Mein RoeTest
von Werner Sticht
Ich habe mir 2015/16 - mit Unterbrechungen - ein Röhrenprüfgerät
nach den Plänen von Helmut Weigl zusammengebaut.
Hier beschreibe ich nun, warum ich mir dieses Gerät zugelegt habe - es
gibt ja Alternativen. Für mich war letztlich der Komfort von Bedeutung.
Beim Zusammenbau habe ich einige Erfahrungen gemacht, die vielleicht manchem
hilfreich sein können. Mein persönliches Lernen habe ich dabei auch
beschrieben.
Die 1. Ausgabe dieses Artikels erschien im März 2016. In der 2. Ausgabe vom
Juni 2016 habe ich hauptsächlich noch Einzelheiten zum Bau von
Fassungsboxen hinzugefügt.
Ab 2018 habe ich nun mehrmals, so zu sagen als 3. Ausgabe, weitere Ergänzungen
gemacht.
Die 2. Ausgabe ist noch
verfügbar.
Mein RoeTest ist ein Gerät der Hardwareversion 8. Die nun verwendete Software
hat die Version 10.
Inhalt
Was hat mich zu dem Projekt bewogen
Wie Mancher, wenn er in die 50er kommt, sich an sein früheres Spielzeug erinnert
und eventuell zu sammeln beginnt, so habe ich mich wieder an meine
Radiobastelei - eher ein Reparieren von Geräten vom Sperrmüll - erinnert.
Ich habe mir nun etliche Geräte beschaffen können, die ich früher bei meinen
Basteleien heiß ersehnt habe, aber mir nie kaufen konnte, weil ich einfach
nicht die Mittel hatte. Ein Röhrenprüfer hat mir bisher noch gefehlt.
Deshalb ist das RoeTest nun mein erstes größeres Elektronikgerät, das ich selbst
gebaut habe.
Dieser Erfahrungsbericht hier ist mein persönlicher Umgang mit dem Thema des
Röhrenprüfers. Ich hätte die folgenden Infos brauchen können, als ich
angefangen habe. Dem einen oder anderen mögen sie zu ausschweifend sein.
Viel Handwerkliches musste ich ja selbst erst erlernen.
Warum gerade ein RoeTest ?
Zuerst stellte ich mir die Frage, ob ich ein Gerät kaufen soll, oder ob ich
mir ein Gerät selbst bauen soll.
Früher habe ich zweifelhafte Röhren immer in einem Reparaturgerät ausprobiert.
Aber da es kaum mehr Reparaturgeräte für alle Röhren im eigenen Lager gibt,
habe ich mir überlegt, ob ein Röhrenprüfer nicht doch hilfreich wäre.
Aber was für ein Gerät soll ich mir zulegen? Ich habe mich umgesehen, was
im Internet so gezeigt wird.
Klassische Geräte
Hierzu zähle ich die Geräte, die noch aus der Röhrenzeit stammen, also bis in
die Mitte der 70er Jahre.
Im Internet gibt es ja reichlich Informationen zu diesen klassischen Geräten.
In Jogis Röhrenbude kann man viele Schaltungen und
Beschreibungen finden.
Welche Geräte sind aber nützlich? Jac van de Walle hat eine ganze Reihe von
Auswahlkriterien und Testberichten, auch von diesen
alten Röhrenprüfgeräten veröffentlicht.
Für mich ergab sich nach einiger Überlegung eine Reihe von Eigenschaften, die
mein Röhrenprüfer haben sollte.
-
Mit dem Gerät sollten Kennlinien der Röhren aufgenommen werden können.
-
Die Spannungen Ua und Ug2 sollten sich bei der Aufnahme der Ug1-Ia-Kennlinie
nicht verändern.
-
Das Gerät sollte problemlos um weitere Röhrenfassungen erweitert werden können.
-
Die im Gerät erzeugten Spannungen und Ströme sollten auch für andere Zwecke
als zur Röhrenprüfung verwendbar sein.
-
Das Gerät soll keine hohe Einarbeitungszeit zur Bedienung erfordern.
Damit scheiden die Geräte von Funke, Neuberger und AVO aus -
hauptsächlich wegen den fehlenden stabilisierten Gleichspannungen.
Wenn Sie mal die Kennlinien einer EL34 mit einem Funke W20 aufgenommen haben,
dann wissen Sie eine stabilisierte Ug2 zu schätzen.
Ich habe nun einige klassische Röhrenprüfer etwas genauer untersucht.
Nur die folgenden Geräte kamen in die nähere Betrachtung:
-
Der L3-3 von Kalibr aus Minsk ist zwar ein Spitzengerät.
Es liefert aber keine Spannungen nach außen.
Eine längere Einarbeitung ist erforderlich, wenn man die für ältere deutsche
Röhren erforderlichen Erweiterungen (z.B. Fassungen) durchführen will.
-
Das französische Gerät Metrix U61 kommt meinen Vorstellungen am nächsten.
Leider ist der eine Heizungsanschluss im Gerät mit dem Katodenanschluss fest
verbunden. Das erfordert einen Umbau, um einen Schluss Faden-Katode feststellen
zu können. Auch ist der Anodenstrom auf 100mA begrenzt.
Für alle diese klassischen Geräte erscheinen mir zudem die aktuell gezahlten
Marktpreise als viel zu hoch - wenn man ein passables Gerät überhaupt
angeboten bekommt. Dann sind die Geräte noch schwer - für die heutige Zeit wahre
Monster an Ausdehnung und Gewicht.
Und wenn Sie dann einmal mit dem alten Schätzchen eine Röhre prüfen, so können
dabei ungewöhnliche Ergebnisse erscheinen. Sie müssen dann immer entscheiden,
ob für das Ergebnis die Röhre oder der Röhrenprüfer die Ursache ist.
Hat die Röhre einen Fehler oder steckt der Fehler im Röhrenprüfer?
Wenn Sie sich für diese alten Geräte näher interessieren, kann ich Ihnen die
Beiträge von Kurt Schmid im Radiomuseum.org nur empfehlen.
Beginnen Sie vielleicht bei seiner Beschreibung des
Metrix LX109a.
Selbstbau-Geräte
Im Internet findet man eine ganze Reihe von Selbstbaugeräten, die den
Funktionsumfang der klassischen Röhrenprüfer durchaus abdecken können.
Die Geräte sind zumeist ohne viel Aufwand herzustellen. Viel des erforderlichen
Materials liegt ja bereits in der Bastelkiste.
Leider sind viele Selbstbaugeräte nicht vollständig. Deshalb habe ich hier ein
Schema eines Röhrenprüfers gezeichnet.
- Die Spannungsquellen liefern Heizspannung, negative Gitterspannungen
(sollten mindestens 2 sein), positive Spannungen für Anode, Hilfsanode,
Schirmgitter (sollten mindestens 2 sein).
- Zu den Messmitteln zählen Spannungs- und Strommesser. Aber auch
Belastungswiderstände zur Gleichrichtermessung gehören hier her, ebenso
Vorwiderstände für Stabis und für Magische Augen.
- Die Schaltmatrix ist bei den meisten klassischen Prüfern die Platte,
auf die man die Prüfkarte legt und dann die Stifte einsteckt. Bei den anderen
Geräten ist es oft nur eine Reihe von Schaltern, für jeden Fassungskontakt
einen, mit denen man die Spannungen anwählen kann.
- Die Sockelplatte enthält die Röhrenfassungen. Es kann, wie beim
Metrix U61, auch eine Vielfachbuchse für viele einsteckbare Sockel sein.
- Der Elektrodenschlussprüfer ist fast immer ein Schalter, mit dem
Schlüsse zwischen verschiedenen Elektroden erkannt werden sollen.
Viele der Selbstbau-Geräte sparen an den Baugruppen Elektrodenschlussprüfer und
Messmittel, ja lassen sie manchmal völlig weg. Als Messmittel kann ja ein
vorhandener Vielfachmesser dienen. Statt einer Schaltmatrix werden sogar
Verbindungen mit Bananenstecker-Kabeln vorgeschlagen. Nur die Spannungsquellen
entsprechen dem heutigen Stand der Technik und stellen die entsprechenden
Baugruppen der klassischen Prüfer in den Schatten.
In der 2. Ausgabe dieses
Artikels habe ich noch Links auf mehrere Selbstbaugeräte gesetzt.
Inzwischen beschränke ich mich nur noch auf ein Gerät.
Volker Lange-Janson berichtet im Internet von seinem
Röhrenprüfer selbst gebaut.
Es ist ein preisgünstiges und simples Gerät, das fast allen Ansprüchen genügt.
Man muss aber schon etwas basteln. Aus Kostengründen fällt ja auch die
Elektrodenschlussprüfung weg. Die Beschreibung ist ausführlich.
Und wer es wirklich klassisch mag, kann sich ja RPB12
besorgen: "Röhrenmessgeräte in Entwurf und Aufbau"
von Helmut Schweitzer.
In unseren Tagen sind Steuerungen durch Mikroprozessoren üblich geworden.
Auch Röhrenprüfer mit Mikroprozessorsteuerung sind beschrieben worden.
Das Einstellen des Geräts erfolgt über ein Display. Dort erscheinen dann auch
die Ergebnisse. Kennlinien können auf einem Oszilloskop dargestellt werden.
Die Röhren werden bei diesen Geräten nur mit Impulsströmen getestet.
Man benötigt deshalb nur eine kleinere Stromversorgung. Der Mikroprozessor
liefert die Steuerimpulse.
Persönlich hatte ich allerdings den Eindruck, dass diese Geräte eher Prototypen,
Vorläufergeräte eines späteren richtigen Röhrenprüfgerätes seien.
Es fehlt nach meinem Dafürhalten einfach eine Methode, die Messwerte und
Kennlinien auf einen Drucker zu geben und in einem Rechner zu speichern - eben
die Verbindung zu einem PC.
Es gibt zwar von diesen Prüfern inzwischen einige pfiffige Bastelgerätchen.
Ich habe hier aber auf die Angabe von Internetadressen verzichtet. Denn mit
dem µTracer, den ich weiter unten beschreibe, hat
man ein ausgereiftes impulsgesteuertes Gerät mit PC-Kopplung, das dem Stand
der Technik entspricht.
PC-gesteuerte Röhrenprüfer
Hier verlassen wir endgültig das Gebiet der klassischen Röhrenprüfer.
Ein PC liest bei diesen Geräten zumindest die bei der Röhrenprüfung gemessenen
Daten ein. Es muss also eine Kommunikation zwischen PC und Röhrenprüfer geben.
Diese Kommunikation erfolgt auf der Seite des Röhrenprüfers über den dann
zwingend erforderliche Mikroprozessor. Es geschieht wohl immer mittels der
Seriellen Schnittstelle, im günstigen Fall über USB.
Bei den PC-gesteuerten Röhrenprüfern sind - neben Selbstbaugeräten - sogar
kommerzielle Geräte dabei.
Eine Untersuchung solcher Geräte hat
Jac van de Walle erstellt.
Als ich mir seine Ergebnisse angesehen hatte, hatte ich persönlich den Eindruck,
dass der eine oder andere Hersteller möglicherweise mit der Pflege der Software
hinterher hinkt.
Denn die Programmpflege ist doch eine wirklich zeitaufwendige Notwendigkeit bei
den vielen Betriebssystemversionen, selbst wenn man nur die verschiedenen
Versionen von Microsoft Windows unterstützt.
Auf PCs ist fast immer eine der Versionen von Microsoft-Windows installiert.
Das Programm, das auf dem PC läuft und das den Röhrenprüfer bedient, muss dann
Windows-Systemaufrufe abarbeitet. Denn nur die Windows-Systemaufrufe können
bewirken, dass überhaupt etwas passiert - sei es, Daten entgegen zu nehmen oder
Ausgaben auf dem Bildschirm zu erzeugen.
Was passiert, wenn Microsoft irgendwann einmal den einen oder anderen der
Windows-Systemaufrufe ändert? Das kann bei bestimmten neuen Windows-Versionen
notwendig werden. Dann muss doch auch jedes Programm, das die bisherige Version
der nun geänderten Systemaufrufe verwendet hat, entsprechend angepasst werden. Diese Anpassung macht aber
nicht Microsoft, sondern das muss der machen, der das Programm geschrieben
hat.
Microsoft hat Änderungen der Systemaufrufe schon mehrmals durchgeführt.
Am gravierendsten war seinerzeit der Wechsel vom 16-Bit- auf den 32-Bit-Code.
Inzwischen gibt es eine starke Tendenz vom 32-Bit-Code zum 64-Bit-Code.
Wenn wir einmal in die Zukunft denken wollen, so müssen wir fragen:
Was wird einmal bei Windows 20 sein? Vorausgesetzt wird dabei, dass Windows
bis zur Version 20 gepflegt wird und nicht schon vor Version 20 eingestellt bzw.
aufgegeben wird. Android ist ja stark im Kommen.
Auch von der PC-Hardware her kann es irgendwann Probleme geben. Die Serielle
USB-Schnittstelle kann beispielsweise einmal aufgegeben werden.
Man denke nur an die frühere Parallele Schnittstelle für Drucker, die praktisch
verschwunden ist.
Der in den Prüfern verwendete Mikroprozessor wird irgendwann nicht mehr
lieferbar sein.
Ist dann etwa der Prozessor defekt und ist er nicht mehr zu beschaffen, so hat
das Gerät nur noch Schrottwert.
Man sollte noch bedenken, dass auf dem Mikroprozessor ein Programm läuft, das
im Gerät gespeichert ist. Selbst wenn man den Mikroprozessor beschaffen könnte,
so müsste immer noch das Programm auf dem Mikroprozessor zum Laufen gebracht
werden. Wer dieses Programm dann nicht hat, kann seinen Prüfer vom Grund auf neu
erfinden oder nur noch entsorgen.
Ähnliche Probleme - wenn auch nicht so dramatisch - gibt es selbst dann, wenn
ein komplexer IC des Prüfers nicht mehr hergestellt wird.
Einen Vorgeschmack hat man schon jetzt wegen der Lieferprobleme einiger ICs,
die es nicht mehr im DIL-Gehäuse gibt - selbst wenn es nur ein Gehäuseproblem
ist.
Die Untersuchung von Jac van de Walle hat mich aufmerksam
gemacht auf den
Nur von diesen beiden Röhrenprüfern habe ich die Hoffnung, dass sie über zehn
Jahr lang noch gepflegt werden würden.
Zunächst möchte ich mich dem
µTracer kurz zuwenden.
Der µTracer ist eine Platine, die über eine Serielle Schnittstelle
(RS232) mit dem PC verbunden werden muss. USB kann aber auch realisiert werden.
Über die Serielle Schnittstelle bekommt der µTracer vom PC u.A. mitgeteilt,
welche Spannungen er liefern soll.
