diesem Kapitel arbeiten wir mit dem Terminal. Wähle im Application Menu das Xfce-Terminal. Lege in der Taskleiste einen Starter an.
Das Terminal ist das Gegenstück zur DOS-Box oder zur Eingabeaufforderung bei Windows. In Linux verwendet man das Terminal öfters, weil es manchmal einfacher zu bedienen ist als die grafischen Werkzeuge.
Ursprünglich war ein Terminal ein alphanumerisches Gerät, das Zeichen über eine Tastatur annahm und an den angeschlossenen Rechner weitergab. Zusätzlich zeigte es die Ausgaben des Rechners auf dem Bildschirm an. Im Hintergrund, auf dem Rechner, lief ein Programm, das die Tastatureingaben annahm, abarbeitete, und die Ergebnisse an den Bildschirm sendete. Dieses Programm hieß Shell (deutsch Muschelschale). Unser Terminal-Programm unter Linux ist eine Kombination von dem Ein/Ausgabe-Programm zusammen mit der Shell. Früher gab es mehrere solche Shells. Übrig geblieben ist von ihnen eigentlich nur die Bourne-again Shell, die Bash.

Deshalb muss man eigentlich nur die Bash verstehen. Eine Einführung in die Bash ist Voraussetzung für das weitere Verständnis. Unbedingt lesen! Beispiele durcharbeiten.

Wichtiger Hinweis: Copy/Paste (Strg c / Strg v), wie unter Windows bekannt, funktioniert in der Bash so nicht.
Du kannst statt dessen einen Bereich mit der Maus markieren. Dann gehst Du mit der Maus an den anderen Ort, wo Du die Kopie einfügen willst.
Drücke nun die mittlere Maustaste. Und schon ist kopiert. Diese Methode funktioniert in Linux fast überall. Bei Windows fehlt sie.
Mit man ls kann man sich im Terminal über das Kommando ls informieren. Das funktioniert für fast alle Kommandos in Linux.

Ein tiefgreifendes Lehrbuch zur Shell-Programmierung habe ich auch verlinkt; eine Befehlsübersicht von Linux und viele Shell-Anwendungen ebenso.

Für die Einstellungen der Bash empfehle ich:
Zusätzlich könntest Du in die Datei ~/.bash_aliases eintragen:
alias m='less'; alias h='history'; alias grep='grep --color=auto'
alias ll='ls -al'; alias ls='ls --color=auto'; alias p='ps -ef | grep '

Der Dateimanager Thunar

Nun rufen wir den Dateimanager auf. In der Desktop-Umgebung Xfce heißt er Thunar. (In KDE heißt er Dolphin, in Gnome Nautilus, in Windows Explorer. Siehe auch ...) Mehr zu Thunar steht im MX Linux Benutzerhandbuch, Kap. 3.5.
Für den Dateimanager sollte in der Taskleiste bereits ein Starter vorhanden sein. Wenn nicht, erzeuge dort einen. Alle Programme, die Du häufig brauchst, sollten in der Taskleiste einen Starter haben. Programme, die Du nur gelegentlich aufrufst, kannst Du mit einem Starter auf dem Desktop abrufen. Die anderen Programme kannst Du bei Bedarf aus dem Applications Menu aktivieren.

Für die Einstellungen des Thunar empfehle ich

Der Editor Geany

Mit einem Editor kann man beliebige Textdateien erstellen oder bearbeiten. Da unter Linux nahezu alle Konfigurationsdateien Textdateien sind, kann man mit einem Editor fast alles konfigurieren. Bedenke auch, dass es unter Linux keine Registry gibt. Auch der Quelltext aller Programme liegt als eine Struktur von Textdateien vor. Das unterstreicht die Bedeutung der Editoren.
Unter Linux gibt es sehr viele verschiedene Editoren. Jede Desktop-Umgebung bringt einen bevorzugten Editor mit. Man kann gar nicht alle kennen.
MX Linux bringt den Featherpad mit. Aber auch der Geany wird mit installiert. Ich gebe Geany den Vorzug. Siehe auch ...
Geany bietet eine besondere Art der Auswahl von Text. Wenn man mit gedrückter Strg-Taste einen Text mit der Maus überstreicht, so erhält man eine rechteckige Auswahl. Man kann so spaltenweise auswählen. Der gewählte Text kann dann recht einfach gelöscht oder überschrieben werden. (Siehe auch ...)

Einige sinnvolle Einstellungen und Tipps habe ich auch noch vorgeschlagen. Du kannst ja mal experimentieren.

Der Zugriff auf die Windows-Partition

Was wir über das Terminal, den Dateimanager und über Geany gelernt haben, wenden wir nun an. Ich habe es leicht verständlich geschrieben, damit auch Linux-Anfänger es nachvollziehen können.
Wenn Du ein Umsteiger von Windows auf Linux bist, dann möchtest Du ja auch auf die Windows-Partition zugreifen. Dort liegt noch viel Plattenplatz, den sich Windows reserviert hat, aber nicht benützt. Den Platz könntest Du unter Linux auch haben. (Siehe oben.)
Hier wird nun beschrieben, wie man zu diesem Zweck einen Eintrag in /etc/fstab erzeugt. Danach steht die Windows-Partition für das C:-Laufwerk immer automatisch zur Verfügung bzw. wird "gemountet".

Wir rufen das Terminal auf. Auf dem Bildschirm erscheint:
BEN@heini:~
$ 
BEN ist der Name des angemeldeten Benützers. Ich gehe im Folgenden davon aus, dass dieser User das Linux auch installiert hat.
heini ist der Name des hier verwendeten Rechners. ~ steht für /home/BEN. Es ist das Arbeitsverzeichnis des Users BEN.
Nach dem $ darfst Du Deine Kommandos hinschreiben.
Gib nun das Kommando lsblk ein.
BEN@heini:~
$ lsblk
NAME   MAJ:MIN RM   SIZE RO TYPE MOUNTPOINT
sda      8:0    0 465,8G  0 disk
|-sda1   8:1    0   100M  0 part
|-sda2   8:2    0 413,8G  0 part
|-sda3   8:3    0     1K  0 part
|-sda4   8:4    0   973M  0 part
|-sda5   8:5    0  50,9G  0 part /
sr0     11:0    1  1024M  0 rom
BEN@heini:~
$ 
Die Namen sda1 bis sda5 sind die Partitionen auf Deiner Festplatte. sda2 ist Deine Windows-C:-Partition. sda5 ist Deine Linux-Partition. Du erkennst es am Mountpoint /.
Gib nun das Kommando blkid ein.
BEN@heini:~
$ blkid
/dev/sda1: LABEL="System-reserviert" BLOCK_SIZE="512" UUID="3050491D5048EAE4" TYPE="ntfs" PARTUUID="17eb99ca-01"
/dev/sda2: BLOCK_SIZE="512" UUID="46C64CDEC64CD03B" TYPE="ntfs" PARTUUID="17eb99ca-02"
/dev/sda4: BLOCK_SIZE="512" UUID="20EE7FA7EE7F743E" TYPE="ntfs" PARTUUID="17eb99ca-04"
/dev/sda5: LABEL="rootMX21" UUID="900c9a17-055b-4884-bee1-fd20376e413a" BLOCK_SIZE="4096" TYPE="ext4" PTTYPE="dos" PARTUUID="17eb99ca-05"
BEN@heini:~
$ 
sda1 und sda4 sind Partitionen, die Windows braucht. Der TYPE ist ntfs. Für uns ist die UUID der Windows-C:-Partition wichtig.

Nun gehen wir in das Verzeichnis /media und legen dort ein Unterverzeichnis /media/46C64CDEC64CD03B an. 46C64CDEC64CD03B ist dabei die UUID der Windows-C:-Partition. Markiere die Zeichen 46C64CDEC64CD03B in der Ausgabe des vorherigen Kommandos. Drücke nach der Eingabe von sudo mkdir einfach auf die mittlere Maustaste.
BEN@heini:~
$ cd /media
BEN@heini:/media
$ sudo mkdir 46C64CDEC64CD03B
[sudo] Passwort für BEN:
BEN@heini:/media
$ ls -al
insgesamt 12
drwxr-xr-x  3 root root 4096 30. Mär 19:50 .
drwxr-xr-x 21 root root 4096  7. Mär 15:56 ..
drwxr-xr-x  2 root root 4096 30. Mär 19:50 46C64CDEC64CD03B
BEN@heini:/media
$ 
Das Verzeichnis /media ist nur durch den Superuser root beschreibbar. Deshalb steht vor dem mkdir das Wort sudo. sudo führt das dahinter stehende Kommando mit Sonderrechten aus. Du musst allerdings dazu noch Dein User-Passwort eingeben - das für den User BEN.
Das Kommando ls -al zeigt, dass das neue Verzeichnis da ist.

Nun gehst Du an /etc/fstab. Auch in /etc darfst Du nur als Superuser etwas ändern. In /etc machst Du eine Sicherung von fstab nach fstab.bak. (Kommando cp)
Du schaust Dir den Inhalt von fstab vor dem Ändern nochmals an. (Kommando cat).
Dann rufst Du den Editor Geany auf. (Kommando geany)
BEN@heini:/media
$ cd /etc
BEN@heini:/etc
$ sudo cp fstab fstab.bak
BEN@heini:/etc
$ cat fstab
# /etc/fstab: static file system information.
#
#                

#Entry for /dev/sda5 :
UUID=900c9a17-055b-4884-bee1-fd20376e413a / ext4  noatime 1 1

BEN@heini:/etc
$ sudo geany fstab
In Geany hängst Du an das Ende von /etc/fstab die Zeile
UUID=46C64CDEC64CD03B /media/46C64CDEC64CD03B ntfs rw,uid=1000,umask=022,nofail 0 0
Das muss alles in einer einzigen Zeile stehen.
Wenn Du gespeichert hast und Geany verlassen hast, so schau Dir fstab nochmals an. Alles was mit # anfängt sind Kommentare bzw. Erklärungen.
BEN@heini:/etc
$ cat fstab
# /etc/fstab: static file system information.
#
#                

#Entry for /dev/sda5 :
UUID=900c9a17-055b-4884-bee1-fd20376e413a / ext4  noatime 1 1

# Eigene Einträge
UUID=46C64CDEC64CD03B /media/46C64CDEC64CD03B ntfs rw,uid=1000,umask=022,nofail 0 0

BEN@heini:/etc
$
Mit sudo mount -a hängst Du die Partition dann ein. Es darf keine Fehlermeldung geben. Unter /media/46C64CDEC64CD03B siehst Du dann Dein C:-Laufwerk. Du kannst jetzt mit dem Thunar Dir dort alles ansehen.
BEN@heini:/etc
$ sudo mount -a
BEN@heini:/etc
$ cd /media/46C64CDEC64CD03B
BEN@heini:/media/46C64CDEC64CD03B
$ ls -al
insgesamt 100
drwxr-xr-x 1 BEN  root 28672  1. Jun 2022   .
drwxr-xr-x 3 root root  4096 30. Mär 19:50  ..
drwxr-xr-x 1 BEN  root  4096  1. Dez 16:46 '$Recycle.Bin'
lrwxrwxrwx 2 BEN  root    29  4. Apr 2021  'Dokumente und Einstellungen' -> /media/46C64CDEC64CD03B/Users
drwxr-xr-x 1 BEN  root     0 12. Mär 19:08  infos
drwxr-xr-x 1 BEN  root     0  4. Apr 2021   Intel
drwxr-xr-x 1 BEN  root     0  3. Jul 2012   MSOCache
drwxr-xr-x 1 BEN  root     0  4. Apr 2021   PerfLogs
drwxr-xr-x 1 BEN  root  4096 24. Mär 20:46  ProgramData
drwxr-xr-x 1 BEN  root  4096  4. Apr 2021  'Program Files'
drwxr-xr-x 1 BEN  root  4096  4. Apr 2021  'Program Files (x86)'
lrwxrwxrwx 2 BEN  root    37  4. Apr 2021   Programme -> '/media/46C64CDEC64CD03B/Program Files'
drwxr-xr-x 1 BEN  root     0  4. Apr 2021   Recovery
drwxr-xr-x 1 BEN  root 24576 23. Mär 10:13 'System Volume Information'
drwxr-xr-x 1 BEN  root     0  1. Jun 2022   .Trash-1000
drwxr-xr-x 1 BEN  root  4096  1. Dez 16:50  Users
drwxr-xr-x 1 BEN  root 24576 13. Mär 12:32  Windows
BEN@heini:/media/46C64CDEC64CD03B
$ 
Du kannst jetzt sagen, dass Dir das C:-Laufwerk so tief im Verzeichnisbaum nicht zusagt. Wie wäre es, wenn es direkt in Deinem Arbeitsverzeichnis liegt, wenn es über /home/BEN/C_ zu sehen wäre?
Man könnte C: zwar an eine andere Stelle mounten. Aber das wäre unübersichtlich. Denn alle über USB eingesteckten externen Laufwerke werden nach /media oder /media/<user> (in unserem Beispiel /media/BEN) eingehängt.
Für solche Zwecke gibt es den Linux-Softlink, auch symbolische Verknüpfungen genannt. Man erzeugt ihn mit dem Kommando ln -s. Hier einige Beispiele.
BEN@heini:~
$ ln -s /media/46C64CDEC64CD03B C_
BEN@heini:~
$ ln -s C_infos infos_
BEN@heini:~
$ ln -s C_/Users/Public/Documents P_Doku_
BEN@heini:~
$ ls -l
insgesamt 32
drwxr-xr-x 2 BEN BEN 4096 30. Mär 20:19 Bilder
lrwxrwxrwx 1 BEN BEN   23 31. Mär 11:34 C_ -> /media/46C64CDEC64CD03B
drwxr-xr-x 2 BEN BEN 4096 19. Mär 11:06 Dokumente
drwxr-xr-x 2 BEN BEN 4096 19. Mär 11:06 Downloads
lrwxrwxrwx 1 BEN BEN    8 31. Mär 11:35 infos_ -> C_/infos
drwxr-xr-x 2 BEN BEN 4096 19. Mär 11:06 Musik
drwxr-xr-x 2 BEN BEN 4096 19. Mär 11:06 Öffentlich
lrwxrwxrwx 1 BEN BEN   25 31. Mär 11:40 P_Doku_ -> C_/Users/Public/Documents
drwxr-xr-x 2 BEN BEN 4096 30. Mär 17:32 Schreibtisch
drwxr-xr-x 2 BEN BEN 4096 19. Mär 11:06 Videos
drwxr-xr-x 2 BEN BEN 4096 19. Mär 11:06 Vorlagen
BEN@heini:~
$
Wenn Du jetzt cd C_ eingibst, bist Du sofort in /media/46C64CDEC64CD03B. Dir fallen sicher noch mehrere Links auf Deine wichtigsten Verzeichnisse in C: ein.
Hinweis: Der Name meiner Links endet mit dem Zeichen _. Das ist von mir so beabsichtigt. Von Linux aus darf der Name eines Links aussehen wie der Name einer Datei. Ich habe jedoch den Wunsch, auf meinem System die Links immer von Dateien unterscheiden zu können. Man weiß dann beim Löschen gleich, ob ein Link oder eine Datei gelöscht werden soll.
Wenn ich nämlich mit dem Dateimanager einen Link lösche, ist das nicht tragisch. Wenn ich dagegen die Datei versehentlich lösche, weil ich sie mit dem Link verwechselt habe, so muss ich zur Datensicherung greifen. Das kostet Zeit.

Kommen wir zurück zum Dateimanager Thunar. Auf der linken Seite kann die Seitenleiste für Lesezeichen (über Menü->Ansicht-Sidebar) eingestellt werden. Dort können Verzeichnisse stehen, die man häufig besucht.
Schiebe einfach ein Verzeichnis oder einen Link in die dortige Kategorie Orte. Schon hat man einen Schnellzugriff eingerichtet. Über das Kontextmenü kannst Du Einträge dort wieder Löschen (über Lesezeichen entfernen).
In der Kategorie Geräte findest Du die Linux-Partition und die Windows-C:-Partition. Eingesteckte externe Platten, SD-Karten oder USB-Sticks findest Du dort auch.
Wenn dort aber eine rein nur zu Windows gehörende Partition auftaucht (in unserem Beispiel sda1 oder sda4), so solltest Du sie nicht einhängen oder - falls angeboten - das Lesezeichen entfernen.