Als Stromversorgung für die Platine des µTracer verwendet man das Netzgerät
eines alten Laptop, also 18-22V, etwa 50W. Damit kommt der µTracer dann aus.
Der µTracer erzeugt daraus zunächst einmal eine Heizspannung von bis zu 18V und
einem maximalen Heizstrom von 1,5A. Wem das nicht genügt, muss eine externe
Spannungsquelle verwenden.
Neben der Heizspannung steht eine negative Gitterspannung 0 bis -50V zur
Verfügung.
Es gibt dann noch zwei positive Spannungen, jede bis 400V/0,2A. Der µTracer kann
aber nur 1ms breite Impulse dieser Stärke abgeben. Und in diesen 1ms
wird vom µTracer der Strom gemessen. Der Wert wird dann dem PC mitgeteilt.
Eine Röhre regenerieren kann man folglich mit diesem Gerät nicht. Dafür aber
kann man z.B. durch eine Diode einer AZ1 schon mal Pulse von 180mA, dem
Spitzenstrom, durchleiten, ohne dass die Röhre Schaden nimmt.
Die Impulse von 200mA reichen für den dynamischen Test einer PCL85 aus.
Bei einer PL504 oder gar PL519, bei denen man Impulse von bis zu 800mA
und 10µs Dauer zum Test bräuchte, schaut man dann doch in die Röhre.
Zum Test einer Röhre muss man die Spannungen des µTracers an die Stifte der
Röhre bringen.
Dies ist Aufgabe des Anwenders, der dann zumeist auf klassische Verfahren
mit einer Schaltmatrix und einer Sockelplatte zurückgreift. Eventuelle
Elektrodenschlüsse muss der Anwender nach klassischer Art auch selbst finden.
Schaltmatrix, Sockelplatte, Elektrodenschlussprüfung gehören eben nicht zum
µTracer dazu.
Nun kann man ist auf dem PC das Messprogramm starten. Die Betriebsdaten der zu
testenden Röhre sind einzugeben. Diese Daten muss man sich aus einer
Röhrentabelle oder aus dem Internet selbst besorgen.
Man kann sich zwar die Röhrendaten als Dateien speichern. Aber eine vorgegebene
Datenbank für Röhrendaten ist bei der Software nicht dabei.
Die Software veranlasst, dass zunächst die Röhre geheizt wird. Man kann anhand
einiger Vorgaben eine ganze Menge von Kennlinienarten erstellen.
Es kann der Anoden- und Schirmgitterstrom nicht nur in Abhängigkeit von Ua,
Ug1 und Ug2 gemessen werden, sondern auch in Abhängigkeit von Uh.
Ein Verhältnis von Ua zu Ug2 kann zusätzlich angegeben werden
(Ultralinearschaltung). Zu jeder Kennlinienart gehören 6 Einzelkennlinien,
bei Bedarf auch mehr.
Natürlich kann man sich alle üblichen Röhrenparameter in einem Arbeitspunkt
auch einzeln angeben lassen.
Messwerte und Kennlinienplots und vieles mehr können in Dateien gespeichert
werden.
Von großer Bedeutung ist die ganz hervorragende Dokumentation des µTracer.
Die Besonderheiten der Schaltung und die Bedienung des Programms auf dem PC
werden in allen Einzelheiten genau erklärt. Wer sich da durcharbeitet, erhält
einen guten Einblick in diese hardware-nahen Programmiertechniken.
Ich kann diese Lektüre nur empfehlen.
Bis zur Version 2 hat Ronald Dekker sogar den Programmquelltext für den
Mikroprozessor frei veröffentlicht; ab Version 3 tut er das nicht mehr.
Statt dessen verkauft er den Mikroprozessor mit Programm für 20 Euro. Er bietet
alternativ einen Bausatz an für etwa 225 Euro, der Printplatte, Mikroprozessor
und alle elektronischen Bauteile enthält. Die Schaltmatrix und die Röhrensockel
sind natürlich nicht dabei.
Das Programm auf dem PC hat Nick Barton
in anderer Art nochmals geschrieben.
Nick Bartons
Programm liegt im Sourcecode vor. Und er entwickelt weiter daran.
Das RoeTest von
Helmut Weigl ist das andere herausragende Selbstbaugerät eines PC-gesteuerten
Röhrenprüfers.
Es enthält einen Mikroprozessor im Gerät, der über eine
serielle USB-Schnittstelle von einem PC gesteuert wird.
Der Prüfvorgang erfolgt auch hier durch ein Programm von einem PC aus.
Der entscheidende Unterschied des RoeTest gegenüber den anderen neueren
Röhrenprüfgeräten ist seine Vollständigkeit. Das RoeTest ist nämlich
nicht nur eine PC-gesteuerte Spannungsquelle, sondern es umfasst auch eine
PC-gesteuerte Schaltmatrix und eine PC-gesteuerte Elektrodenschlussprüfung.
Das zugehörige Programm auf dem PC enthält dann auch noch eine riesige
Röhrentabelle. Dadurch wird die Bedienung des Geräts enorm vereinfacht.
-
Man muss nicht mehr in seinem Röhrentabellenbuch die Werte suchen.
Bei exotischen Röhren muss man nicht mehr im Internet die Daten in früheren
Firmenveröffentlichungen finden. Die mitgelieferte Röhrendatenbank enthält
mehr als 20000 Typen.
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Man muss nicht mehr bei jeder Röhre die Fassungskontakte an die
Spannungsquellen schalten. Das macht das RoeTest selbst. Die Datenbank kennt die
Kontaktbelegungen.
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Die Elektrodenschluss-Prüfung erfolgt direkt an den Sockelkontakten.
Man muss keine Schalter drehen. Das macht das RoeTest ganz von selbst.
Dadurch hat man eine wirklich aussagekräftige Schlussprüfung.
-
Die Programme ermitteln nicht nur die Röhrendaten und die Kennlinien. Sie werden
auch gespeichert - allerdings in einem proprietären Dateiformat.
Man kann sie ausdrucken. Man muss die Kennlinien nicht mehr selbst zeichnen.
-
Da die Kennlinien der Röhren individuell gespeichert werden können, kann man
sie auch per Programm auswerten und mit den Werten verschiedener anderer
Röhren vergleichen.
-
In einer besonderen Datenbank kann man seinen eigenen Röhrenbestand mit allen
gemessenen Daten und Kennlinien verwalten.
-
Unbekannte Röhren können ansatzweise schon anhand von programmierten
Prüfungen zugeordnet werden. (Noch in der Testphase.)
-
Helmut Weigl aktualisiert und erweitert die PC-Software regelmäßig.
Die genannten Vorteile sind aber noch nicht alles. Es gibt weit mehr.
Siehe auch die Software-Dokumentation.
Das RoeTest ist eine andere Kategorie von Röhrenprüfgeräten als alle oben
beschriebenen. Aber auch das RoeTest hat seine Grenzen.
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Der Preis ist hoch. Etwa 1000 Euro muss man einkalkulieren - allein für Material.
Das Gerät ist es aber wert - es ist wohl eher unterbezahlt. Eine CD mit dem
endgültigen Schaltbild und den Mikroprozessor mit Programm kauft man direkt von
Helmut Weigl.
-
Man muss das Gerät selbst zusammenlöten und in ein Gehäuse bauen. Dabei dürften
die mechanischen Probleme das größte Hindernis sein. Das Gerät ist schwer.
-
Die Spannungen und Ströme, die das RoeTest in seiner üblichen Bauform liefern
kann, sind hoch; haben aber auch ihre Grenzen.
Anode: 0-600V/0,25A; G2: 0-300V/60mA; G1 und G3: -63-0V (ab Version 9 -100-0V);
Heizung: 0-12,7V/5A oder 0-127V/0,5A (ab Version 9 0-20V/6A oder
0-125V/0,6A)
Es sind Gleichspannungen, keine Impulsströme. Man kann also regenerieren
und so manche Röhre bis an ihre Grenzen hochheizen.
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RoeTest arbeitet nur mit Gleichspannungen. Die Wechselstromheizung bei direkt
geheizten Endröhren (z.B. AL1) wird aber rechnerisch simuliert.
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Die Messung von Gleichrichterröhren erfolgt nur statisch mit Gleichstrom - in
Durchlass- und in Sperrrichtung.
Der µTracer kann dagegen Netzgleichrichterröhren mit
Impulsströmen prüfen bis zu einem Spitzenstrom von 0.2A.
Auch HV-Gleichrichter aus Fernsehern können mit RoeTest nicht aussagekräftig
geprüft werden. Man bräuchte Impulse von 10µs Dauer.
Für eine PL512 bräuchte man dabei sogar Impulsströme von 0.8A.
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Der niedrigste von meinem RoeTest (der Hardwareversion 8) noch wahrgenommene
Anodenstrom liegt bei 17µA. Der nächste wahrgenommene Wert ist 25µA.
Die Toleranz beträgt damit +-4µA.
Die Werte einer DF64 (Ikmax=75µA) können also nicht besonders genau ermittelt
werden. Der Ikmax von 75µA ist so niedrig, dass man ihn nicht einmal in der Software eintragen kann - man kann erst 0.1mA eintragen.
-
Fotozellen sollte man mit dem RoeTest besser nicht prüfen. Der maximale
Durchgangsstrom liegt bei den meisten Typen bei 5µA, was RoeTest nicht mehr
wahrnimmt. Aus den 70er Jahren habe ich noch eine dunkle Erinnerung, dass,
wenn man eine Fotozelle mit zu viel Licht bestrahle, sie dauerhaft sehr stark
an Empfindlichkeit verliere.
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Es werden von RoeTest nur Sockel mit bis zu 10 Kontakten unterstützt.
Für Sockel mit 11 und mehr Kontakten muss man besondere Maßnahmen ergreifen.
Mit diesen Maßnahmen kommt RoeTest dann aber auch mit 12-kontaktigen Compactrons,
ja sogar mit Nixies klar, die 17 Katoden haben.
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Oktoden bräuchten eigentlich 3 positive Spannungen. RoeTest liefert aber nur 2
positive Spannungen (A & G2). Man kann sich da aber helfen.
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Einen Elektrodenschluss erkennt RoeTest, wenn der Fehlstrom etwa 10µA oder
mehr beträgt. Dabei wird mit einer Spannung von 5V gemessen. Den Wert des
Fehlstroms gibt RoeTest nicht aus. Nur
Tester von AVO können mit weniger.
Im Gegensatz zu anderen Röhrenprüfern legt RoeTest bei der Katodenschlussprüfung
die negative Spannung an die Katode und die positive Spannung an die
entsprechende Elektrode.
Dadurch werden Schlüsse gemeldet, wenn die Röhre noch warm ist.
Es gibt aber, etwas versteckt, auch einen Kurzschlusstest mit geheizter Katode.
-
Die Daten für die gerade geprüfte Röhre kann man sich in einem umfassenden
Protokoll ausdrucken - siehe etwa www.roehrentest.de/EL84.pdf.
Und Helmut Weigl legt wert darauf, dass sein Name dort genannt wird.
Die Daten können aber in einer Datei (Suffix .rmd) gespeichert werden.
Der Aufbau dieser Datei ist nicht dokumentiert.
Wer die Daten in ein anderes Programm übernehmen will, hat schlechte Karten.
Es geht nicht.
RoeTest kann Kennlinien aufnehmen und mehrere Linien als Diagramm abspeichern.
Jede einzelne solche Linie - sie umfasst 40 Messpunkte - kann in einer Textdatei
lesbar abgespeichert werden (Dateisuffix .rkl). Man kann die Linie auch über die
Zwischenablage an andere Programme weiter geben.
Man muss sich eben die jeweilige Kennlinie einzeln aus dem zugehörigen
Kennlinien-Diagramm holen.
-
Das PC-Programm zum RoeTest ist zwar Freeware, aber Helmut Weigl hat die
Software nicht quelloffen gemacht - sie ist nicht "Open Source".
Die Software im Mikroprozessor des RoeTest als auch die Software
auf dem PC sind nicht einsehbar. Die Datenbank auf dem PC ist zudem
verschlüsselt und nur mit dem RoeTest-Programmpaket benützbar - (außer
tubestock.dbf).
Zur Zeit pflegt Helmut Weigl die Software mit viel Arbeitseinsatz
und gibt mehrmals im Jahr eine Erweiterung heraus. Die Arbeit für solch ein
Programm dauert Jahre - man spricht von Aufwänden in Mannjahren.
Aber wie lange kann er das noch tun?
Bei einer erforderlichen Änderung, die möglicherweise erst in 10 und mehr
Jahren dringlich wird, sollte Helmut Weigl einen Ausweg anbieten können.
Gott schenke Helmut Weigl ein langes Leben.
Wäre die Software aber quelloffen, so könnte jeder Kundige Korrekturen
programmieren und das Ergebnis aller Welt mitteilen.
Dass die Software nicht quelloffen ist, hat mich längere Zeit abgeschreckt;
der Aufwand für den Bau des Gehäuses in zweiter Linie.
Quelloffene Software oder nicht - es ist ein Gegensatz wie Microsoft Windows
oder Linux, wie Brockhaus oder Wikipedia. Man kann trefflich darüber reden.
Am Ende erkennt man die Diskussion als Zeitverschwendung. Man muss sich am Ende
ja doch ganz persönlich entscheiden.
So habe ich mir dann doch das RoeTest zugelegt. Denn ich bin zu der Ansicht
gelangt, dass ich mit dem Gerät gar nicht mehr so lange arbeiten werde.
Ab einem gewissen Alter sieht man doch auch schon die Grenze der Haltbarkeit
der eigenen Person.
Nach mir wird das Gerät entweder entsorgt oder im Internet versteigert.
Überlegungen zur Nachhaltigkeit erübrigen sich da für mich.
Dennoch : Röhrenprüfer der 30er Jahre sind heute noch benützbar. Ob mein
RoeTest in 80 Jahren noch verwendbar ist, bezweifle ich.
Aber selbst wenn es Windows einmal nicht mehr gibt oder der Mikroprozessor
nicht mehr ersetzbar ist, wird man mit einem noch zu ersinnenden Zusatzkästchen
das RoeTest wie einen klassischen Röhrenprüfer bedienen können.
Übrigens: Forumsbeiträge zum RoeTest gibt es im Internet auch:
- im Dampfradioforum,
- in Jogis Röhrenbude und
- im Radiomuseum.
Der Zusammenbau meines RoeTest
Ich beschreibe hier den Zusammenbau meines Gerätes der Version 8, wie es Mitte
2015 aktuell war. Später erfolgte Verbesserungen in der
Bauanleitung und am RoeTest sind nur am Rande
berücksichtigt.
Beschaffung der Bauteile
Fast alle Teile meines RoeTest gab es nicht in meiner Bastelkiste.