Netzwerkeinstellungen

Die Zentrale eines Heimnetzes ist heutzutage ein Internetrouter, der u.A. als eine WLAN-Basisstation für PCs und Smartphones dient. Im Linux ist dazu eigentlich nur ein Zugriff auf das WLAN einzurichten. Die nötigen Parameter findest Du im Windows Deines alten Rechners.
Gehe in Linux in die Taskleiste. Suche den Knopf, bei dem Du den Hilfstext "Keine Netzwerkverbindung" siehst. Diesen Knopf rechts-klicken. Dann anhaken: "Netzwerk aktivieren" und "Benachrichtigungen aktivieren". "Funknetzwerk aktivieren" sollte noch nicht angehakt sein. Danach "Verbindungen bearbeiten" klicken.
Du siehst am Anfang noch kein Funknetzwerk bei den Netzwerkverbindungen. Nun klicke unten links auf den Knopf mit dem "+". Wähle Verbindungstyp "Funknetzwerk" und Knopf "Erstellen". Unter Reiter "Funknetzwerk" gibst Du Deine SSID ein (sinnvollerweise gib dem Verbindungsnamen den gleichen Text wie die SSID). Unter Reiter "Sicherheit des Funknetzes" wählst Du "WPA & WPA2 Personal". Dann darfst Du Dein Passwort eintragen. Siehe auch Kap. 3.4 Benutzerhandbuch.
Du kannst nun das Funknetzwerk aktivieren.

Gehe dann in das Terminal. Gib ein:
ping -c2 127.0.0.1
Ohne das -c2 musst Du das Kommando mit Strg C abbrechen. Wenn keine Fehlermeldung kommt, läuft Deine Netzwerksoftware. Mit
ping -c2 192.168.178.1
kommst Du an Deine FritzBox. Ein anderer Router hat vielleicht die IP-Adresse 192.168.0.1. Lese in Deinen Unterlagen nach.
Wenn Du auf diese Weise Deinen Router ansprechen konntest, so probiere nun
ping -c2 www.heise.de
Wenn das funktioniert, kommst Du ins Internet.

Neue Programme und Systemupgrades werden oft nachzuladen sein. Wenn man eine diese Daten von einem Server in der EU lädt, erhöht sich die Sicherheit der eigenen Privatsphäre schon. Denn in der EU gilt die DSGVO (Text), und nicht der PATRIOT Act (Text) der USA.
Zudem gelten die Freiheitsrechte, die die Verfassung der USA gewährt, nur für Bürger der USA - nicht aber für Ausländer. Ausländer (also auch Deutsche) haben diese Rechte nicht.
Gehe deshalb in den MX Repo Manager (über Einstellungen -> MX-Werkzeuge).
Mit dem Reiter "MX Repos" kannst Du einen Update-Server in Deutschland wählen (z.B. ist ftp.tu_chemnitz.de/pub/linux/MX/Repo der Server der TU Chemnitz).
Wenn Du für die Debian-Quellen einen deutschen Server suchst, so wirst Du in https://www.debian.org/mirror/list fündig. Wenn Du die Debian-Updates von der TH Dresden wünschst, so ändere dazu im Verzeichnis /etc/apt/sources.list.d die Dateien debian.list und debian-stable-updates.list.
In der Datei debian.list sollte stehen: und in der Datei debian-stable-updates.list sollte stehen: Im Reiter "Einzelquellen" des MX Repo Manager siehst Du danach, von welchen Servern die Updates geladen werden.

Werbung einschränken

Wenn Du aber mit Deinem Browser ins Internet gehst, so hast Du die gleichen Probleme mit unerwünschter Werbung und mit Datenhändlern wie unter Windows. Die wollen Daten über Dich haben. Und sie wollen Dir ihre Werbung unterschieben. Gegen die muss man auch unter Linux gewappnet sein. Lediglich die Aktivitäten seitens Microsoft stören Dich jetzt nicht mehr.
Schau noch einmal unter Windows von Microsoft nach zum Thema Werbung Einschränken - auch zu den Aufgaben der hosts-Datei und der Firewall.

Über die hosts-Datei

Wie schon bei Windows kannst Du auch unter Linux die hosts-Datei bemühen. Unter MX Linux gibt es bereits in den Einstellungen unter "Sonstiges" ein Icon Werbeblocker dafür. Klicke es. Gib Dein Passwort ein. Dann wähle alle Service (außer UNBLOCK). Gib OK.
Dieses Progrämmchen kann man sich für ein anderes Linux auch aus dem Internet holen unter https://github.com/antiX-Linux/advert-block-antix. /usr/bin/block-advert.sh ist das Shellscript. Mehr Info gibt es im MX Linux Forum.
Du rufst das Skript mit sudo auf und wählst alle Werbeblocker-Dienste (mvps.org, sysctl.org, someonewhocares.org, yoyo.org, adservers.org; aber NICHT UNBLOCK). Das ist alles. Im Internet findest Du mehr über die Werbeblocker-Dienste.
Nicht vergessen: Etwa halbjährlich erneut starten. Das Progrämmchen lädt dann die neuesten Daten aus dem Internet.

Über die Firewall

Gufw Auch unter Linux ist eine Firewall nützlich. Die Firewall enthält aber unter Linux nicht so vielen Regeln wie eine Firewall unter Windows.
Es gibt unter Linux mehrere Konzepte von Firewalls. Am geläufigsten ist die UFW. Zum Bedienen nimmt man die zugehörige graphische Umgebung GUFW.
Wie man sie unter Ubuntu einrichtet und benützt, steht in einem Heise-Artikel.
Wenn Du mehr wissen willst: Schau Dir das komplette Kommando UFW an. Alle Firewall-Einstellungen Deines Rechners bekommst Du im Terminal mit sudo ufw show raw; die von Dir erstellten Regeln mit sudo ufw show added. sudo ufw show listening zeigt, auf welche Ports ein irgend ein Programm hört. Es sollten nur Programme des Linux-Systems sein.

Meine Empfehlung: Rufe in MX Linux den MX Paket-Installer auf. Wähle den Reiter "Aktivierte Repositorys". Suche UFW. Wenn Icons da sind, sind die Pakete bereits installiert. Ansonsten mach ein Häkchen bei gufw und ufw an und installiere sie.
Rufe Gufw auf. Der Status sollte an sein. Das Fenster ist dann bunt. (Siehe Bild unten.) Im Moment wollen wir mit der Firewall nur den Aufruf bestimmter Seiten unterbinden.
Drücke auf den Knopf Regeln. Es sind ja noch keine Regeln eingetragen.
Drücke auf das + unten links. Es erscheint das Fenster Firewall-Regel hinzufügen. Wähle den Reiter Erweitert.
Das Bild rechts zeigt den Eintrag einer Regel, die den Aufruf der Adresse 34.107.221.82 (eine Adresse von Google) unterbindet. Für jede unerwünschte Adresse legst Du so eine Regel an.
Dabei schreibst Du in Name einen frei wählbarer Merktext für Dich. Neben Einfügen steht eine Zählnummer. Übernehme sie.
Die grauen Felder sollten so sein wie im Bild. Nur in Nach: schreibst Du die Adresse, die blockiert werden soll.
Am Ende drückst Du auf Hinzufügen und dann auf Schließen.

Gufw Wenn Du nun mehrere Regeln eingetragen hast, so mag Dein Gufw-Fenster so aussehen, wie rechts gezeigt. Am besten drückst Du in der Spaltenüberschrift noch auf die Spalte Regel. Dann werden die Regeln sortiert nach IP-Adresse angezeigt - wie im Bild.

Du kannst nun eine Regel löschen, indem Du die Regel zuerst anklickst und dann unten das - drückst.

Du kannst aber auch eine Regel deaktivieren. Dazu markierst Du die Regel und drückst unten das Zahnradsymbol. Es erscheint dann ein Fenster ähnlich wie beim Hinzufügen von Regeln. (Siehe oberes Bild.) Du kannst jetzt korrigieren.
Wenn Du die Regel nur deaktivieren willst, so ändere den Inhalt von Feld Richtlinie. Dort soll nun Erlauben stehen. Am Ende drücke Knopf Anwenden. Danach wird die Regel rot im Hauptfenster angezeigt.