Ich musste sie neu kaufen.
Dankenswerterweise hat Helmut Weigl eine Liste für die Teile des RoeTest
zusammengestellt.
Damit wird die Bestellung der Teile ganz enorm erleichtert. Er selbst liefert
besondere Teile, die sonst nur schwer zu bekommen sind. Ich habe diese bei ihm
bestellt, zusätzlich aber auch eine Reserve an anderen Teilen - etwa
HF-Drosseln, Kapton-Folien für spätere Bauvorhaben und einiges mehr.
Die weiteren elektronischen Bauteile habe ich hauptsächlich bei Reichelt
bestellt, den PCF8574N bei Conrad. Bei Reichelt habe ich mehrmals bestellt.
Irgendwann ging das Lötzinn aus oder war eine neue Lötspitze fällig. Ich habe
auch Entlötlitze, Gewindebohrer und vieles Andere von dort. Beim Lötzinn sollte
man mit 200g rechnen.
Für die Widerstände empfiehlt Helmut Weigl zumeist die 1%-Typen. Bei den
Widerständen von 5W Belastbarkeit werden jedoch 10%-Typen verwendet, obwohl
Reichelt einige auch als 1%-Typen anbietet. Die 1%-Typen würden aber keinen
Vorteil bringen, denn sie haben keinen nennenswert besseren
Temperaturkoeffizienten. Außerdem sind sie auf einen Kühlkörper zu montieren,
der in den Datenblättern spezifiziert wird.
Die Absolutwerte der Widerstände spielen auch keine Rolle, denn die
Messverstärker werden durch Spindelpotis abgeglichen.
Für den Abgleich des RoeTest (siehe Bauanleitung S. 52ff) und für die
Überprüfung der Strombegrenzung braucht man einige Hochlast-Widerstände.
Für den Abgleichassistenten der Version 10 brauchen Sie
welche.
Ich habe mein Gerät der Version 8 noch anders abgeglichen. Wenn Sie so ein
Gerät abgleichen wollen, empfehle ich Ihnen, sich von den 17W-Widerständen
4*1R0, 4*100R und 6*1k0 zu beschaffen.
Auch ein 47k/2W ist für den Abgleich nützlich.
Nehmen Sie besser nicht die 50W-1%-Typen, denn die brauchen bei Volllast einen
Kühlkörper.
Und wenn wir schon bei der Beschaffung von Widerständen sind:
Zum Prüfen von Stabilisatoren
braucht man einen Widerstandskasten, den man auch
noch zusammenbauen muss - besser mit mehr Widerständen als in der Anleitung
zu den Stabilisatoren angegeben. Wer zudem noch
dynamische Arbeitskennlinien aufnehmen will, sollte besser
einen großen Widerstandskasten bauen.
Für den Fassungsboxanschluss benötigt man dickere Litzen (Helmut Weigl
empfiehlt 1,5mm²), um die Kontakte auf der Hauptplatine mit den
Dämpfungsgliedern an der Federleiste zu verbinden.
Es gehen bis 5A Heizstrom durch.
Diese Litzen sollten aber auch noch ausreichend flexibel sein.
Ich habe deshalb silikonisolierte Litze aus einem verschrotteten Wäschetrockner
verwendet.
Kunststoffplatten kann man sich aus Schubkästen alter Kühl- und Gefrierschränke
aussägen. Auch Verkleidungen aus alten Heizungen und Autos kann man nehmen.
Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf.
Am Fassungsboxhalter werden 10 Dämpfungsglieder benötigt. Ich habe gleich 20
davon bestellt, und zur eigenen Überraschung habe ich fast alle beim Bau der
Kappenbuchsen aufgebraucht.
Als Isolierung der Dämpfungsglieder (Ferrit-HF-Drossel mit parallelem
100-Ohm-Widerstand) braucht man etwa 4cm Schrumpfschlauch (8 oder 9,5mm Ø).
In den üblicherweise im Handel angebotenen Schrumpfschlauch-Sortimenten ist
genug davon enthalten.
Beim nächsten Kauf würde ich den transparenten Schrumpfschlauch aus den
Sortimenten von Pollin nehmen.
Bestückung der Platinen
Die Bauanleitungen von Helmut Weigl sind ausgezeichnet. Die Platinen sind einfach
zu bestücken und zu löten. Gerade hier ist es angebracht, sich mit der
Schaltung der Platinen vertraut zu machen.
Bei der Hauptplatine habe ich zunächst nur die leichten Teile aufgelötet, nicht
die Trafos und die größeren Elkos. Die Hauptplatine muss ja in späteren
Schritten noch mehrmals in die Hand genommen werden.
Beim RoeTest habe ich erstmals SMD-Bauteile gelötet. Die Miniplatinen für die
SMD-Baugruppen finde ich großartig. Man braucht keine Angst zu haben, dass die
große Platine im schlimmsten Fall zerstört wird. Ich habe zum Löten eine ältere
Lötspitze vorne ganz schmal gefeilt. Beim Löten habe ich dann ein ganz klein
wenig Zinn auf die Leiterbahn gegeben und das unter das Beinchen des
SMD-Bauteils fließen lassen.
Man findet manchmal den Tipp, die Platine vor dem Aufbringen der SMD-Bauteile zu
verzinnen. Die Platinen für das RoeTest sind aber bereits verzinnt. Deshalb
nicht nochmals vorverzinnen.
Leider ist mir beim FT232RL das Zinn auch zwischen die Anschlüsse geraten.
Mit der Entlötlitze konnte ich es wieder heraus bekommen. Ich habe alle
Verbindungen von IC-Beinchen zur Platine bei den SMDs mit dem Ohmmeter geprüft.
Das ist echt zu empfehlen.
Ich wundere mich außerdem, warum noch kein Händler Sockel für ICs im SMD-Gehäuse
angeboten hat.
Allgemeine Infos zu SMDs und speziell solche zum
Löten findet man im Internet.
Mein Gehäuse
Ein Gehäuse für das RoeTest V8 muss man selbst herstellen. Dafür gibt es z.Z.
keinen empfohlenen Hersteller. Ich habe mich also in die Berichte der anderen
Erbauer von RoeTests eingelesen und mich schließlich für ein Koffergerät
ähnlich denen von
Henri Béguin,
André Kleeberg, teilweise auch von
Bernd Holzhauer entschieden. (Bernd Holzhauer liefert
übrigens eine ganze Menge recht nützlicher Hinweise - lohnt sich zu lesen.)
Die Entscheidung für das Koffergerät erfolgte, weil ich oben noch etwas darauf
stellen kann, wenn es schon ins Regal geschoben wurde. Mein Gerät sollte
einen Deckel haben. Bei meinem Gerät ist er nicht abnehmbar.
Ursprünglich wollte ich auch die ganzen Spannungen über Buchsen nach Außen
führen, um das RoeTest so auch als Netzgerät benützen zu können.
Ich bin davon wieder abgekommen, denn zum Einstellen der Spannungen muss man
ja noch einen PC einsetzen. Damit wird der Aufbau zu unhandlich.
Mit einer passenden Fassungsbox (siehe Schaltkasten) könnte
man die Spannungen aber doch noch abzapfen.
Ich habe mir also bei Pollin den Werkzeugkoffer mit den Maßen 460*340*160mm
besorgt. Innen im Kofferunterteil hatte ich Platz von 445*320*102mm, wobei die
320mm schon etwas knapp für ein RoeTest V8 sind. Man braucht ja noch Platz
für einige Lüfter, da der Kühlkörper nicht außen am Koffer befestigt werden
sollte.
Ich hatte noch ein etwas anderes Konzept. Der doch recht große Kühlkörper
hätte vielleicht durch Heatpipes ersetzt werden können, wie sie etwa in
größeren Laptops zur Kühlung des Prozessors verwendet werden. Leider sind
diese Kühlungen nicht einfach zu bekommen. Ich habe es dann aufgegeben.
Meine Frontplatte
Ich habe sie aus der Datei "RoeTest V8 Frontplatte 402x275 ohne Bolzen.fpd"
heraus entwickelt und mit dem Frontplatten-Designer der Fa. Schaeffer ergänzt.
Meine Frontplatte ist 444*319mm groß. Sie ist größer als die von Helmut Weigl.
Für die Zwangsbelüftung braucht sie Schlitze, wo die Luft austreten kann.
Die Luft wird dabei durch die Rippen des Kühlkörpers gepustet.
Die Bolzen zum Halten der Hauptplatine habe ich durch Bohrungen für
M3-Senkkopfschrauben ersetzt. Ich verwende M3*20-Schrauben, welche mit
Distanzbolzen (DI10MM von Reichelt) an der Frontplatte befestigt sind.
Am Ende hat meine Frontplatte über 150 Euro gekostet.
Einige Nacharbeiten mit der Feile empfehle ich an der Frontplatte.
Die rechteckigen Durchbrüche sind alle doch recht scharfkantig.
Beim Durchbruch für den Ein-Aus-Schalter sollte die äußere linke und äußere
rechte Kante geglättet werden. Man feilt nur an der Kante etwa einen
halben Millimeter weg. Schon kann man den Schalter ohne Mühe hineindrücken.
Ebenso sollte man beim Durchbruch für die Leitungen der Anschlussbox alle
unteren Kanten glätten und somit entschärfen.
Bohrungen am Kühlkörper
Meine Werkzeuge zur Metallbearbeitung sind vielleicht das Minimum, was man zum
Bau des RoeTest braucht - eine Handbohrmaschine aus den 70er Jahren,
ein Bohrständer aus der DDR von etwa 1980, jedoch ein Werkstückhalter aus Eisen
aus den 90er Jahren. Metallarbeiten habe ich bisher nur selten ausgeführt.
Deshalb beschreibe ich meine Tätigkeiten etwas genauer, denn nicht jeder
Elektronikbastler ist auch ein Metallbearbeitungs-Fachmann.
Der Kühlkörper erfordert Gewindebohrungen. Bei jedem Bohren, auch bei den
Gewinden, habe ich mit Nähmaschinenöl geschmiert.
Die Löcher für die M4-Gewinde habe ich mit einem 3mm-Bohrer so tief gebohrt,
wie mein Gewindebohrer hinein gedreht werden kann. Dann habe ich den Rest mit
dem 3,3mm-Bohrer heraus geholt.
Das Gewinde habe ich von Hand gefertigt. Dass der Gewindebohrer senkrecht
steht, habe ich mit einem Reststück Alu-Winkelprofil kontrolliert. Mit dem
Gewindebohrer immer eine ganze Drehung vorwärts, dann eine halbe Drehung zurück;
und das viele Male.
Ist der Gewindebohrer etwa zur Hälfte im Loch, diesen heraus drehen und säubern.
Dann wieder hinein drehen und weiter schneiden.
Jeden der drei Handgewindebohrer (Vorschneider, Mittelschneider und
Fertigschneider) habe ich so in jedes Loch gedreht.
Die M3-Gewinde sind nur 9mm tief. Mit einem 2mm-Bohrer habe ich vorgebohrt, mit
dem 2,5mm-Bohrer den Rest raus geholt und danach das Gewinde gebohrt. Bei den
M3-Gewinden habe ich den Fertigschneider (den 3. Gewindebohrer) gar nicht mehr
benützt.
Ich habe dann mit einer Schraube die Tiefe des Gewindelochs ermittelt. Wenn die
beispielsweise 8mm war, so habe ich 10mm mehr, also 18mm von einem
M3-Gewindestab abgesägt, zurecht gefeilt, und diesen dann in das Loch gedreht.
Wenn man an der einen Seite dieses
Gewindestückes zwei Muttern gegeneinander
dreht, so sitzen die fast so fest wie ein Schraubenkopf. Auf diese Weise kann
man das Gewindestück einfach in das Loch drehen.
Man kann die Muttern danach wieder aufdrehen und abschrauben.
Statt einem Gewindestab kann man auch lange Schrauben nehmen und den Kopf
absägen. Für die Befestigung des Fassungsbox-Halters brauchen Sie sowieso
Schrauben M3*30.
Wenn Sie da einige mehr kaufen... Manche Billigbaumärkte verkaufen das Kilo
Schrauben für 5 Euro. Andere wollen bereits für 100g die 5 Euro oder mehr.
Zusammenbau Frontplatte, Hauptplatine
Zuerst habe ich den Kühlkörper und die Frontplatte miteinander verbunden. Danach
habe ich den Trafo montiert.
Wenn Sie für den Einbau des Ringkerntrafos keine M6-Senkkopfschraube von 80mm
Länge finden können, so nehmen sie eine kürzere Schraube, eine
Verlängerungsmutter und ein Stück Gewindestab zum Verlängern (siehe Bild rechts).
Verwenden Sie anstatt des Gewindestabes niemals eine Schraube zum Eindrehen
in die Verlängerungsmutter.
Wenn Sie die Gummischeibe, dann den Trafo, wieder eine Gummischeibe und
schließlich die Metallscheibe aufgesetzt haben, kommt die Sicherungsmutter.
Diese Mutter muss sehr gefühlvoll angezogen werden. Ich habe sie nur mit den
Fingern zugedreht. Einen Tag später habe ich sie nochmals nur mit den
Fingern angezogen, nicht mit einem Schlüssel. Der Trafo war nun nicht mehr
verschiebbar.
Ich habe die Mutter nun mit einem Schlüssel festgehalten und eine zweite Mutter
als Gegenmutter aufgeschraubt. Diese habe ich mit einem zweiten Schlüssel
festgedreht. Dabei darf sich die untere Mutter nicht mitdrehen - sie muss mit
dem unteren Schlüssel festgehalten werden.
Als Halterungen für die Hauptplatine hat Helmut Weigl Bolzen vorgesehen, die
in die Frontplatte eingepresst sind. Ich habe diese Bolzen nicht verwendet.
Ich habe in deren Stelle in der Frontplatte Bohrungen für M3-Senkkopfschrauben
anbringen lassen. Ich verwende M3*20-Schrauben, welche mit Distanzbolzen (DI10MM
von Reichelt) an der Frontplatte befestigt sind. Nur für den Gleichrichter
KBU808G habe ich anstelle des Distanzbolzens Unterlegscheiben benützt. Ich habe
mehrere ausgesucht, die zusammen die erforderliche Dicke ergeben und diese auf
den Gleichrichter geklebt.
Wenn nun die Schrauben montiert sind, sollte man eine Folie für
Overhead-Projektoren auf die Drähte des Trafos legen. Die Folie soll verhindern,
dass aus der Hauptplatine herausragende Drahtstummel die Leitungen zum Trafo
beschädigen können. Bernd Holzhauer hat das in seinem
Bericht (Seite 13) genau mit Bildern beschrieben.
Erst danach sollte man die Hauptplatine erstmals versuchsweise aufsetzen.