Ich nenne hier noch keine Adressen für die Firewall. Aber wir werden noch mit der Firewall noch zu tun haben im Kapitel Die Dienstleister im Internet

Weitere Programme für Linux installieren

Mit jeder Distribution werden schon eine ganze Reihe von Programmen mit installiert. Aber es gibt da doch Qualitätsunterschiede. Und man darf da auch wählerisch sein.
Ich habe im Folgenden die Programme in Kategorien eingeteilt. Dabei habe ich in den Kategorien meine bevorzugten Programme herausgestellt. Das bedeutet aber nicht, dass die von mir bevorzugten Programme auch die besten sind. Ich kann eben nur eine begrenzte Anzahl an Programmen überhaupt betrachten.
Zu einigen Programmen habe ich Empfehlungen zum Einstellen beschrieben. Diese Einstellungen brauchen nicht die optimalen für DICH persönlich zu sein. Probiere es aus.
Wenn ein Programm auch unter Microsoft Windows verfügbar ist, so rate ich, die hier empfohlenen Einstellungen auch dort einmal auszuprobieren.

Eine generelle Warnung möchte ich aber zur Diskussion stellen. Ich rate nämlich ab von Snap und von Flatpak. Immer wenn eine Firma eine Kontrolle über Softwarepakete haben will, so ist Vorsicht angesagt. Siehe auch ...

Es gibt unter Linux mehrere Installationsprogramme. Du wählst am besten den Installer, der im Benutzerhandbuch empfohlenen wird.
Bei MX Linux gibt es den MX Paket-Installer. Du rufst ihn auf. Dann wirst Du nach Deinem Passwort gefragt. Gib es ein. Dann erscheint ein Fenster mit mehreren Reitern.
Wähle zuerst den Reiter Beliebte Anwendungen. In das Feld Suche gebe den Namen der gewünschten Software ein. Wenn Du die Software findest, schau nach, ob sie schon installiert ist. Wenn nicht, dann setze den Haken und drücke den Knopf Installieren.
Wenn Du im ersten Reiter schon etwas gefunden hast, bekommst Du ein abgerundetes Paket, das für die meisten Fälle passt.
Wenn Du die Software im ersten Reiter nicht gefunden hast, so probiere den nächsten Reiter Aktivierte Paketquellen. Du bekommst jetzt weit mehr angeboten. Du musst jetzt aber entscheiden, welche Pakete Du wirklich brauchst. Du kannst auch die weiteren Reiter einmal probieren.

Freie Software der besonderen Art

Es gibt da einige wenige proprietäre Software, die einstmals aus irgendwelchen Gründen freigegeben worden sind. Sie unterliegen aber immer noch bestimmten Lizenzen. Die Pakete dürfen etwa nicht in eine Linux Distribution eingepackt werden. Man muss sie sich selbst aus dem Internet herunter laden.

Ein Beispiel sind einige Schriftarten von Microsoft (z.B. Arial). Man findet in den Paketquellen dafür ein Paket ttf-mscorefonts-installer zum Nachinstallieren.
Unter MX Linux siehst Du die installierten Fonts, wenn Du Einstellungen->Erscheinungsbild->Schriften wählst. Merke Dir die eingestellte Vorgabeschrift !!! Drücke auf den breiten Knopf unter Vorgabeschrift. Dann siehst Du die verfügbaren Schriften.
Wenn Du mehr Komfort beim Ansehen der Schriften wünschst, installiere in MX Linux den font-manager oder Schriften Verwalter. Dort siehst Du dann auch die Nutzungsbedingungen unter Reiter Lizenz.

Ein anderes Paket sind die Codecs für bestimmte Videos. Unter MX Linux kann man diese nachinstallieren über Einstellungen->MX-Werkzeuge->MX Codecs Installer.
Eine Kurzbeschreibung findet man bei den Help-Files zu MX.

Systemanzeigen

Wenn man unter Linux Informationen über das System haben will, so kann man das Terminal (entspricht unter Windows der Eingabeaufforderung oder der DOS-Box) verwenden.
Kommandos zum Ansehen der laufenden Programme sind ps -ef oder top oder htop.
Das Kommando sensors zeigt Temperaturen.
Mit lscpu, lsblk, lshw, lspci, lsscsi, lsusb informiert man sich über die Hardware.
Mit inxi -Fxxxrza erhältst Du eine Kurzbericht über das System.
hardinfo gibt eine große Übersicht zum Rechner (graphische Anwendung "System Profiler and Benchmark").

Zum Monitoring - also der wiederholten Angabe der Systemdaten - dient unter Windows der Taskmanager oder der Resmon. Vergleichbare Ausgaben können auch unter Linux erhalten werden mit dem Xfce Task Manager oder durch den KSysGuard.
Wer jedoch nur ein kleines Übersichtsfenster haben will, kann Conkey mit MX-MyConky/MySysinfoConky oder mit MX-KoO/MX-Full konfigurieren. (Fehler in MX-Full: "cut -c18" in "cut -c16" ändern; und es wird google.com angesprochen - das entfernen.)
Ich selbst empfehle als kleines Monitoring-Fenster: GKrellM. Wenn man sich dafür entscheidet, dann GKrellM eintragen in Einstellungen->System->Sitzung und in Startverhalten->Automatisch gestartete Anwendungen.
Bei den Einstellungen alle Sensoren aktivieren, wlan0 aktivieren und Diagramm ständig anzeigen. Was nicht benötigt wird, nicht anhaken.

Bei manchen Laptops ist es sinnvoll, die CPU-Temperaturen zu beobachten. Bei großen Sicherungen und großen Videobearbeitungen könnte (auch unter Windows) die Temperatur über 90° steigen. Dann droht eine Notabschaltung des Rechners.
Wer nur die Temperaturen braucht, ist mit Psensor gut bedient.
Wer da auch noch eingreifen will, kann sich das cpupower-gui installieren.
Empfehlung: All CPUs einschalten. Wenn einstellbar "Turbo Boost" ausschalten. Governor auf Powersave setzen. Dann "Max freq." reduzieren.
Weitere Infos.

pdf- und epub-Dateien

Das Portable Document Format - kurz pdf genannt - ist ein international genormtes Austauschformat.
Ziel war es, ein Dateiformat zu schaffen, das ein einmal erstelltes Dokument in einer Datei speichert, aus der danach das Dokument auf jedem Rechner, auf jedem Drucker und auf jedem Display gleich aussehend darstellt wird. Das Dokument darf dabei Text in unterschiedlichen Schriftarten und Schriftgrößen sowie aus Bildern an verschiedenen Positionen enthalten.
Die Größe des Dokuments wird ebenfalls in der Datei festgelegt. Man kann aber eine vergrößerte Anzeige beim Betrachten des einzelnen Dokuments einstellen.
Zum Ansehen oder Drucken der pdf-Datei wird ein besonderes Programm benötigt. Unter Microsoft Windows ist es meist der Acrobat Reader. Ich selbst habe jedoch den Sumatra PDF vorgezogen - hauptsächlich wegen Sicherheitsbedenken.

Unter MX Linux ist qpdfview als Dokumentenbetrachter vorinstalliert. Für jede anzuzeigende pdf-Datei wird ein Reiter eröffnet. Man kann aber auch mehrere Fenster eröffnen, wodurch man auch visuell Dateien vergleichen kann. Eine Dokumentation findet man unter Menüpunkt Hilfe->Inhalt.
Zusätzlich kann man Okular nachinstallieren. Für jedes Dokument wird ein extra Fenster geöffnet. Ein Vorteil von Okular ist, dass es auch Epubs anzeigen kann. Die Dokumentation wird mit Menüpunkt Hilfe->Handbuch zu Okular aus dem Internet aufgerufen.
Unter MX Linux ist auch der PDF Arranger enthalten. Dieses Programm erlaubt es, PDF-Dateien zusammenzufügen, sie aufzuteilen, einzelne Seiten zu drehen oder umzusortieren. Wer diese Funktionalität für die Kommandozeile braucht, kann pdftk installieren.

Nach der Einführung der E-Books wurde zuerst das pdf-Format dafür vorgesehen. Da die Lesegeräte für E-Books zumeist nur kleine Bildschirme zu Anzeige haben, suchte man ein Format, das eine dynamische Anpassung des Textes an die Größe des Bildschirms des Lesegerätes ermöglichte. So entstand nach und nach ein offener Standard, das EPUB-Format.
Da inzwischen auch einzelne Dokumentationen zu Linux nicht mehr im pdf-Format, statt dessen jedoch im epub-Format vorliegen, so wird auch ein epub-Leseprogramm notwendig. Okular kann Dateien des Formulars anzeigen. Es gibt aber inzwischen auch das Programm Foliate, die das Format besser (und schneller) darstellen kann. Das Laden eines Epub dauert etwas. Eine deutsch-sprachige Übersicht zu Foliate und ein englisch-sprachiger Wikipedia-Artikel geben einen Eindruck.
Ich persönlich meine, man sollte im Menü->Einstellungen->Benutzeroberfläche ausführen:
Beim Ausprobieren sollte man insbesondere die Möglichkeites des Menüpunktes Ansicht testen. Bei Ansicht->Layout würde ich Endloses Scrollen wählen.