Die Hauptplatine habe ich nun vollständig bestückt, mit allen Trafos und mit
der Federleiste für die Fassungsboxen. Lediglich die Leistungstransistoren und
den Temperaturfühler habe ich später montiert. Die Hauptplatine habe ich
zunächst nur mit 4 Muttern angeschraubt - sie muss in dieser Bauphase vielleicht
noch einmal ausgebaut werden.
In der Bauanleitung V8, Seite 51, unter Inbetriebnahme, ist beschrieben, wie die
ersten elektrischen Tests auszuführen sind.
Nach dem Einsetzen der Mikroprozessorkarte müssen man erstmals das Programm
RoeTest.exe auf dem PC aufrufen. Da wird man aufgefordert, zwei Kürzel für den
eigenen Namen einzugeben. Man kann aber auch ein Sternchen oder Leerzeichen
hinschreiben. Dann kommt diese Anfrage nicht mehr.
Im Teil Messen schreibe ich mehr dazu.
Man sollte wirklich alle in der Bauanleitung genannten Tests ausführen,
insbesondere alle Relais prüfen.
Erst bevor die Ausgangsspannungen der A-, H-, G2-Karten gemessen werden sollten,
habe ich den Fassungsboxhalter fertig gestellt, die erste Fassungsbox gebaut,
die Hauptplatine mit allen Muttern angeschraubt, die Transistoren und den
Temperatursensor montiert.
Beim Befestigen des Fassungsboxhalters bin ich etwas anders vorgegangen.
Den Winkel für die Federleiste habe ich mit zwei Distanzbolzen ähnlich Reichelt
DA10MM befestigt. (Siehe Bild rechts.) Was an Gewinde unter der Frontplatte
herausstehen könnte, habe ich vorsorglich abgesägt.
Bei der Montage der Gleitschienen habe ich Zylinderkopf-Schrauben verwendet.
Ich habe immer darauf geachtet, dass die Schrauben nie unten aus der Frontplatte
herausstehen. Eine der Schrauben kann, falls sie nur ein bisschen zu lang ist,
in den Trafo gedreht werden, was dessen Tod bedeutet.
Feile und Metallsäge sind dabei recht nützliche Hilfsmittel.
Abgleich
Kurzfassung, so wie es mir Helmut Weigl per E-Mail geschrieben hat:
- Als erstes setzen Sie alle Werte des Kalibrierfensters auf 0.
- Gleichen Sie die "Mess"-instrumente grob ab.
- Lassen Sie die Autowerte für die Kalibrierung automatisch suchen
(beide Buttons abarbeiten).
- Gleichen Sie die "Mess"-instrumente genau ab.
- Eventuell nochmals die Autokalibrierung machen.
In der Bauanleitung V8 ist das Thema auf den Seiten 52-63 beschrieben. Man muss
es gründlich lesen, bis man alles verstanden hat.
Bitte gehen Sie nach der dortigen Beschreibung vor. Im Folgenden finden Sie
nur ergänzende Hinweise.
Der Abgleich erfolgt mit dem Fenster "Spannungen senden".
Auf jeder Karte für Spannungen muss jeweils die einstellbare Spannungsquelle,
der Spannungsmesser und bei der A-, G2- und H-Karte der Strommesser
eingestellt werden.
Neben den Einstellung auf den Karten gibt es noch eine Wertekorrektur im
PC-Programm (in RoeTest.exe), die den Abgleich noch etwas verbessert.
Der rechte Teil des Fensters "Spannungen senden" betrifft diese Korrekturen
im PC-Programm. Am Anfang sollten alle Werte dort 0 sein.
Sie können bei Bedarf alle Werte auf 0 setzen. Sie können aber auch
die Datei C:\RoeTest\Kalibrierdaten.dat löschen, wo diese gespeichert werden.
Beim nächsten Start von RoeTest.exe wird die Datei dann wieder neu angelegt, und
zwar im leeren Zustand.
Das grüne Lämpchen beim Knopf "kalibrieren ein" sollte immer hell sein.
Wahrscheinlich kann man mit dem Knopf die Korrektur im PC-Programm
ein- oder ausschalten. Sie auszuschalten ergibt jedoch nie einen Sinn, weder
beim Abgleich noch im späteren Betrieb.
Nach dieser Vorbereitung erfolgt der Abgleich der einzelnen Karten.
Gehen Sie vor, wie in der Bauanleitung beschrieben.
Stellen Sie die Spannungsquelle und dann den Spannungsmesser jeder Karte ein.
Ein Digitalmultimeter mit deutlich besserer Genauigkeit als 1% sollten Sie
schon haben. Die Daten des UT171A aus dem Reichelt-Katalog könnten als
Orientierung dienen.
Mit einer passenden Glühbirne (15W bei G2, 40W bei A, 3*100W parallel bei Hhi
und Bilux 12W -beide Wendel parallel- bei Hlo) lässt sich der Strommesser
jetzt auch einstellen und sogar die Strombegrenzung testen.
Ich rate aber ab von Glühbirnen, denn es dauert ziemlich lange, bis der Strom
sich nicht mehr ändert. Nehmen Sie besser Widerstände.
Da stabilisiert sich der Strom schneller und man spart so Zeit.
Und beachten Sie immer die Wattzahl. Für Hlo braucht man 1Ohm - aus 4*(1R0/17W)
lässt sich 1*(1R0/68W) erstellen (2*1R0 parallel ergibt 0.5Ohm/34W;
davon 2 in Serie).
Für die Hhi braucht man 100Ohm/68W, für A habe ich 667Ohm/102W genommen
(3*1k0 parallel, davon 2 in Serie), für G2 2k0/34W.
Die Widerstände habe ich mit Lüsterklemmen verbunden. Zum Messen habe ich die
Kombination auf einen Porzellanteller gelegt, damit die Unterlage nicht
angeschmort wird.
Wenn Sie so den ersten Abgleich erledigt haben, drücken Sie die Knöpfe
"Werte automatisch finden", beide nacheinander. Das Programm errechnet dann die
erforderlichen Korrekturwerte.
Nur in der Tabelle "Werte +/-" stehen jetzt noch Nullen.
Jetzt kommt der Feinabgleich. Ich selbst habe zuerst das 10-Ohm-Spindelpoti
auf der Heizkarte eingestellt. Es dient zur Korrektur des Spannungsabfalls auf
den Leiterbahnen. Habe die Fassungsbox für Noval-Sockel eingeschoben. In den
habe ich einen Novalstecker gesetzt. An Stift 4 und 5 habe ich je ein Paar von
Drähten gelötet. Von den Drähten ging jeweils einer zu meinem Spannungsmesser,
der andere zu einem Widerstand von 3 Ohm (3*1R0). Als Röhre habe ich die EZ81
angegeben und bin in den manuellen Modus gewechselt. Dort habe ich als
Heizspannung 3V eingestellt. Die restlichen Einstellungen des 10-Ohm-Potis
sind in der Bauanleitung ab S.59 unten genau beschrieben.
Danach habe ich die Einstellungen der H-Karte nochmals überprüft. Denn die
Einstellung des 10-Ohm-Poti beeinflusst auch andere Spannungseinstellungen.
Zum Feinabgleich gehört auch die Ermittlung der Werte, die in die Spalte
"Wert+/-" einzutragen sind. Man kann hier ziemlich viel Zeit aufwenden.
Im unteren Bereich der niederen Spannungsbereiche Alo, G1lo, Hlo weicht die
Anzeige auf den Instrumenten des PC-Programms nämlich etwas vom eingestellten
Spannungswert ab. Wenn Sie etwa eine Anodenspannung von 4,0V einstellen, so kann
das Instrument im PC-Programm 4,2V anzeigen. Schreiben Sie in diesem
Fall
bei Ua -0.2 in die Tabelle "Wert+/-". Dann rechnet das PC-Programm bei allen
angezeigten Ua-Werten diesen Betrag hinzu. Es wird dann 4,0V angezeigt.
Es stellt sich die Frage, ob man das braucht. Aber es ist ein reizvolles Spiel,
hier zu experimentieren.
Allerdings sollte die Korrektur der Werte für Ia und für Ig2 mittels der
Tabelle "Wert+/-" durchaus genützt werden. Bei meinem RoeTest habe ich dort
für Ia einen Korrekturwert 0,01mA ermittelt und auch eingetragen.
Als Belastungswiderstand habe ich den Widerstand 47k/2W im unteren
Spannungsbereich (0-51V) genommen.
Wenn Sie etwa eine DF64 prüfen wollen, so haben Sie es mit Ia-Werten in dieser
Größenordnung zu tun. Die DF64 hat nämlich einen maximalen Katodenstrom von
0,075mA=75µA.
Aber selbst mit dieser Korrektur beträgt der niedrigste von meinem RoeTest noch
wahrgenommene Anodenstrom etwa 17µA. Der nächste wahrgenommene Wert ist 25µA.
Die Toleranz beträgt damit +-4µA.
Die Werte einer DF64 werden also nicht besonders genau ermittelt. Für eine
Funktionsprüfung reicht es aber.
Beim Abgleich meiner H-Karte der Version 8 konnte ich Schwingungen feststellen.
Helmut Weigl empfahl als Abhilfe,
- das Einstellpoti für den niederen Wert von Hlo auf 5k zu erhöhen,
-
den Kondensator von 1n5 zwischen dem Kollektor des unteren MPS44A und dem
Anschluss 3 des LT1014CN auf 3n3 zu erhöhen und
-
an Anschluss 3 des LT1014CN einen zusätzlichen Kondensator 10n/500V gegen
Masse einzulöten.
Danach schwang nichts mehr.
Einbau in den Koffer
Der von mir gewählte Koffer ist preisgünstig und so auch nicht für große
Lasten geeignet. Der Koffer musste also verstärkt werden.
Zuerst habe ich innen an den Seitenwänden die Schaumstoff-Abdeckung entfernt.
Die Kofferwände bestehen aus einer sehr festen Pappe mit einer dünnen
Alu-Auflage.
Nun habe ich an den Innenseiten im Koffer, links und rechts,
Alu-Winkelprofile 25*20*2mm angebracht - die längere Seite nach unten.
Es sind das die Winkelprofile mit den großen Löchern.
Ich hatte diese Winkelprofile noch übrig, 20*20*2mm geht auch.
Alle senkrechten Kanten des Koffers habe ich innen ebenso mit Stücken aus
diesen Profilen -es sind deren vier- verstärkt, welche das Gewicht der
Frontplatte an die Kofferfüße weiter leiten.
Auf der Vorderseite und Hinterseite habe ich ein Winkelprofil 20*10*1.5mm
angebracht. Am Griff habe ich das Profil doppelt genommen.
Der Griff trägt das Winkelprofil.
Dieses trägt die Frontplatte. Die Frontplatte trägt alle Elektronik und den
Koffer. Ich werde später einmal den Griff durch eine stabilere Ausführung
ersetzen und hinter dem Griff ein Eisenstück als Frontplattenverbindung
einbauen.
Da sich auch der Kühlkörper innerhalb des Koffers befindet, ist eine
Zwangskühlung erforderlich. Rechts unten sorgt ein Lüfter (Reichelt
FAN-ML6010-12) für die Kühlung der Kleintransformatoren und der Platinen.
Der Koffer und die Frontplatte sind so konstruiert, dass die Abluft nur durch
die Rippen des Kühlkörpers nach außen entweichen kann.
Für die Kühlung der Leistungstransistoren der Heizung und der Anode sind die
zwei kleinen Lüfter (Reichelt FAN-ML4010-12P) zuständig.
Sie sind in einem Brett montiert, das direkt an die Spitzen des Kühlkörpers
reicht. Der Kühlkörper selbst sitzt dann noch direkt auf einer Aluschiene auf,
die als silbern glänzender Streifen im Bild erkennbar ist.
Ein Teil der Luft der kleinen Lüfter wird direkt in die Rippen des Kühlkörpers
geblasen, genau an der Stelle, wo die Leistungstransistoren für Heizung und
Anode montiert sind.
Der andere Anteil der Luft fließt unter dem Kühlkörper nach links und nach
rechts - ihr Weg wird durch die Aluschiene begrenzt. Im Bereich der Aluschiene
kann diese Luft nur nach rechts, links oder nach oben durch die Rippen des
Kühlkörpers steigen.
Für die Lüfter habe ich ein eigenes Netzteil (Reichelt MW LPH-18-12) eingebaut.
Die eingeklebten dunkelgrauen Schaumgummiteile sollen verhindern, dass die in
die Hauptplatine eingesteckten Platinen herausfallen können.
Die Lüfter betreibe ich mit halber Leistung, indem ich vor jeden Lüfter einen
Widerstand von 47 Ohm einschalte. Dadurch wird der Geräuschpegel deutlich
verringert. Erst wenn der Sensor am Kühlkörper eine Temperatur von über 30 Grad
erkennt, werden die Widerstände überbrückt, und die Lüfter laufen auf Volllast.
Versuche mit anderen Schaltungsvarianten waren erfolglos, insbesondere weil die
Lüfter zum Anlaufen schon 10V benötigen.
Koffer und Frontplatte sind durch Stecker (aus einer verschrotteten
Waschmaschine) miteinander verbunden.
Das Zubehör
Einen ganzen Koffer mit Zubehör habe ich zusammengestellt. Es sind dort
die großen Fassungsboxen enthalten - eben diejenigen, die man seltener
braucht.
Links sehen wir zehn große Fassungsboxen.
In der Mitte oben ist mein Widerstandskasten
zusehen. Darunter erkennt man meinen Schaltkasten.
Das lange Fach enthält Stativteile zum Prüfen großer Röhren, für die keine
Fassung verfügbar ist.
Bernd Holzhauer hat ähnliche Teile in seinem
Bericht (ab Seite 20) anhand von Fotos recht
anschaulich beschrieben.
Rechts im Bild ist mein Prüfgerät für klingelnde
Röhren zu erkennen.
Es ist eben hier nur das seltener verwendete Zubehör in einem zweiten
Koffer gesammelt.
Das öfters verwendete Zubehör mit den gängigen Fassungen
befindet sich im ersten Koffer mit dem RoeTest selbst.
Fassungsboxen - der Anschluss
Helmut Weigl hat eine Maßzeichnung des Adapters angefertigt und damit eine Art
Norm geschaffen. Deshalb können RoeTest-Besitzer ihre Fassungsboxen auch
austauschen. Nicht jeder braucht sich also alle erdenklichen Boxen fertigen -
man kann sie auch verleihen.
Wenn man eine Fassungsbox fertigt, so hat die innen immer die gleiche Belegung
am Anschlussstecker, der Messerleiste. Das Bild dieser Belegung, so wie man es
beim Löten der Verbindungen zur Fassung sieht, sollten Sie sich aufzeichnen.
Es sollte Ihnen immer vor der Nase liegen, wenn Sie eine Fassungsbox löten.
Es soll doch keine Verwechslungen geben. Sehen Sie auch Bauanleitung V8,
Seite 35, das Bild oben.
Hier habe ich die Belegung nochmals gezeichnet.
Steckerstift |
1a | 2a | 3a | 4a | 5a | 6a |
1b | 2b | 3b | 4b | 5b | 6b |
RoeTest-Belegung |
1 | M | 4 | 6 | H | 9 |
2 | 3 | 5 | 7 | 8 | 10 |
Jeder Steckerstift hat dann noch eine Bezeichnung, welche direkt auf dem
Stecker lesbar ist.
Die Tabelle rechts zeigt die Zuordnung Steckerstift zu RoeTest-Belegung
nochmals.
Zur Erstellung dieser Zuordnung habe ich die Bilder aus der Bauanleitung V8,
Seite 31 verwendet. An dieser Stelle nämlich erfolgt die erste Zuordnung
der Leitungen zum Stecker.
Zum Bau der Fassungsboxen benötigt man an besonderem Werkzeug zunächst
einen Stufenbohrer oder Schälbohrer für Fassungslöcher. Es gibt sie sogar mit
45mm Ø. Ein weiterer Bohrer mit 32mm Ø ermöglicht eine gute Vielfalt von
Durchmessern.
Einen Kegelsenker für die Senkkopfschrauben sollten Sie auch haben.
Diese Schrauben braucht man zum Befestigen der Bodenplatte der Fassungsbox.
Und eine Minibohrmaschine mit Fräser zum Entfernen von störenden Form-Elementen
in den Gehäusen ist auch recht nützlich.
Man bekommt diese Teile aus chinesischer Produktion inzwischen recht günstig.
Es muss ja kein Werkzeug höchster Qualität sein.
Bevor Sie ein Loch für eine Fassung bohren, sollten Sie mit einem Reißzirkel
den Kreis für das Loch einritzen. Sie erkennen dann, wenn der Bohrer von
seinem Mittelpunkt abgedriftet ist und können gegensteuern.
Zum Verdrahten meiner Fassungsboxen habe ich alten Schaltdraht, innen 0,8mm Ø,
verwendet, den ich aus den 60er Jahren noch übrig hatte. Dieses Draht reicht
auch für größere Heizströme aus. Man braucht wirklich viel Draht.
Eine Alternative zu den vielen Fassungsboxen wäre eine Fassungsplatte mit
mehreren Fassungen, die über einen Stecker angeschlossen wird nach Art des
RoeTest V8.1 C. Man käme dann vielleicht mit zwei solchen Sockelplatten aus.
Schauen Sie aber auch, mit welchen Schwierigkeiten Helmut Weigl in einem
früheren RoeTests zu kämpfen hatte. Sehen Sie Kapitel "Die Frontplatte" in
Jogis Röhrenbude und speziell die
Bilderserie.
Beim RoeTest von Damir Slunjski konnten die Probleme
offensichtlich gelöst werden.
Mein Schaltkasten
Meine erste Box war ein Schaltkasten. Helmut Weigl nennt so etwas
Insertbox. Ich wollte für bestimmte Messungen
zwischen RoeTest-Ausgang und den zugehörigen Röhrenstiften immer einen
Strommesser, Widerstand, Trafo usw. zwischenschalten können. Dies sollte
allein durch Umlegen eines Schaltern möglich sein.
Deshalb habe ich mir den hier gezeigten Schaltkasten gebaut (siehe Bild links).
Die 10 RoeTest-Zuleitungen werden an die linken Buchsen gelenkt. Die rechten
Buchsen werden nach unten zum Fassungsbox-Anschluss geleitet.
Jeder Schalter rechts verbindet die zugehörige rechte mit der linken Buchse,
wenn sein Hebel nach unten gedrückt ist. Ist der Hebel nach oben gestellt,
so ist die rechte von der linken Buchse getrennt.
Die Masseleitung wird durchgeschleift. Für die Heizleitung hat mir ein
Kurzschlussstecker (links) ausgereicht.
Die Buchsenbefestigungen und auch die Schalterbefestigungen habe ich mit
geerdeten Aluwinkeln verstärkt (siehe Bild rechts). Beim Hantieren mit
Bananensteckern muss man nämlich schon mal kräftiger ziehen oder drücken.
Ich habe jede Verbindung zwischen Eingangstift zu Ausgangsstift geprüft, indem
ich einen Strom von 5A durchgeleitet habe. Dabei habe ich kalte Lötstellen
gefunden, und ich habe diese nachgelötet.
Wer Bedenken hat, beispielsweise Heizströme von 5A durch die Schalter zu leiten,
kann zusätzlich die entsprechenden Buchsen mit einem Kurzschlussstecker
überbrücken.
Das Bild links zeigt eine Anwendung meines Schaltkastens.
Sie sehen dort einen Signalverfolger Heathkit IT-12, den ich als Verstärker verwende.
Dessen Eingang ist mit einem Steckernetzteil für 24V~ verbunden.
Der Eingang des Steckernetzteils wurde in die Anodenleitung der Röhre
geschaltet - im Bild bei Sockelstift 6.
Das Steckernetzteil war noch von einer Weihnachtsbeleuchtung übrig.
Mit dieser Vorrichtung findet man klingelnde Röhren.
Helmut Weigl hat dazu eine
Anleitung geschrieben.
Das Bild links zeigt die Prüfung einer ER21A.
Die Röhre hat gerade gezündet.
Bei der Prüfung von Kaltkatodenröhren muss in die
Anodenleitung ein stärker belastbarer Widerstand eingeschleift werden -
hier in Sockelstift 4.
Ich verwende dafür einen Widerstandskasten, gefüllt mit Hochlast-Widerständen
aus meiner Bastelkiste. So einen Kasten braucht man auch zur Messung dynamischer
Kennlinien und zur Prüfung von Stabis.
1 | 1k | 80W | 283V | 283mA |
1 | 2k | 25W | 224V | 112 mA |
2 | 2.5k | 40W | 316V | 126mA |
1 | 10k | 40W | 632V | 63mA |
1 | 35k | 15W | 725V | 21mA |
2 | 100k | 4W | 632V | 6mA |
2 | 1M | 1W | 1000V | 1mA |
1 | 2M | 1W | 1000V | 0.5mA |
Man kann natürlich eine bessere Auswahl an Werten finden. Ich nahm, was da war.
Auf die Widerstände ab 1M hätte ich verzichten können. Bei diesen Werten
erzeugen induzierte Störungen auf die Zuleitungen zu große Messfehler.
Widerstände über 8W sollte man fest auf dem Chassis montieren.
Für die Leitung zum Starter der ER21A ist ein Widerstand von 1M
erforderlich - hier über Sockelstift 6.
Ich habe mir dazu aus chinesischen 2-poligen Eurosteckern
nun Widerstandsstecker gebaut. Die im Bild rot markierte Seite sollte
zum Sockelstift zeigen. Dann kann man über die oben im Stecker liegende
2mm-Buchse die Elektrodenspannung mit einem DVM einfach messen.
Die 10 Buchsen für die einzelnen Stifte haben in Schaltkasten nur einen
Abstand von 11.4mm. Die chinesischen Eurostecker sind jedoch bis zu 15mm breit.
Man kann also 2 Widerstandsstecker nicht direkt nebeneinander einstecken.
Man kann sich helfen, indem man den einen Stecker mit Turmsteckern
(LAS N WS, Hirschmann/Reichelt) erhöht.
Zur Prüfung sehr steiler Röhren empfehlen die Hersteller manchmal, einen
Katodenwiderstand zu verwenden. Wenn man auf diese Art prüfen will, kann man
den passenden Widerstand ja auch als Widerstandsstecker zusammenbauen.
Fassungsboxen für gängige Röhren
Für die Fassungsboxen der gängigen Sockel habe ich die kleineren Gehäuse
verwendet. Für die besonderen Röhren habe ich die größeren Gehäuse genommen.
Die kleineren Gehäuse haben nämlich eine geringere Höhe, und sie passen deshalb
noch unter den Kofferdeckel meines RoeTest.
In einem Kunststoffkasten werden die Fassungsboxen zusammen mit diversem
Zubehör auch noch im Koffer des RoeTest aufbewahrt.
Lediglich für die großen Gehäuse benötige ich einen
zusätzlichen Koffer.
Wenn ich Bedarf sehe, werde ich weitere Boxen fertigen.
Bei der Auswahl der Fassungen habe ich solche ausgewählt, die noch in der
Bastelkiste lagen. Ich habe darauf geachtet, dass die Röhren bei guter
Kontaktgabe leicht eingesetzt und heraus gezogen werden können.
In einem Radio dagegen soll die Fassung auch verhindern, dass eine Röhre
herausfällt, wenn das Radio umgekippt oder auf den Kopf gestellt wird.
Bauen Sie nur dann eine Fassungsbox, wenn Sie zu jeder einzubauenden Fassung
auch eine Röhre haben. Prüfen Sie zuerst, ob Röhre und Fassung zueinander
passen.
Überlegen Sie nun, ob die Röhre auch dann noch passt, wenn die Fassung
in der von Ihnen geplanten Einbauart in der Fassungsbox sitzt. Ich habe da
schon Überraschungen erlebt - nicht nur bei chinesischen Fassungen.
Die Fassungskontakte habe ich nur bei zweifelhaften Fassungen geweitet, denn
man muss die Röhre ja nicht immer bis zum Anschlag in die Fassung drücken,
sondern man kann sie ja oftmals etwas herausstehen lassen.
Die Kontaktgabe muss aber stimmen. Bei einigen wenigen Fassungen mussten
die Kontakte nachjustiert werden, insbesondere bei Fassungen für große
Röhren.
Zum Befestigen der Fassung in der Box habe ich normale Schrauben verwendet.
Jede Metallschraube sollte mit Masse verbunden sein. Zwischen einer
Metallschraube und einer Keramikplatte einer Fassung liegt bei meinen Boxen
eine Unterlegscheibe aus Kunststoff oder Hartpappe. Die Keramik kann sonst
brechen, wenn man die Schraube zu fest anzieht.
Verwendet man dagegen Kunststoffschrauben so hat man diese Probleme nicht.
Die Dämpfungsglieder im Fassungsboxhalter sind zwar schon ein gewisser Schutz
zur Vermeidung von Schwingungen bei steilen Röhren. Manchmal reicht das
aber nicht aus. Ich habe zusätzlich in allen Fassungsboxen in die Zuleitungen
zu den meisten Fassungskontakten Dämpfungsperlen eingelötet.
Bei allen Anodenzuleitungen muss so eine Perle verwendet werden.
Es hat sich erwiesen, dass man wirklich großzügig mit den Dämpfungsperlen
umgehen sollte. Alle Elektrodenzuleitungen sollten damit versehen werden.
Auch Leitungen, die zu inneren Verbindungen (IV) führen können, sollten
eine Dämpfungsperle bekommen.
Nur bei Heizungszuleitungen kann man darauf verzichten. Sie schaden aber
nicht.
Die Perlen dürfen sich nicht gegenseitig berühren.
Bei Bedarf mit Stücken von Isolierschlauch umhüllen. Siehe folgendes Bild.
Für Oktal (Sockel K8A) habe ich eine leichtgängige Fassung genommen,
wie man sie früher für die EM34 in Radios verwendet hat. Dämpfungsperlen
gehören bei Oktal auch um die Zuleitungen zu den Heizkontakten. Denn bei
Oktalröhren liegt die Heizung nicht immer an Stift 1 und Stift 8.
Ich habe mir überlegt, ob es auch möglich wäre, die Fassung so aufzufräsen,
dass auch Röhren mit Mazda-Oktal-Sockel K8B hinein passen würden. Ich habe
davon wieder Abstand genommen.
Bei der Fassung für Rimlock habe ich den äußeren Federring entfernt,
um ein leichtes Einsetzen der Röhre zu ermöglichen.
Die Fassung selbst ist tiefer in die Fassungsbox gesetzt, und der
Abschirmkragen - er liegt an Masse - ragt oben gerade einmal 2mm aus der
Fassungsbox heraus.
Damit auch die EL41 garantiert nicht schwingt, habe ich zusätzliche
Dämpfungsteile eingebaut.
Die Sockel einiger früher Rimlock-Röhren der britischen Firma Mazda
(links im unteren Bild) hatten in der Mitte einen Zapfen (spigot) von max.
5.25mm Ø und 13.4mm Länge. Bei der gezeigten Röhre sind es 5.22/13.00mm.
Der Zapfen ist mit keiner Röhrenelektrode verbunden. Das Mittelrohr der Fassung,
das den Zapfen aufnimmt, ist mit Masse zu verbinden.
Die zweite Röhre zeigt den üblichen Rimlock-Sockel mit Metallring aus
der frühen 50er Jahren.
In besonderen Fällen, später in immer mehr Fällen, ließ man den Metallring weg,
wie man an der dritten Röhre sieht.
Die Abschirmung erfolgte ja schon über den Kragen der Fassung. Man erkennt,
dass die Sockelplatte mit dem Kolben durch eine spezielle Glasmasse
verbunden ist.
Bei der letzten Röhre aus späterer Zeit sieht man, wie die
Rimlock-Sockelplatte nach der Art der Noval-Röhren mit dem Kolben verschmolzen
wurde.
Nehmen Sie also eine Rimlock-Fassung aus europäischer Fertigung. Wenn Sie eine
chinesische Fassung haben, so sollten Sie prüfen, ob der Führungszapfen des
Mazda-Rimlock-Sockels in das Mittelloch der Fassung hinein passt.
Bei der Fassung für Loktal habe ich den Federring am mittleren
Führungszapfen entfernt.
Die benützte Fassung erlaubt nun ein leichtes Einsetzen der Röhre.
Der Kontakt am Führungszapfen in der Mitte der Fassung ist Kontakt 9 und darf
nicht an Masse gelegt werden. Bei der ECH21 ist es der Katodenanschluss.
Bei den Boxen für Stahlröhren habe ich unten in der Fassungsbox ein Loch
gelassen, damit man von unten die Röhre mit dem Finger am mittleren
Führungszapfen herausdrücken kann. Die Lötösen an den Fassungskontakten habe
ich gekürzt.
Wie man erkennt, habe ich zwei Stahlröhrenfassungen verwendet. Die
8-polige Fassung ist für Röhren um 1938 vorgesehen. Diese haben
Stifte von etwas anderer Form als die Röhren der 50er Jahre. An den dicken
Stellen haben beide 3.0mm Ø. An der Einkerbung ist der Ø bei der älteren Röhre
2.65mm, bei der neueren 2.3mm. Da die Federn der Fassung aber an der Einkerbung
andrücken, kann es so bei einer zu leichtgängige Fassung für die neueren Röhren
zu Kontaktproblemen kommen.