Datensicherung

Eine Datensicherung (neusprech Backup) ist wie eine Brandversicherung. Man braucht sie fast nie; wenn man sie aber braucht, dann dringend.

Damit diese Vorkommnisse keine Katastrophe werden, muss man vorbeugen. Viele Daten werden heute nicht mehr auf Papier aufgehoben, sondern in Dateien. Denke nur an Steuerbescheide, Rechnungen, Gehaltsabrechnungen, Kontoauszüge, Covid-Test-Nachweise. Aktenordner sind heute veraltet.

In der Industrie gibt es Verfahren, bei denen Daten immer mehrfach gespeichert werden. Zusätzlich macht man dort jede Nacht eine Sicherung aller an diesem Tag geänderten oder hinzu gekommenen Dateien. (Inkrementelle Sicherung)

Ein solcher Aufwand ist bei einem Heimcomputer jedoch etwas hoch. Man kann folgende Verfahren in Betracht ziehen.

Das Sicherungsprogramm soll die Dateien auf dem Sicherungssystem so ablegen, dass man sie sofort kopiern kann - ohne Dekomprimierung, ohne Passwort, ohne spezielles Recovery-Programm. Recovery soll so einfach wie möglich sein.
Das ist besonders wichtig, wenn man nur eine Datei, die man eventuell versehentlich gelöscht hat, jetzt wieder braucht.

Das übliche Programm für Datensicherungen ist unter Linux das Kommando rsync. Das Kommando ist komplex, Die Einarbeitung kostet Zeit. Deshalb gibt es Anwendungen, die das Arbeiten mit rsync deutlich vereinfachen.

Wenn Du auf ein externes USB-Laufwerk sicherst, so musst Du am Ende der Sicherung Folgendes beachten:
Du musst das externe Sicherungslaufwerk zuerst "sicher entfernen" oder "auswerfen". Im Thunar ist das externe Laufwerk als Gerät erkennbar. Zum Aushängen kannst Du auf das Symbol neben dem Gerät klicken. Du kannst alternativ das Kontext-Menü benützen. Dann gibt es noch die Möglichkeit mit dem MX USB Unmounter.
Erst danach das Kabel aus der USB-Buchse ziehen!!!

Dateimanager

Für die Desktop-Umgebung Xfce wird der Dateimanager Thunar installiert. Mehr zu Thunar steht im MX Linux Benutzerhandbuch, Kap. 3.5. Meine Empfehlung zu dessen Einstellungen siehe oben.

Du kannst aber auch den Dateimanager der Desktop-Umgebung KDE, den Dolphin, zusätzlich installieren und mit dem arbeiten. Auch der Dateimanger Nautilus der Desktop-Umgebung Gnome steht zur Verfügung. Es gibt aber noch weit mehr.
Für jeden installierten Dateimanager sollte in der Taskleiste ein Starter angelegt werden.

Es gibt aber auch Dateimanager, die unter Windows und unter Linux laufen. Ein Beispiel ist der Double Commander. Ich empfehle diesen Dateimanager, und ich selbst benütze ihn recht gerne. Es ist ein freies Programm ähnlich den Total Commander für Windows. Die Möglichkeiten sind überzeugend.
Die Dokumentation (in Englisch) ist recht umfangreich. Wer den Double Commander installiert hat, findet die Dokumentation auch unter Menüpunkt Hilfe als Hilfe Index.

Die Anpassungen des Double Commander habe ich getrennt beschrieben. Ich möchte hier nur erwähnen, dass nach der Installation die Zeilen in den Dateifenstern zu große Abstände haben, weil manche Icons zu groß sind.
Im Menü, unter Konfigurieren->Optionen->Icons->Größe der Icons->Dateifenster sollte man 16*16 wählen.
Dann OK drücken und den Double Commander neu starten.

In Linux muss man es manchmal spezielle Arbeiten, die nur mit dem Terminal ausführbar sind - etwa Fernwartung eines Servers ohne Grafik. Dazu braucht man dann einen Dateimanager, der ohne Grafik auskommt. Der Midnight_Commander mc ist dann das Werkzeug der Wahl. Man sollte ihn kennen.

Editoren

Mit einem Editor kann man beliebige Textdateien erstellen oder bearbeiten. Da unter Linux nahezu alle Konfigurationsdateien Textdateien sind, kann man mit einem Editor fast alles konfigurieren. Auch der Quelltext aller Programme liegt als eine Struktur von Textdateien vor. Das unterstreicht die Bedeutung der Editoren.
Unter Linux gibt es sehr viele verschiedene Editoren. Jede Desktop-Umgebung bringt einen bevorzugten Editor mit. Man kann gar nicht alle kennen.
Mit welchem Editor man arbeitet, hängt letztlich ab von den persönlichen Gewohnheiten. Siehe Artikel Übersicht von Editoren oder auch Plattformübergreifende Editoren.
Ich selbst empfehle Geany. Siehe oben.

Hinweis: Wer den Double Commander als Dateimanager installiert hat, bekommt auch einen recht leistungsfähigen Editor gleich mit dazu. (Dort Taste F4 - Bearbeiten)

Du kannst auch einen anderen Editor nach Deiner Wahl nehmen - eben den, den Du seit jeher gewöhnt bist.
Sogar den Notepad++ aus der Windows-Welt kannst Du mit Wine zum Laufen bringen.
Auch der VSCode von Microsoft ist - man höre und staune - frei und quell-offen für Linux verfügbar. Man muss aber einstellen, dass er nicht nach Hause telefoniert.

Ein paar Editoren muss man aber unter Linux kennen.

Für Spezialisten:


Büro-Pakete

Ein sehr zweifelhaftes Angebot sind mittlerweile Online-Dienste, mit denen man Büroarbeiten im Internet erledigen kann. Man kann in einer besonderen Anwendung seine Dokumente erstellen, weiterentwickeln und sogar dort abspeichern. Solche Dienste sind etwa Google Docs oder Microsoft 365.
Der Haken dabei ist, dass man diesen Anbietern dann auch die eigenen Dokumente zeigt. Was die dann damit machen, weiß keiner.
Wer nur einen Funken an Vertraulichkeit schätzt, der sollte diesen Firmen so wenig Informationen wie nur irgend möglich verfügbar machen. Deshalb rate ich dringend ab von derartigen Diensten.
Man sollte wichtige Dokumente nur auf dem eigenen Rechner bearbeiten, bei der Bearbeitung die Verbindung ins Netz trennen und die Dokumente nur auf dem eigenen Rechner speichern.
Natürlich muss man die Bürosoftware dann auch auf dem lokalen Rechner installiert haben.

Es gab im Laufe der Zeit schon mehrere solche Büro-Pakete. Die meisten sind wieder verschwunden oder fristen noch ein Schattendasein. Übrig geblieben sind Microsoft Office und LibreOffice.

Wie Microsoft Windows, so ist auch Microsoft Office mit über 80% Marktanteil marktbeherrschend. Als Betriebssysteme wird natürlich Microsoft Windows empfohlen. Aber auch für Betriebssysteme von Apple und Google ist es zu haben.
Ich selbst kann nicht verstehen, wieso eine Privatperson Geld für Microsoft Office ausgibt, wo doch eine vergleichbare Software kostenfrei zur Verfügung steht. Zudem wurde festgestellt, dass Microsoft mithilfe von Office 2016 und Office 365 personenbezogene Nutzerdaten sammelt und dadurch gegen die DSGVO verstößt. (Siehe auch ...)

LibreOffice dagegen ist freie Software und open-source. Es ist kostenfrei zu haben. Es läuft unter den Betriebssystemen Linux, Microsoft Windows, und es ist auch für die üblichen Betriebssysteme von Apple und Google frei verfügbar.
Nahezu alle Linux-Distributionen haben LibreOffice mit im Gepäck. Wer von Windows auf Linux umsteigen will, sollte sich also schon vorher unter Windows mit LibreOffice vertraut gemacht haben.
Der Lernaufwand beim Umstieg von Microsoft Office zu LibreOffice ist vergleichbar mit dem Lernaufwand für einen größeren Releasewechsel bei Microsoft Office.

LibreOffice ist nicht das einzige Büropaket unter Linux. Man kann auch Apache OpenOffice installieren. Dann gibt es noch AbiWord oder Gnumeric für Rechner kleinerer Leistung.

Für größere Datenmengen steht unter Linux noch die relationale Datenbank MariaDB zur Verfügung. Diese ist vergleichbar mit Oracle DB oder mit Microsoft SQL Server.

Bildbearbeitung

Wer sich selbst informieren will, kann ja mal nachlesen bei https://wiki.ubuntuusers.de/Grafik/. Die von mir verwendeten Werkzeuge habe ich im Folgenden kommentiert. Es ist durchaus möglich, dass andere Werkzeuge besser sind als die, welche ich selbst einsetze.
Vielleicht findest Du dort auch ein Programm, das Du schon lange vergeblich gesucht hast.

Bei der Computergrafik muss man zuerst unterscheiden zwischen Rastergrafik und Vektorgrafik.

Rastergrafiken

Rastergrafiken sind die häufigsten Bilder auf Computern und im Internet. Beispiele für Rastergrafiken sind die Bilder von einer Digitalkamera oder von einem Scanner. Je nach Einstellung am Gerät hat das Bild dann eine bestimmte Auflösung in dpi (dots per inch). Bei einem Bild mit 300dpi werden für 25,4mm (also 1 inch oder Zoll) 300 Punkte nebeneinander gelegt. Das sind umgerechnet 11,811 Punkte pro mm oder 139,5 Punkte pro mm2.
300 dpi (ca. 12 Punkte pro mm) ist schon sehr gute Druckqualität. Höhere dpi-Werte benötigt man für Bilder, aus denen Poster entstehen sollen oder wenn man später das Bild vergrößern will, um Einzelheiten genauer auswerten zu können.
Bereits 150dpi (ca. 6 Punkte pro mm) ist gut. 100dpi (ca. 4 Punkte pro mm) ist noch für Übersichtsbilder brauchbar - etwa für Bilder im Internet.
Jeder Punkt hat eine Helligkeit. Bei SchwarzWeiß-Fotos hat man meist 256 Helligkeitsstufen. Dazu benötigt man 1 Byte im Speicher für jeden Punkt. Bei Farbfotos benötigt man dann für die Helligkeiten jeder Farbe je 1 Byte. Damit benötigt ein 5cm*5cm-Bild bei 300dpi als Schwarzweiß-Foto etwa 349kB und als Farbfoto 1,046MB. Durch Komprimierung können diese Datenmengen oft um den Faktor 10 (oder mehr) verkleinert werden.
Wenn man die Auflösung zu gering wählt, so erkennt man, wie das Bild aus Quadratkästchen zusammengesetzt ist. Das ist ein störender Effekt, der insbesondere bei Vergrößerungen des Bildes sichtbar wird.

Wenn man Rastergrafiken ansehen will, so habe ich unter Windows gerne den Irfanview verwendet. Man kann damit verschiedenste Dateiformate in eines der gängigen umwandeln. Man kann sogar kleine Änderungen machen. Unter Linux läuft er auch unter Wine.
Unter Linux ist ein Gegenstück dazu der nomacs. Ich empfehle, ihn nachzuinstallieren.
Zur Einstellung sollte man dann Eine Alternative zu nomacs ist gThumb, das bei MX zur Distribution gehört.

Gimp

Wenn man Rastergrafiken unter Linux ändern und gestalten will, so verwendet man bevorzugt den GNU Image Manipulation Program, kurz Gimp. Er ist das Urgestein der freien und quelloffenen Software für Bildbearbeitung und er ist folglich bei den meisten Distributionen mit eingepackt.
Wer von Windows auf Linux umsteigen will, sollte sich also schon vorher unter Windows mit Gimp vertraut gemacht haben - es gibt ihn ja auch für Windows.
Die Einarbeitung ist etwas kompliziert.Zudem gibt es für jede neue Version auch eine neue Dokumentation. Die aktuelle Version ist 2.10.
Wer Bücher mag, kann sich das Werk Jürgen Wolf: Gimp 2.10. Bonn 2019. zulegen. Es gibt auch andere Bücher.

Das englisch-sprachige User Manual 2.10 gibt es im Internet. Das deutsche Benutzerhandbuch 2.10 ist noch nicht vollständig übersetzt. Einige Paragrafen sind noch englisch-sprachig. Wenn Du Gimp vollständig installiert hast, findest Du die Dokumentation auch im Menü unter Hilfe -> Hilfe. Das englisch-sprachige Manual gibt es auch als pdf-Datei. Weiterhin sind englisch-sprachige Tutorials recht hilfreich. Deutsch-sprachige Tutorials sind zumeist mit Reklame belastet. Man kann sie mit Suchmaschinen auffinden.

Hier möchte ich noch wenige grundsätzliche Empfehlungen zum Gimp aufschreiben.

Seitdem ich meine Rechner auf Linux umgestellt habe, bearbeite ich selbst alle Bilder für meine Internetseiten nur noch mit Gimp. Früher, als ich noch Windows benützte, habe ich zwar auch Gimp genommen; für einfache Arbeiten hat damals aber auch IrfanView ausgereicht.

ImageMagick

ImageMagick ist eine Sammlung von Kommandos, mit denen man im Terminal Bilder bearbeiten kann. Vergleichbar, aber deutlich simpler, ist der Kommandomodus von IrfanView unter Windows.
Wozu braucht man nun eine Bildbearbeitung im Kommandomodus? Nehmen wir mal an Du hast 100 Bilder und benötigst nun 100 Thumbnail-Bilder (oder Icons) von diesen Bildern, die Du für eine Vorschau nehmen willst. Du müsstest 100 Mal - für jedes einzelne Bild - die Bildbeartung aufrufen, die Änderungen ausführen und dann das so entstandene neue Bild abspeichern. Im Kommandomodus könnte man einen solchen Vorgang für eine Bilddatei auch ausführen. In einem Shellskript kann das dann 99 Mal wiederholt werden.
Zugegeben, solche Arbeiten sind selten. Wer sie braucht, muss jedoch Arbeit investieren.

Wer ImageMagick installiert, sollte unbedingt die Dokumentation (Paket imagemagick-doc) mit installieren. Man kommt dann zur Dokumentation, indem man /usr/share/doc/imagemagic-doc/html/index.html aufruft.
Sich da durchzuarbeiten ist wirklich zeitaufwendig.

Vektorgrafiken

Vektorgrafiken sind die Alternative zu Rastergrafiken. Man verwendet Vektorgrafiken für Skizzen, schematische Darstellungen, technische Zeichnungen Diagramme; eben für Grafiken, die aus geordneten Objekten und dann daraus erstellten Strukturen bestehen. Siehe auch Beispiel aus Wikipedia - etwas warten, es verwandelt sich.
Einzelne Punkte, etwa die Pixel der Rastergrafiken, sind dabei nur ein Sonderfall.
Zu jedem Objekt gehört ein Bezugspunkt, nämlich der Ort im Bild, wo das Objekt werden soll. Eine Vektorgrafik setzt also ein rechtwinkliges Koordinatensystem voraus.
Das einfachste Element ist eine Linie. Sie kann durch zwei Koordinatenpunkte festgelegt werden, wobei einer als Bezugspunkt dient. Darüber hinaus hat eine Linie bestimmte Eigenschaften . Diese Eigenschaften sind beispielsweise ihre Breite und ihre Farbe. Die Linie kann mehrfach unterbrochen sein und sie kann Endpunkte haben.
Die nächste Verallgemeinerung sind Pfade. Das können gerade Linien sein, die mehrere Punkte verbinden, z.B. die Seiten eines Dreiecks. Man kann dagegen eine gekrümmte Linie auch so durch Punkte legen, dass die Linien in den Verbindungspunkten nicht geknickt sind (Splines). Wenn bei einem Pfad der Anfangspunkt gleich dem Endpunkt ist, so hat man eine geschlossene Fläche. Beispiele sind Vielecke. Geschlossene Flächen können innen leer sei. Sie können innen aber auch gefüllt sein mit einer Farbe, einem Muster oder gar einer Rastergrafik. Darüber hinaus brauchen sie auch gar keinen äußeren Rand mehr haben.
Nun der gleichen Logik hat man gleich noch weitere solche Objekte eingeführt

Das heutige System der Vektorgrafik entstand aus dem GKS, das 1977 normiert wurde.
Ganz im Gegensatz zu Rastergrafiken können Vektorgrafiken beliebig vergrößert werden. Die gleiche Datei kann für ein Logo im Kopf eines Geschäftsbriefs genau so verwendet werden, wie für ein Riesen-Reklameplakat.