Das Bild zeigt zwei Exemplare der EBF11. Die linke Röhre stammt von etwa 1938,
die rechte aus den 50er Jahren. Die ältere ist größer, hat einen dicken
ringförmigen Metallboden und dicke rundliche Stifte von etwa 7.8mm Länge.
Die Stifte bekamen schon um 1939 ihre neue dünnere Form und eine Länge von etwa
9.3mm, wie im rechten Bild erkennbar.
Der ringförmige Metallboden wurde in den 50er Jahren zu einer Bodenplatte.
Beim Bau der Box für die 8-poligen Außenkontakt-Röhren habe ich die
Lötösen an den Fassungskontakten gekürzt. Die Fassung hat Tiefgang.
Dann muss noch beachtet werden, dass die Fassungskontakte noch ausreichend
Abstand von den Messerkontakten der Box haben.
Ich empfehle eine Fassung, die vormals in einem Radio für eine EM4 benützt
wurde. Bedenken Sie auch, dass der Sockeldurchmesser der Außenkontakt-Röhren
sich im Laufe der Zeit geändert hat von 26.0 auf 26.65mm.
Nehmen Sie eine Nachkriegsröhre und prüfen Sie, ob die leicht in die Fassung
geht. Ich habe noch in den 70er Jahren eine Fassung erworben, in die ich zwar
die Röhren aus den 30er Jahren einsetzen konnte, aber eine ECH4 aus einem
Standardsuper bekam man nicht hinein.
In der Mitte sollte Ihre Fassung ein Loch haben.
Man kann so mit einem Stift die Röhre von unten aus der Fassung herausdrücken,
was bei EM4, EF9, ECH4 usw. hilfreich ist. Man kann diese Röhren kaum am
Sockel fassen, wie im Bild erkennbar ist. Meine Fassungsbox hat deshalb
zusätzlich ein Loch unten im Boden (siehe Bild).
Es ist zwar möglich, die Röhre in der Fassung etwas anzuheben, indem man mit
einem Schraubenzieher zwischen Fassung und Sockel vorsichtig die Röhre zum
Schiefstand bringt und danach auf der gegenüber liegenden Seite mit dem
Schraubenzieher die Röhre am Sockel weiter ganz vorsichtig anzuheben versucht.
Das dauert aber und ist deshalb für einen Röhrenprüfer kaum tauglich.
Es gibt aber auch einen Trick, wenn man Röhren dieser Art mit einem
anderen Röhrenmessgerät prüfen soll und man nicht von unten die Röhre heraus
drücken kann.
Man legt zuerst einen oder zwei passende Jackenknöpfe aus Kunststoff in die
Fassung. Dann steckt man die Röhre ein. Die Röhre steht dann etwas heraus, und
sie kann zum Herausziehen mit den Fingern am Sockel gefasst werden.
Ein guter Kontakt zwischen Röhre und Prüfgerät ist bei Außenkontaktsockeln so
immer gegeben.
Bei den Poströhren habe ich mich für Fassungen aus neuerer Produktion
entschieden. Die alten Fassungen sind zu tief und damit recht unhandlich beim
Herausziehen der Röhre.
Zum Thema Sicherheit und Berührungsschutz muss man sich bei
Boxen mit nur einer Fassung selten Gedanken machen. Denn wenn die Röhre
eingesetzt ist, sind die Kontakte fast immer überdeckt und können dann nicht
berührt werden.
Bei Boxen mit mehreren Fassungen ist aber jeweils nur eine Fassung in Benutzung.
Die anderen Fassungen sind jedoch offen, und man kann da mit der Hand durchaus
einmal an einen Kontakt einer unbenützten Fassung kommen.
Wenn die Kontakte einer Fassung bis zur Oberfläche reichen oder wenn man mit
dem Finger versehentlich in eine topfförmige Fassung geraten kann, ist schnell
ein Unglück geschehen. Als Abhilfe kann man über der Fassung eine dünne
Kunststoffscheibe (Pertinax) montieren mit Löchern, durch die gerade mal die
Sockelstifte passen.
Besonders im Manuellen Modus des RoeTest ist die Gefahr einer Berührung
gegeben, weil da längere Zeit hohe Spannungen an der Röhre liegen.
Die obige Box mit Hexodenfassung mag da eher als abschreckendes Beispiel
dienen.
Fassungsboxen für US- und britische Röhren
Nach der ersten Bauphase sind nun noch weitere Fassungsboxen entstanden.
Sie befinden sich in einem zusätzlichen Koffer.
Meine Box für ältere britische Röhren enthält oben die Fassung
British 7 Pin oder B7 oder M7A.
Die mittlere Fassung ist für einen Mazda-Octal-Sockel, B8, MO oder K8B
bestimmt - eine Abwandlung des internationalen Oktal-Sockels. Man verwendete
diese Fassung bevorzugt für Röhren, die unter dem Markennamen Mazda verkauft
wurden - daher der Name. Um 1938 wurde der Sockel eingeführte und um 1947 herum
wieder aufgegeben.
In Frankreich wurde unter der Marke Mazda dieser
Sockel nicht verwendet.
Beim "Mazda Octal" ist der mittlere Führungszapfen etwas dicker (8.8mm statt
7.88mm). Die Stifte bilden einen größeren Kreis (18.5mm statt 17.45mm),
und die Stifte 1 und 8 sind etwas weiter auseinander als die übrigen.
Es ist nicht möglich eine Mazda-Octal-Röhre in eine normale Oktal-Fassung zu
stecken. Ebenso passt eine normale Oktal-Röhre nicht in eine
Mazda-Octal-Fassung.
Für die Funktion von RoeTest ist der Unterschied zum internationalen Oktal
ohne Bedeutung, da die Nummerierung der Sockelkontakte gleich ist.
Wer dagegen die RoeTest-Datenbank auch als digitale Röhrentabelle benützen
will, wird die Unterscheidung recht nützlich finden.
Die untere Fassung ist die British 9 Pin oder B9. Sie ist nur schwer zu
bekommen. An der Fassung ist eine Pfeil-Markierung, die ich durch eine
Einkerbung besser sichtbar gemacht habe. Das mittlere Loch war ursprünglich eine Vernietung, die ich entfernen musste.
Meine Box für USA-Röhren enthält die Fassungen U4A, U5A,
U6A und U7A. In den RoeTest-Datenbanken heißen sie UX4 (U4A),
UX5 (U5A), UX6 (U6A) und UX7 (U7A).
Ich habe Fassungen verwendet, die ich mir in den 70er Jahren besorgt hatte.
Nur für die U7A hatte ich keine ältere Fassung und habe deshalb eine neuere
genommen.
Man kann heute entsprechende Fassungen aus China recht günstig bekommen.
Es gibt sie von dort jeweils in zwei verschiedenen Ausführungen im Handel.
Das Bild rechts zeigt die beiden Ausführungen anhand 7-poliger Fassungen.
Die obere Fassung, die kleinere Ausführung, ist nicht so verbreitet.
Ich habe sie in meiner Box hier verwendet.
Die untere Fassung benötigt dagegen viel Platz - es passen nur zwei in
eine große Fassungsbox. Man baut sie meist innerhalb der Box ein, weil die
Lötkontakte unter der Keramikplatte herausragen.
Die Kupfernieten der Kontakte sollten nach dem Einbau abgedeckt sein, denn
sie führen Spannung und könnten berührt werden.
Die Sockelstifte der Röhre müssen bei der unteren Fassung auch genügend lang
sein, um an die Kontakte der Fassung zu kommen - die Keramik der Fassung ist
ziemlich dick; an der dicksten Stelle sind es knapp 8mm.
Der Einbau einer solchen Fassung wird an anderer Stelle
beschrieben.
Bei den hier besprochenen Sockeln U4A bis U7A sind die Stifte alle auf einen
Kreis angeordnet. Für größere Röhren, etwa Senderöhren, haben die Hersteller
nun weitere Sockel geschaffen, bei denen man die Stifte lediglich in einem
deutlich größeren Kreis angeordnet hat. Diese größeren Sockel sind in den
meisten Fällen leicht von den kleineren zu unterscheiden.
Lediglich bei den 7-poligen Sockeln gibt es da manchmal Probleme.
Es gibt sie nämlich in drei Größen.
Die kleine Fassung nennt man U7A oder Small 7-Contact, die mittlere Fassung U7B
oder Medium 7-Contact und die große Fassung U7G oder Giant 7-Contact.
Bei der Fassung U7A sind die 7 Kontakte auf einem Kreis von
19.05mm (.75") Ø angeordnet.
Bei der Fassung U7B liegen sie dagegen auf einem Kreis von
21.7mm (.855") Ø.
Und bei U7G ist es ein Kreis von 25.4mm (1") Ø
(siehe auch unten).
Der Sockel U7G ist selten und leicht von den anderen Sockeln zu unterscheiden.
Aber ob man einen Sockel U7A oder U7B vor sich hat, ist zumindest
bei den Fassungen nicht auf den ersten Blick zu erkennen.
Beide, U7A und U7B, sind nicht gerade selten.
Wenn Sie also Fassungen für diese Röhren kaufen, sollten Sie den
Unterschied beachten.
Z.Z. sind leider die meisten angebotenen chinesischen Fassungen vom Typ U7B.
Der Typ U7A ist dagegen nur schwer zu bekommen. Manche Händler kennen zudem
den Unterschied nicht.
Außerdem gibt es die chinesischen U7B-Fassungen ebenfalls in den schon oben
beschriebenen zwei verschiedenen Ausführungen.
Im Bild mit den beiden Ausführungen von Fassungen ist übrigens die obere
Fassung eine U7A, die untere eine U7B (neben der zusätzlichen
unterschiedlichen Ausführung). Man kann es am Millimeterpapier erkennen.
Für die Funktion von RoeTest ist die Unterscheidung zwischen U7A, U7B und U7G
ohne Bedeutung. Die Nummerierung der Sockelstifte ist bei allen gleich.
Will man jedoch die RoeTest-Datenbank auch als Röhrentabelle nützen, so ist
die Unterscheidung schon wünschenswert.
Deshalb wurde jetzt auch ein Sockel U7B eingefügt.
Die frühere Firma Funke verwendete in ihren Röhrenprüfern für alle
Röhren mit den Sockeln U5A, U6A und U7A (nicht aber U7B) eine
gemeinsame Fassung.
Ich konnte eine Anfang 2016 im Internet erwerben.
Für RoeTest ist diese Fassung aber nur bedingt geeignet. Man kann sie
durchaus für Röhren mit U7A-Sockel nehmen. Will man sie aber auch für alle
Röhren mit Sockeln U5A oder U6A verwenden, so müsste man deren Daten in der
RoeTest.dbf nochmals anlegen - die Kontakte hätten dann andere Nummern.
Meine Box für diverse britische und USA Röhren umfasst je eine Fassung
für 5-polige Eichel-Röhren, für
9-polige Loktal-Röhren und die Compactron-Röhren.
Leider hatte ich nur eine 5-polige Eichel-Röhren-Fassung, die 7-polige
konnte ich nicht auftreiben.
In der Box habe ich die Fassung innen eingebaut, mit 5mm-Distanzröllchen als
Abstandshalter. Die Kontakte sind so gegen Berührung gesichert.
Zum vorsichtigen Hineindrücken der Röhre in die Fassung kann man ein 6cm-Stück
Installationsrohr Ø20mm nehmen. (Liegt im Bild rechts neben der
Fassungsbox).
Auch zum Herausnehmen der Röhre ist das Installationsrohr geeignet,
indem man es durch ein Loch im Boden der Fassungsbox leicht nach oben gegen die
Röhre drückt.
Bei Eichel-Röhren ist ein äußerer Kontaktstift am oberen als auch am unteren
Teil der Röhre möglich (siehe Bild rechts).
Damit man auch an den unteren Kontaktstift mit einer Klemmprüfspitze gelangen
kann, hat die Fassungsbox ein seitliches Loch.
Die Fassung für 9-polige Loctal-Röhren bereitete unerwartete
Schwierigkeiten.
Die Fassung musste mit Senkkopfschrauben befestigt werden. Der Außendurchmesser
der Röhre ist so groß, dass bei Zylinderkopfschrauben ein genügend tiefes
Einsetzen der Röhre nicht möglich wäre.
Die Sockelstifte der Röhre ragen gerade einmal 4.1mm unter der Röhre hervor.
Das ist sehr wenig. Zur Verfügung hatte ich leider nur eine Fassung zum Einbau
unter der Montageplatte, deren Dicke der Sockelproduzent mit nur etwa 1mm
angenommen hatte.
Bei der gezeigten Fassungsbox ist die Dicke des Kunststoffs aber 2mm.
Weiterhin sitzen die Kontakte in dieser Fassung auch noch recht tief.
Ich hatte also Glück, dass ich gerade noch Kontakt zwischen Fassung und Röhre
bekam.
Wenn Sie also eine 9-polige Loctal-Fassung einbauen wollen, so erwerben Sie
besser eine Fassung für einen Einbau über der Montageplatte. Dabei sollen die
Kontakte der Fassung möglichst geringen Abstand zum Röhrenboden haben.
Weiterhin hat der mittlere Führungszapfen bei den 9-poligen Loctal-Röhren eine
große Nase (im Bild zeigt sie nach oben).
Diese Nase ragt mit 2.75mm ausgesprochen weit nach oben. Mit diesen Maßen kam meine Fassung aus China nicht
zurecht. Ich musste mit einer Diamantfeile am Porzellan an der entsprechenden
Stelle etwa 1mm abtragen.
Der mittlere Führungszapfen ist bei 9-poligen Loctal-Fassungen an Masse zu
legen.
In die Box habe ich unten noch die Fassung für Compactrons mit eingebaut.
Compactrons sind in Deutschland eher Exoten. Zur Verdrahtung der Fassung
finden Sie nützliche Angaben in Helmut Weigls pdf-Datei zu
Compactrons.
Compactrons mit Kolbenkappen können nur geprüft werden, wenn der
Schaltkasten mit verwendet wird.
Die Kolbenkappe ist dann an einen bestimmten Pol des Schaltkastens zu legen.
Fassungsboxen für besondere Röhren
Es liegt an Ihnen, welche Röhren Sie als besonders ansehen. Es liegt auch an
Ihnen, ob Sie die eine oder andere Röhren überhaupt jemals prüfen wollen.
Wie Sie deren Fassungen auf Boxen verteilen wollen, ist wieder eine Sache Ihres
Geschmacks.
Daneben ist der Bau einer Fassungsbox mit Arbeit und mit Kosten für Material
verbunden. Nur wenn Sie Röhren mit einer speziellen Fassung öfters prüfen
wollen, lohnt sich ein derartiger Aufwand.
Wenn Sie zu einer Röhre keine Fassung haben oder wenn Sie eine Röhre mit
besonderem Sockel nur selten prüfen wollen, so befestigen Sie Ihre Röhre besser
an einem Stativ und verbinden die Röhrenkontakte beispielsweise mit
Helmut Weigls Universaladapter.
Ich selbst verwende Kabel mit Krokoklemmen und meinen
Schaltkasten.
Bernd Holzhauer hat das Verfahren in anderer Art in seinem
Bericht (Seite 19-25) anhand von Fotos recht
anschaulich gezeigt.
Hier sehen Sie eine Auswahl meiner Boxen für besondere Röhren.
Die Box hat oben eine Fassung U7B und unten eine Fassung Septar
oder B7A.
Über die U7B-Fassung habe ich oben schon berichtet.
Wir haben es hier mit der mittleren Ausführung der 7-poligen USA-Fassungen aus
chinesischer Produktion zu tun.
Leider ist die Genauigkeit der Fertigung bei diesen Fassungen nicht optimal -
siehe Bild.
Man muss zunächst die Kontakte der Fassung richten, damit ein leichtes Einsetzen
der Röhre überhaupt möglich ist.
Nehmen Sie eine Röhre mit U7B-Sockel. Die Stifte müssen zunächst durch die
Löcher der Keramikplatte passen. Bei meiner Fassung musste ich die Löcher mit
einem Diamant-Zylinderfräser um wenige Zehntel-Millimeter erweitern.
Als Nächstes sind die Kontakte zu weiten und anzupassen, damit die Sockelstifte
leicht aufgenommen werden. Bei meiner Fassung haben sich dabei zwei der
Kupfernieten gelockert, ein Kontakt ist sogar abgegangen. Ich habe die losen
Nieten nun mit einem 2.5mm-Bohrer ausgebohrt. Dann habe ich diese Kontakte mit
Schrauben M2,5*8 und Muttern wieder befestigt - siehe Bild.
Im Anlieferungszustand sind die Lötösen der Kontakte nach außen gebogen.
Wenn man die Fassung nun auf der Box montieren will, so muss man zuerst die
Lötösen der Fassungskontakte nach unten biegen. Dann kann man die Öffnung für
die Fassungskontakte aus dem Gehäuse der Box aussägen oder ausfeilen.
Dabei muss man darauf achten, dass die Kontakte gerade noch hindurch passen.
Es sollte so wenig wie möglich vom Plastik der Box entfernt werden.
Ich möchte hier noch eine Anregung geben, die ich selbst nicht ausgeführt
habe.
Man könnte alle Löcher in der Keramikplatte mit einem Diamantfräser zum Zentrum
hin um etwa 1.2mm verlängern. Dann wäre es vielleicht möglich, dass diese
Fassung auch Röhren mit U7A-Sockel aufnimmt.
Unten in der Box ist eine Septar-Fassung aus China eingebaut.
Bei Röhren mit Septar-Sockel sind die Sockelstifte nur 11mm lang, davon können
die unteren 3mm angespitzt sein.
Damit die Sockelstifte die Fassungskontakte noch sicher erreichen können, muss
die Röhre wirklich direkt auf der Keramikplatte der Fassung aufsitzen.
Das ist auch der Grund, warum ich bei dieser Box die Fassungen oben auf der Box
montiert habe.
Auch bei dieser Septar-Fassung mussten die Kontakte sorgfältig gerichtet werden.
Seitliche Kräfte der Fassungskontakte auf die Stifte tun Allglas-Röhren
nicht gut. Die Kupfernieten waren hier aber stabiler.
Da die Kupfernieten bei beiden Fassungen nach oben frei liegen und so mit der
Hand versehentlich berührt werden könnten, habe ich aus Kunststofffolie
passende Ringe ausgeschnitten und diese mit Epoxidharz-Kleber über den Nieten
angebracht. (Siehe auch Alternative.)
Als Gehäuseboden für die Box habe ich eine durchsichtige Platte verwendet.
Man kann dann gleich erkennen, wenn einmal ein Fassungskontakt abgegangen ist.
Eine weitere Box zeigt oben eine Fassung für die russische Röhre GU50
oder auch für die Wehrmacht-Röhre LS50.
Ein Strich zeigt an, wo die Nase des mittleren Führungszapfens einer LS50
liegen muss.
Zur oberen Fassung habe ich ansonsten nichts Wesentliches zu sagen.
Die untere Fassung ähnelt einer Fassung "Wehrmacht LG1684". Sie ist damit
beispielsweise geeignet für die RV12P2000 oder die RL12T2.
(Man könnte auch eine LG1680 verwenden, die ich bei
www.oppermann-electronic.de/html/rohrenfassungen.html gesehen habe.)
Ich habe die untere Fassung innerhalb der Box montiert und für die Sockelstifte
Nuten eingefräst. Auf diese Weise ist es kaum möglich, dass man versehentlich
die Fassungskontakte berühren kann.
Beim Bau der Box habe ich das allgemein übliche Prinzip beibehalten, dass man
eine Röhre mit dem Sockel voran in die Fassung steckt. Ich weiche also ganz
bewusst von der Gepflogenheit ab, eine RV12P2000 mit Kappe und Kolben voran in
die Fassung zu stecken.
Bei meiner Box ist die RV12P2000, ebenso wie etwa die RL12T2, mit dem Sockel
voran einzusetzen. Bei diesem Prinzip kommt man für RV12P2000 und für RL12T2 mit
nur einer Fassung aus. Damit man die Röhre auch bei gelockertem Sockel wieder
einfach aus der Fassung bekommt, ist unten im Boden der Fassungsbox ein Loch
gebohrt. Mit dem Finger kann man so die Röhre von unten aus der Fassung nach
oben drücken.
Leider hat meine Lösung auch einen Pferdefuß in der RoeTest-Datenbank. So weit
ich es übersehen kann, sind die einzelnen Kolbenkappen in der RoeTest-Datenbank
üblicherweise auf den Anschluss 10 der Hauptplatine des RoeTest gelegt.
Bei der RV12P2000 wurde hiervon abgewichen, und man legte den Kappenanschluss
auf die Nummer 7.
Ich könnte jetzt das zwar in RoeTest.dbf ändern, hätte aber dann auch bei jeder
Softwareänderung meine Korrektur immer wieder nachzuziehen.
Ich habe deshalb eine Bananenbuchse für Anschluss 7 mit eingebaut.
Die nächste Box hat oben eine Fassung "Wehrmacht LG1688", beispielsweise für
Röhren RL12P10 oder RL12P50.
Die untere Fassung "Wehrmacht LG1678" ist etwa für die RL12P35.
Bei der oberen Fassung LG1688 habe ich den Mittenkontakt überhaupt nicht
angeschlossen. Ich kenne keine Röhre, die ihn in ihrer Funktion benötigt.
Lediglich bei der RL12P50 ist er intern mit Sockelstift 1 direkt verbunden.
Die untere Fassung LG1678 ist für Röhren mit einem leitenden
Sockelmantel, der auch bei eingesetzter Röhre berührt werden kann. Bei der
RL12P35 ist der Sockelmantel zumeist aus Messingblech. Aus Gründen der
Sicherheit empfiehlt Helmut Weigl, den Anschluss für den Sockelmantel in der
Fassungsbox mit Masse zu verbinden
(siehe Fassungsbox 12 in TFassungsboxen.pdf).
Bei der RL12P35 ist der Sockelmantel mit der Katode verbunden. Bei anderen
Röhren kann g3 am Sockelmantel liegen (z.B. RS383). Das hat zur Folge, dass
bei der RL12P35 der Katodenstrom nicht mit dem
Schaltkasten gemessen werden kann.
Bei den Röhren mit g3 am Sockelmantel kann die
Steuerwirkung des Bremsgitters nicht gemessen werden.
Ich habe deshalb eine Steckbrücke (rechts im Bild) eingebaut. Der
Kurzschlussstecker verbindet den Sockelmantel (weiße Buchse) mit Masse
(schwarze Buchse).
Wenn man die Verbindung trennt, kann man den Sockelmantel (weiße Buchse) etwa
mit Anschluss 10 des RoeTest verbinden und dann die gewünschten Tests ausführen.
Aber seien Sie vorsichtig. Sie müssen genau wissen, was Sie tun.
Beim Bau der Fassungsbox habe ich das große Loch durch viele kleine Bohrlöcher
herausgearbeitet. Ich habe dadurch eine runde Scheibe als Rest erhalten.
Diese Scheibe verwende ich als Abdeckung für die untere Fassung, wenn in der
oberen Fassung gerade eine Röhre gemessen wird. Man kann so mit den Fingern
nicht versehentlich in die untere Fassung geraten. Als Griff für die
Abdeckscheibe habe ich eine Schraube aufgeklebt.
Diese Box hat oben eine Fassung für die Röhren EL152, EL153, FL152.
Die untere Fassung U7G ist etwa für die 813, QB2/250, 4E27.
Die Fassungsbox bietet kaum Besonderheiten. Ich habe bei der Box mit der
U7B- und Septar-Fassung schon fast alles
beschrieben.
Ein Unterschied ist in der Isolierung der Nieten der U7G-Fassung zu sehen.
Hier habe ich statt Ringen nur Scheibchen aufgeklebt. Die stellt man her,
indem man sie etwa aus einer Kunststofffolie mit einem Aktenlocher ausstanzt.
Es eignet sich jeder unbedruckte flache Kunststoff (etwa der Verpackungsbecher
von Quark oder ein Kunststoff-Schnellhefter).
Beim Klebstoff sollten Sie aber wirklich Epoxidharz-Kleber
(Zwei-Komponenten-Kleber), beispielsweise UHU-Plus, nehmen. Der isoliert
gut genug.
Die folgende Box enthält dann nur noch Fassungen, die ich nicht anderweitig
in Boxen unterbringen wollte.
Die obere Fassung für eine LD2/LG1 habe ich fertig zusammengebaut
bekommen. Sie ist nicht original. Ich habe sie einfach, so wie sie ist, in die
Fassungsbox eingesetzt.
Leider sind die Stifte der LD2 so kurz, dass ich die Fassungskontakte
bündig mit der Oberfläche der Fassungsbox machen musste. Damit ist ein
Berührungsschutz notwendig geworden.
Aus einem Plastikrest habe ich eine Abdeckung zurecht gefeilt. Diese Abdeckung
ist um die linke Schraube drehbar.
Die beiden unteren Fassungen aus chinesischer Produktion sehen auf den ersten
Blick gleich aus.
Die mittlere Fassung ist für Poströhren, etwa C3e, Z2e.
Diese Röhren haben alle Sockelstifte von 2.5mm Ø. Die chinesische Fassung
ist aber hergestellt worden für Sockelstifte von 2.0mm Ø.
Ich habe nun einen 2.5mm-Bohrer hergenommen. Dessen oberes, glattes Ende,
welches normalerweise vom Bohrfutter aufgenommen wird, dieses Ende habe ich
in die einzelnen Fassungskontakte gedrückt.
Und ich habe so die Kontakte geweitet.
Am Ende konnte ich die Poströhren leicht in die chinesische Fassung
stecken.
Die untere Fassung ist für Senderöhren, etwa RS1003, F3a.
Die chinesische Fassung wurde speziell für diese Röhren gemacht.
Es fehlt jedoch das Abschirmblech innerhalb der Fassung, das beim Original
deutlich erkennbar ist.
Die genannten Röhren haben Stifte von 2.0mm Ø. Sie haben in der mittleren
Fassung keinen sicheren Kontakt mehr.
Für Nuvistoren, Subminiatur-Röhren und npn-Transistoren
habe ich 2018 noch eine (kleine) Fassungsbox gebaut. Sie verträgt nur
Spannungen bis etwa 150V, weil die verwendeten Fassungen für nicht mehr
zugelassen sind. Wer am Externanschluss 10 mehr Spannung braucht, sollte
in der Box diesen Anschluss von der Messerleiste ablöten.
Heizströme dürften bei diesen Röhren 0.6A nicht überschreiten.
Subminiaturröhren werden meist mit langen Anschussdrähten zum direkten
Einlöten in die Schaltung geliefert. Für solche Röhren ist die
blaue Fassung links vorgesehen. Es ist eine Fassung für 14-Pin DIL-IC.
Im Handel heißt das Teil auch Nullkraft Burn-in-Sockel.
Die sichtbaren Schrauben halten die Fassung zusammen und dienen nicht zur
Befestigung im Gehäuse. Beim Einkleben - ich habe Epoxidharz verwendet - muss
darauf geachtet werden, dass die Ebenen der Fassung nicht auch mit festgeklebt
werden.
Der Nullkraft Burn-in-Sockel ist für 50V/0.1A angegeben, verträgt aber eine
Prüfspannung von 500V. Wer deshalb Bedenken hat, sollte auf den Einbau
verzichten. Ich habe es riskiert.
Für Subminiaturröhren mit in einer Reihe nebeneinander liegenden
Anschlüssen, bei denen die Anschlussdrähte gekürzt wurden, habe ich unten
links eine 10-polige Buchsenleiste mit 1.27mm-Raster eingeklebt
(Reichelt BL1X10G1,27). Ich habe dazu - wie auch für alle weiteren Fassungen -
einem normalen Kleber (UHU) verwendet.
Ich wollte sicher gehen, dass sie Fassungen - ohne Zerstörung der Box - auch
wieder ausgebaut werden können. Epoxidharz klebt dafür zu gut.
Die Zuführungsdrähte zur Buchsenleiste sollten angelötet werden, bevor die
Buchsenleiste eingeklebt wird. Erst nach dem Einkleben werden die anderen
Enden der Drähte dann innerhalb der Box verlötet.
Die Buchsenleiste kann die Anschlussdrähte der Röhre problemlos aufnehmen.
Dennoch empfehle ich, die Röhre mit einer Pinzette in die Buchsenleiste
einzusetzen. Die Pinzette sollte alle Drähte festhalten und gemeinsam in die
Fassung führen.
Man mag Bedenken haben wegen dem Rastermaß von 1.27mm. Normalerweise ist der
Drahtabstand in den Datenblättern mit 1.2mm angegeben, in seltenen Fällen sogar
mit 1.0mm. Ich habe aber festgestellt, dass die Drähte direkt am Sockel Abstände
von 0.8-1.4mm haben können. Die Drähte sind jedoch vom Hersteller so zurecht
gebogen, dass einige mm außerhalb des Glases ein Drahtabstand von 1.2mm
erreicht wird. Bei einer 7-poligen Röhre ergibt sich bei den äußeren Stiften
somit eine Abweichung von 0.2mm (6*0.07mm/2) innerhalb der Buchsenleiste.
Ich habe für Subminiaturröhren mit in einer Reihe nebeneinander liegenden
Anschlüssen auf die hier eigentlich notwendige 7-polige Original-Fassung
verzichtet, denn diese würde die Drähte zu gut festhalten.