Inkscape

Das wohl bekannteste Programm zur Bearbeitung von Vektorgrafiken ist Inkscape, zumindest für Linux. Es ist auch für Windows verfügbar.
Eine große deutsch-sprachige Dokumentation findet man unter wikibooks. Leider muss man darin sich mühsam von Link zu Link durchhangeln. Und die im Text gezeigten Bildschirmbeispiele sind manchmal viel zu stark verkleinert. Man muss dann die Originalbilder selbst in einem extra Browserfenster öffnen.

Inkscape ist bei vielen Distributionen (auch bei MX Linux) bereits mit eingepackt. Man muss es nur noch aufrufen. Nach dem ersten Start fordert Inkscape jedoch eine erste Konfiguration. Ich empfehle, einfach alle Punkte, wie voreingestellt, zu akzeptieren.
Wer Inkscape noch nicht kennt, geht zu Menüpunkt Hilfe->Einführungen und wählt dort Inkscape: Grundlagen. Man landet dann in einem neuen Inkscape-Fenster, wo das Tutorial (deutsch Lehrbuchkapitel) als schreibgeschütze Inkscape-Anwendung dargeboten wird.
Ich empfehle diesen Einstief. Es ist recht hilfreich. Danach kann man die weiteren Einführungen abarbeiten.
Es gibt dann im Internet noch weitere Tutorials, die man auch noch durcharbeiten kann.

Zu den Vektorgrafik-Programmen gehören auch die vielen CAD-Systeme. Ich gebe hier keine Empfehlung, da ich damit nicht vertraut bin.

3D-Grafiken

3D-Grafiken werden von besseren CAD-Systemen erzeugt. Man muss sich mit der Materie vertraut machen. Auch die Programme, die man zur Steuerung von 3D-Druckern benötigt werden, bauen darauf auf. Ich selbst habe noch nicht damit gearbeitet.
Ein bekanntes Programm, das auch unter Windows läuft, ist Blender. Man hat damit sogar schon Zeichentrickfilme geschaffen.

Stell Dir vor, Du hast ein 3D-Objekt auf dem Bildschirm abgebildet. Nun soll dieses Objekt um eine der Achsen gedreht werden. Oder stell Dir vor, das Objekt wird nun von einer anderen Seite beleuchtet.
In den darstellenden Programmen wird dazu ein Unterprogramm aus einer 3D-Grafikbibliothek aufgerufen. Offensichtlich muss diese Bibliothek sehr viele Unterprogramme bereitstellen. Und diese Routinen sind nicht gerade einfach.
Damit verschiedene Hersteller von Programmen (z.B. auch von Computerspielen), bis zu Herstellern von Grafikkarten eine möglichst einheitliche Umgebung vorfinden konnten, war eine Normierung nötig. Mehrere namhafte Firmen schlossen sich deshalb zusammen. So entstand in den 1990er Jahren OpenGL als Programmierschnittstelle.
Die Firma Microsoft war bis 2003 auch an der Entwicklung beteiligt. Danach bauten sie jedoch ihre eigene Schnittstelle DirectX auf. Diese ist nun nicht mehr frei und quelloffen wie OpenGL. DirectX findet man bei spezifischen Microsoft-Programmen, etwa in Spielen für die Xbox.
Von den professionellen Softwareanbietern wird jedoch meist OpenGL bevorzugt.
Die OpenGL-Schnittstellen sind nämlich auch unter den Microsoft-Betriebssystemen frei verfügbar.

Unter Linux kann OpenGL (oder dessen Nachfolger Vulkan) frei genutzt werden. In der Mesa 3D-Bibliothek werden die OpenGL-Spezifikationen umgesetzt.
Wer Programme mit DirectX unter Linux laufen lassen will, kann das mit Wine durchaus tun. Es gibt darin einen Umsetzer von DirectX nach OpenGL (siehe auch...).

Videos

Videos werden in Videodateien gespeichert. Der Inhalt dieser Dateien ist recht komplex und vor allem groß. Man spricht bei Videodateien von Containerformaten. Als ein Beispiel für einen Container (deutsch Behälter) mag man sich eine Zip-Datei vorstellen. Diese enthält ja selbst viele Dateien, die in einer logischen Ordnung dort abgelegt sind.
Der Container einer Videodatei enthält - neben erklärenden Kopfdaten - die Bildspur (Videodaten) und die Tonspur (Audiodaten), wobei zusätzliche Tonspuren in verschiedenen Sprachen im Container mitgeliefert werden können. Auch Untertitel zum Video (meist in anderen Sprachen) können im Container liegen.

Die Datenmengen der Bildspur und die der Tonspur sind fast immer so groß, dass für eine wirtschaftliche Handhabung eine Datenkompression vor der Speicherung im Container sinnvoll ist. Bei dieser Kompression wird oft gleich eine Verschlüsselung mit durchgeführt. Man spricht vom Encoding.
Beim Auslesen der Videodaten muss diese Codierung in einem Decoder rückgängig gemacht werden. Die Software zum Codieren und zum Decodieren wird als Kombination Codec genannt. Dieses Codec muss also auf dem Rechner, auf dem die Videodatei abgespielt wird, schon vorhanden sein.
Nun gibt es einerseits die Codecs für Videodaten und andererseits - getrennt davon - die Codecs für Audiodaten. Wenn man nun auch noch bedenkt, dass es viele firmenspezifische Codecs gibt und dazu noch viele verschiedene Containerformate, so hat man ein Chaos vor sich.
Das Chaos lichtet sich aber mit der Zeit. Viele Dateien verwenden inzwischen das Containerformat MP4 und als Videocodec H.264 sowie AAC als Audiocodec.
Gegenwärtig scheint sich das Containerformat WebM der Firma Google immer mehr zu verbreiten. Darin wird das Videocodec VP9 und das Audiocodec Opus favorisiert.

VLC media player

Der VLC media player, auch VideoLAN Client oder nur VLC genannt, ist wohl das bekannteste Programm zum Abspielen von Videos. Es gibt ihn auch für Microsoft Windows.
Die Einführung bei https://wiki.ubuntuusers.de/VLC/ ist ein guter Einstieg.
Die deutschsprachige Homepage findest Du unter https://www.videolan.org/index.de.html.
Die englisch-sprachige Dokumentation berichtet über den neuesten Entwicklungsstand.
Für den Endanwender ist es eine Erleichterung, dass VLC etliche Codecs bereits einprogrammiert hat. Man braucht also nur in seltenen Fällen Codecs nachinstallieren.
VLC ist weit mehr als nur ein Videoabspieler. Man kann sich auch den Inhalt des Containers anzeigen lassen und sogar umwandeln.

Du solltest beachten :
Die Internetadresse www.vlc.de oder vlc.de ist keine Adresse der Entwickler des VLC media player. Unter www.vlc.de findet man die Aussage: "VLC.de ist nicht assoziiert mit der VideoLAN non-profit organization". Unter der Adresse www.vlc.de wird jedoch - neben anderer Software - auch ein VLC zum Download angeboten. Die Software ist verändert, selbst wenn es nur ein modifizierter Installer ist.
Ich selbst meine: Lade NIE Software herunter von www.vlc.de oder vlc.de. Der Grund liegt in deren Lizenzvereinbarung. Die bauen Zusatzsoftware ein, deren Installation Du explizit ablehnen musst.
Siehe dazu auch die Warnung in Wikipedia.

Handbrake

Wie schon oben erwähnt, gibt es ein wahres Chaos an verschiedenen Formaten von Videodateien - insbesondere weil es spezielle Formate von Microsoft, Apple, Google, Adobe und weiterer Firmen gibt. Dazu kommen noch die Formate von DVDs.
Jeder Hersteller von Digitalcameras, Überwachungscameras oder Sat-Receiver musste sich für eines der vielen Formate entscheiden.
Leider sind einige Videoformate sehr speicherintensiv. Dann lohnt es sich, die entsprechenden Videodateien anders zu codieren und dadurch zu verkleinern - insbesondere wenn das Video im Internet gezeigt werden soll.

Für all die möglichen Konvertierungen gibt es das Programm HandBrake. Die Dokumentation findet man unter https://handbrake.fr/docs/. Es gibt sie in Deutsch und in Englisch. Die deutsche Doku enthält noch englische Passagen.
HandBrake ist nicht nur ein Infotool, das über den Inhalt des Containers genau berichtet. Man kann für die Umcodierung auch etliche Vereinfachungen vorgeben; etwa kann man fremdsprachige Tonspuren auslassen.

Kdenlive

Wenn man ein Video editieren will, wenn man beispielsweise einen Vorspann entfernen oder Unwesentliches am Ende weglassen will, so empfehle ich dazu Kdenlive. Siehe auch Info bei ubuntuusers.
Es gibt jedoch auch andere Video-Editoren, die unter Linux verfügbar sind. Ähnlich wie Kdenlive ist OpenShot, das MX Linux beigepackt ist.
Mit Kdenlive kam ich selbst am besten klar. Es kann mit dem MX Paket-Installer nachinstalliert werden.

Das Handbuch findet man unter https://docs.kdenlive.org/de/. Man kann es auch als Epub herunter laden.
Die Einarbeitung kostet etwas Zeit. Man muss die Tutorials einfach durcharbeiten. Und dann muss man üben.

Mediathekview

Als Methiathek bezeichnen Fernsehanstalten ein Internetangebot, in dem Videos und Livestreams angeboten werden.
Das Programm MediathekView kann die Online-Mediatheken mehrerer öffentlich-rechtlicher TV-Sender durchsuchen und die verfügbaren Sendungen auflisten.
Mit einem Media Player - etwa VLC - können die Filme angesehen werden. Man kann sie auch aufzeichnen.
Eine Anleitung zu Mediathekview findet man im Internet.

Wer sein Fernsehprogramm nur aus dem Internet (nicht über Satellit) ansehen will, beschafft sich vielleicht einen Raspi4 mit Kodi.
Wer sein Programm vom Satelliten empfangen will, kann zum Beispiel eine Dreambox wählen. Man sollte jedenfalls vor dem Kauf unbedingt darauf achten, dass kein Betriebssystem von Google (Android), Apple oder Microsoft auf der Set-Top-Box installiert ist.

Vor einem Smart-TV rate ich dringend ab, weil der Datenschutz oft weit schlechter als mangelhaft ist.
Siehe auch HbbTV.

Wine

Manchmal möchte man auch unter Linux ein Programm nützen, das es nur für Microsoft Windows gibt. Für solche Zwecke steht das Paket Wine zur Verfügung. Wine muss nachträglich installiert werden.

Viele Programme, die unter Microsoft Windows laufen, können eine Druckausgabe erzeugen. Die Programme können aber die Druckausgabe in den meisten Fällen nicht in in eine pdf-Datei umleiten.
Da Wine zum Drucken das CUPS-Drucksystem von Linux verwendet, kann man das Problem lösen, indem die Druckausgabe an einen Generic-CUPS-PDF-Printer gibt. Das ist eine Software, der die auszugebenden Daten in eine pdf-Datei umleitet. Die so erzeugten pdf-Dateien findet man im Verzeichnis ~/PDF.
Der Generic-CUPS-PDF-Printer wird installiert über die Einstellungsverwaltung (Applications Menu->Einstellungen->Einstellungen). Klicke dort auf Druckeinstellungen. Wähle im neuen Fenster +Hinzufügen. Klicke auf den Generic-CUPS-PDF und wähle die Vorgaben.
Rechts-klicke nun auf den Generic-CUPS-PDF und wähle Eigenschaften. Bei den Druckeroptionen sollte die Seitengröße A4 sein und die Output Resolution mindestens 300dpi.
Einer der Drucker sollte der Standard-Drucker sein (siehe Kontext-Menü).
Siehe auch MX Linux Benutzerhandbuch Kapitel 3 über Drucker.

Nun kannst Du Wine installieren. Im MX Paket-Installer gehe auf den Reiter Beliebige Anwendungen und suche wine. Installiere es.
Die Unterpakete Wine-staging, wine-staging-amd64, winehq-staging müssen, wine-gecko, wine-mono sollten dabei sein. (Kannst Du mit dem zweiten Reiter
Aktivierte Repositorys überprüfen.)

Wine stellt uns eine Benutzeroberfläche zur Verfügung, wie wir sie unter Microsoft Windows gewohnt sind - aber eben nicht so vielfältig wie dort. Man kommt jedoch gut damit klar. Und wie schon früher, beim Einarbeiten in Microsoft Windows, muss man sich jetzt auch hier wieder damit vertraut machen.

Im Folgenden nehmen wir an, dass Dein Benutzername ben lautet.
Du gehst nun unter Linux in Deinen Dateimanager, beispielsweise in Thunar. Öffne dort das Verzeichnis ~/.wine. Du erkennst leicht, dass unter Wine das Laufwerk C: dem Verzeichnis ~/.wine/drive_c entspricht. Und in ~/.wine/dosservices gibt es den Link c:, der auf ~/.wine/drive_c verweist; ebenso einen Link z:, der auf / verweist.

Ein weiterer Hinweis zur Installation:
Wenn Du viele TrueType fonts in Deinem alten Windows hast, so kannst Du diese .ttf-Dateien nach c:\windows\fonts unter Wine kopieren.

Warnung:
Auf den meisten Rechnern gibt es eine alte Windows-C:-Partition. Diese wurde bei der Installation von Microsoft Windows durch den Verkäufer des Rechners angelegt. Dort findet man ja auch noch viele Programme aus der Microsoft-Welt.
Wäre es denn jetzt nicht möglich, das C:-Laufwerk von Wine auf auf das C:-Laufwerk der ursprünglichen Windows-C:-Partition zeigen zu lassen ?
Das geht nicht ! Wine kann mit einer existierenden Windows-Installation nicht umgehen. Wine hat z.B. eine eigene Registry, die anders ist als jene für das alte Windows. Wine hat auch eigene Systemvariablen und Dateistrukturen. Wenn Du also mit Wine Programme aus der alten Windows-C:-Partition aufrufst, so gerät Dein altes Windows durcheinander. Du müsstest es danach neu installieren.
Du kannst jedoch Dateien aus der alten Windows-C:-Partition mit Wine einlesen und wieder abspeichern, sofern diese Dateien keinen Bezug zum Betriebssystem haben - etwa private Textdateien, Bilddateien, Videos usw. (Siehe Warnung aus den FAQ zu Wine...)

Klicke nun auf das Application Menu, das Startmenü von Linux. Unter Sonstiges findest Du einige Hilfswerkzeuge für Wine.

Mehr Informationen zu Wine findest Du auf der Hauptseite von Winehq. Man könnte dort zwar auf die deutsche Sprache umschalten. Es bringt aber nichts, weil zu wenig übersetzt ist. Man geht auf die Wine documentation und liest dann zuerst den Wine User's Guide. (Es gibt ihn auch als pdf.)

IrfanView unter Wine

Wieder nehmen wir an, dass Dein Benützername ben ist.
Die Hauptseite von Irfanview zeigt Dir kurz, was das Programm kann. Die deutsche Download-Seite erlaubt es, das Programm selbst, aber auch die Plugins herunter zu laden.

Installation

Eventuelles Problem mit dem Starter
Falls Du IrfanView mit dem Icon auf dem Desktop nicht starten kannst, so prüfe, ob als Befehl
env WINEPREFIX="/home/ovc/.wine" wine C:\\Program\ Files\\IrfanView\\i_view64.exe
eingetragen ist. Wenn doppelt so viele \ eingetragen sind, korrigiere das.

Notepad++ unter Wine

Notepad++ ist ein quelloffener Editor der Spitzenklasse. Er läuft unter Microsoft Windows. Das User Manual gibt es in Englisch. Du kannst es als zip-Datei herunter laden. Entpacke es. Doppelklicke die Datei index.html.

Zur Installation

Das bei Irfanview erwähnte Problem mit dem Starter kann auch hier auftreten.

Hast Du Notepad++ schon früher einmal unter Windows verwendet? Hast Du dort benannte Macros angelegt? Willst Du diese jetzt auch unter Wine benützen?
Dann speichere sie doch in ~/.wine/drive_c/users/ben/Application Data/Notepad++/shortcuts.xml

Der Browser

Als Browser wird unter Linux der Firefox bevorzugt. Die Einstellungen des Browsers müssen jedoch in einer Gesamtbetrachtung des Zugriffs auf das Internet betrachtet werden.

Dies erfolgt im Teil Die Dienstleister im Internet und darunter im Abschnitt Das Zähmen des Browsers.

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