Die Röhre sollte ja nicht herausfallen.
Für Subminiaturröhren mit runder 8-poliger Stiftanordnung habe ich eine
B8D-Fassung eingebaut.
Sie hat einen Stiftkreis-Durchmesser (auch Pin Circle Ø)
von 6mm.
8-polige runde IC-Fassung passen nicht, denn deren PCØ ist 5mm und der größere
Stiftabstand zwischen Stift 1 und Stift 8 ist nicht vorhanden.
Die Nuvistor-Fassung rechts ist nur eine von zumindest zwei möglichen.
Sie hat einen besonderen Anschluss für das Metallgehäuse des Nuvistors
(äußerer Metallring).
Das Metallgehäuse darf nicht mit Masse direkt verbunden werden.
Es gibt Nuvistoren, bei denen das Gitter am Metallgehäuse liegt, was durchaus
passt bei Röhren, welche ausschließlich für Gitter-Basis-Schaltung vorgesehen
sind. Im RoeTest werden die Röhren aber in Katoden-Basis-Schaltung
geprüft.
Der Nuvistor muss leicht in die Fassung einzusetzen sein. Eventuell die Klemmen
für das Metallgehäuse ein klein wenig aufbiegen. An Anschluss 2 (oben) sollte
eine Dämpfungsperle verwendet werden.
Auch zu meiner Fassung Giant U5G wollte ich eine Box bauen.
Ich warte noch ab.
Die zugehörigen Röhren brauchen oft Heizströme über 5A und Anodenspannungen
über 600V - zuviel für RoeTest. Wer mehr dazu wissen will, kann ja mal den
Artikel zur Prüfung einer 6155 lesen.
Beschaffung von Fassungen
Die meisten der von mir verwendeten Röhrenfassungen stammen aus den 70er
Jahren, die ich damals aus Schrottgeräten ausgebaut habe oder als Abverkäufe
günstig bekommen konnte.
Wenn Sie heute Fassungen kaufen müssen, werden Sie feststellen, dass es
gewaltige Preisspannen für die gleiche Ware gibt.
Ein Preisvergleich lohnt sich.
In den meisten Fällen handelt es sich heute um Fassungen aus China. Dort kann
man die gängigen für etwa 1 Euro bekommen (ohne Transportkosten).
Doch ich möchte auch zur Vorsicht mahnen.
Ich hatte eine Internetseite www.mafaudio.com gefunden.
Die Produktbeschreibungen dort sind vorbildlich, die Auswahl an Produkten und
deren Preise auch. So habe ich einige Fassungen dort bestellt.
Die Bestellung schien erfolgreich, aber der Bezahlvorgang mit Paypal
endete mit einer Fehlermeldung. So schrieb ich die Firma an und sie nannten mir
ihre E-Mail-Adresse, die ich für meine Zahlung benützen konnte. Diese Bezahlung
funktionierte dann auch. Seitdem aber hörte ich von der Firma nichts mehr.
Ich fragte 25 Tage (ihre maximale angegebene Lieferzeit) später nach, da ich
keine Ware bekommen hatte. Ich schaltete Paypal ein. So bekam ich wenigstens
mein Geld zurück, aber keine Ware.
Dennoch empfehle ich den Besuch der Seite, denn dort sieht man Niedrigpreise,
mit denen die Fassungen auch gehandelt werden.
Vielleicht ist mafaudio.com auch nur ein Vermittler oder Großhändler, der die
Ware selbst nie sieht, sondern abhängige Unternehmen beauftragt. Dem könnte
eine misslungene Einzelbestellung gleichgültig sein. In die USA hat er jedenfalls
schon geliefert.
Versuchen Sie einfach eine Bestellung. Paypal gibt Ihnen Sicherheit.
Lassen Sie für die Bestellung in Ihrem Browser Javascript uneingeschränkt zu
und Cookies auch von Drittanbietern. Sie können das nachher ja wieder alles
bereinigen.
Man bekommt nicht alle Fassungen aus China. Man muss international suchen.
Bei der Suche nach selteneren Fassungen kann ich "Google Bilder" empfehlen.
Ich habe dort Fassungen aus Ebay-Angeboten gefunden, die ich mit der normalen
Ebay-Suche einfach nicht gezeigt bekam.
deutsch | englisch | französisch |
spanisch | italienisch |
Röhre | valve, tube |
tube tsf | válvula, tubo | valvola |
Fassung, Sockel | socket, base |
support, (culot) | zócalo | zoccolo |
Es ist bei der Suche wichtig, die richtigen Suchworte zu verwenden. Nicht
jeder Anbieter verwendet die international gängigsten Bezeichnungen. Oft kennt
er zudem nicht den Begriffsunterschied zwischen Fassung und Sockel.
Ich habe nebenstehend eine Tabelle mit Suchworten zusammengestellt, mit denen
Sie auch international Ihr Glück versuchen können.
Wenn Sie mehr über die Maße von Röhrensockeln erfahren wollen, so kann ich
Ihnen nationale und internationale Normen empfehlen. Normen unterliegen jedoch
dem Urheberrecht, und sie kosten nicht gerade wenig.
Aber man kann viele Normen in einigen Bibliotheken kostenfrei einsehen. (Siehe
DIN-Auslegestellen)
Nur wenige Normen sind im Internet frei verfügbar. Ich kann hier den
Anhang IV der britischen Norm K1001 empfehlen.
Sie finden dort zumindest die in Großbritannien gebräuchlichen Sockel der
50er Jahre.
Sockel US-amerikanischer Röhren kann man in Firmenschriften finden, etwa von
RCA, in dem Dokument etwa ab der 57. Seite.
Kappenbuchsen
Die Kappenbuchsen werden vor dem Prüfen auf die Kolbenkappen der Röhren
gesteckt. Meine Kappenbuchsen sind gut isoliert und damit gegen ein
versehentliches Berühren geschützt.
Die gelieferten keramischen Kappenbuchsen waren am Anfang entweder zu groß
oder zu eng.
Man kann aber das Metallteil aus der Kappenbuchse herausnehmen und es so
zurecht biegen, dass es auf die Röhre gut passt.
Wenn die Kappenbuchse zu eng ist, kann man das innere Blech mit einer langen
Flachrundzange vorsichtig an die Keramik drücken.
Ich habe zwei Arten von Anschlusskabeln mit Kappenbuchsen gefertigt.
Die Art mit den roten Litzenkabeln sind für Anodenanschlüsse. Sie
enthalten meist eine Hf-Drossel mit parallel geschaltetem Widerstand (100R oder
150R), zumindest aber eine Dämpfungsperle.
Die andere Art von Anschlusskabeln, die mit den gelben Litzenkabeln, ist
für Gitteranschlüsse. Zwischen Kappe und Kabel liegt ein
1k0-Widerstand.
Widerstände und Dämpfungsglieder sind mit Schrumpfschlauch isoliert. Ich
bevorzuge den durchsichtigen, weil man da erkennt, was innen verbaut ist.
Der Schrumpfschlauch kann sich bei häufigem Gebrauch von der Kappenbuchse
lösen. Ein Tropfen Sekundenkleber löst das Problem.
Am nicht gezeigten Ende jedes Anschlusskabels ist ein farblich passender
Bananenstecker montiert.
Auf dem Bild sind 4 Größen von Kappenbuchsen zu sehen.
-
Das erste Paar ist für Kolbenkappen von 1/4" (6,35mm). Solche
Kappenbuchsen sind auf den Kolben der Noval- und Magnoval-Röhren vorgesehen.
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Die zweite Größe wurde mit der Angabe von 7mm verkauft.
Die Buchse ist aber für Kolbenkappen von 7,3mm Ø hergerichtet. Ich habe das
Metallteil aus der Kappenbuchse herausgenommen, und es so zurecht gebogen,
dass es auf die RV12P2000 gut passt. Die Buchse für einen Anodenanschluss
ist nur mit einer Dämpfungsperle versehen - nicht sichtbar unter dem weißen
Schrumpfschlauch (der durchsichtige war aufgebraucht).
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Die dritte Größe passt auf fast alle Röhren ab der A-Serie bis zu den
älteren Röhren aus den 50er Jahren. Diese Buchsen wurden als Größe 9mm verkauft.
Ich habe zwei Anodenanschlüsse mit solchen Buchsen gefertigt - nur eine davon
ist im Bild zu sehen.
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Die vierte Größe ist für Kolbenkappen von 14mm Ø. Es gibt nur wenige
Röhren mit derartigen Kappen. Ein Beispiel ist die RG62 oder die T50-1 von BBC.
Ich habe nur einen Anodenanschluss mit dieser Kappe gefertigt.
Meine Kappenbuchsen habe ich bei www.tubeampdoctor.com bestellt; sie
werden als "Anodenkappen" verkauft.
Manche Röhren haben auch Schraubanschlüsse. Für diese habe ich ein gelbes
Gitteranschlusskabel und ein rotes Anodenanschlusskabel mit Öse gefertigt.
Der Gitteranschluss ist für Röhren der 20er Jahre vorgesehen, etwas der
RENS1204.
Der Anodenanschluss ist etwa für die RL12P35 geeignet. Auch für einen seitlichen
Sockelkontakt, etwa bei der RENS1374d, ist er verwendbar.
Bei anderen Röhren ragen noch Stifte aus den Kolben. Beispiele sind Eichelröhren
oder manche Senderöhren, z.B. QQE03/20. Für diese habe ich Anschlusskabel mit
Abgreifklemmen (Reichelt MA1CRIMP) nach dem obigen Verfahren hergestellt,
zwei Anschlusskabel für Anoden, eines für Gitter. (Bei der Gitterklemme ist mir
der durchsichtige Schrumpfschlauch ausgegangen und ich habe einen schwarzen
genommen.)
Außer den bisher besprochenen Kabeln ist noch ein Satz Kabel mit
Mini-Krokoklemmen zu empfehlen (etwa Reichelt MK612S).
Von den genannten Kabeln habe ich eine der zwei Krokoklemmen abgeschnitten und
statt dessen einen Bananenstecker montiert.
Bei den Heizungsanschlüssen (weiß) und dem Erdanschluss (schwarz) habe ich auch
die vorhandenen Kabel durch dickere Ausführungen ersetzt (siehe mittleres Bild).
Bei Heizströmen von mehreren Ampere sind diese Klemmen aber überfordert.
Bei späteren Tests von Subminiaturröhren hat sich herausgestellt, dass
Miniatur-Klemmprüfspitzen (Kleps) recht hilfreich sind. Deshalb habe
ich auch solche Kabel angefertigt. Die Kleps habe ich aus China (siehe
rechtes Bild).
Bei den Kabeln mit Mini-Krokoklemmen und mit Miniatur-Klemmprüfspitze
habe ich keine Widerstände und keine Dämpfungselemente eingebaut.
Man braucht die Kabel beispielsweise auch zum Prüfen von Röhren, zu denen man
keine Fassung hat.
Ich verwende für solche Fälle meinen Schaltkasten.
Messen mit dem RoeTest
Einschalten : Zuerst den PC und RoeTest (das
Prüfgerät) mit USB-Kabel
verbinden und beide einschalten. Dann das PC-Programm RoeTest.exe starten.
Ausschalten : RoeTest.exe beenden. Danach RoeTest ausschalten.
Falls man das RoeTest ausschaltet, und falls dann RoeTest.exe noch läuft so
konnte man früher RoeTest.exe nur noch mit dem Task-Manager von Windows beenden.
Bei Version 9 von RoeTest.exe ist das Problem behoben.
Beim erstmaligen Aufruf des PC-Programms RoeTest.exe wird man
aufgefordert, in zwei Feldern einen Namen oder ein Kürzel einzugeben.
Man kann ein Sternchen oder ein Leerzeichen hinschreiben. Dann wird man
nicht mehr aufgefordert.
Im ersten Feld sollten Sie aber besser einen Namen hinschreiben, wenn Sie eigene
Prüfdaten in die Röhrendatenbank eintragen oder darin Änderungen machen wollen.
Wenn Sie später diese Angaben wieder einmal benützen, können Sie erkennen, dass
Sie selbst diese bearbeitet haben.
Das was Sie in das zweite Feld schreiben, erscheint am Ende der gedruckten
Prüfprotokolle. Wenn Sie beispielsweise mit so einem Prüfprotokoll Röhren über
ebay verkaufen wollen, könnte dort Ihr ebay-Name stehen. Ich habe aber noch
keinen Verkäufer gefunden, der das so gemacht hätte.
Im RoeTest.exe können Sie über die Knöpfe "Optionen/Test" und dann "Update"
dort andere Werte einsetzen.
Nach dem Einschalten Fassungsbox einschieben, Röhre einstecken.
In RoeTest.exe den Knopf "laden Röhrendaten" drücken und den Röhrennamen
(z.B. EF80) aussuchen. Ob Sie nun "EF80" oder "EF80 Funke" nehmen, ist nicht
so wichtig. "EF80 Funke" ist aus Funke-Prüfkarten erstellt.
Bei nicht so gängigen Röhren sicherheitshalber kontrollieren, ob zumindest
Röhrentyp und Fassung der Röhre mit den Angaben in der Datenbank übereinstimmen.
Zu einem Röhrennamen kann es nämlich mehrere teilweise völlig verschiedene
Röhrentypen geben (z.B. 1201, um nur eine solche Type zu nennen).
Kontrollieren Sie auch, ob die in der Datenbank von RoeTest angegebenen
Werte auch mit den Angaben in Ihrer Röhrentabelle übereinstimmen - insbesondere,
wenn die Werte noch nicht getestet sind.
Als Nächstes drückt man nacheinander die Knöpfe "Fadentest", "Kurzschlusstest",
"statische Messungen". Bei den "statischen Messungen" müssen Sie warten, bis die
Röhre geheizt ist. Geben Sie einer gängigen Röhre zwei Minuten Zeit dafür.
Erst dann ist der Katodenstrom voll da. Danach können Sie die
Messung starten.
RoeTest protokolliert, was es tut. Es wird abgebrochen, wenn etwas arg
schief läuft (z.B. wenn Sie eine EC92 in der Datenbank ausgesucht haben, aber
eine PC92 eingesteckt haben). Wenn aber Ik nur das Doppelte von Ikmax ist,
stört sich RoeTest daran nicht. Es gibt ja Röhren, die neu beispielsweise mit
150% geliefert wurden.
Am Ende bekommen Sie Ihre Messwerte tabelliert. Damit hat RoeTest bereits all
das getan, was ein klassischer Röhrenprüfer insgesamt überhaupt kann.
Bei RoeTest mussten Sie aber keine Prüfkarte suchen, keine Stifte stecken,
keine Prüfschalter drehen, keine Prüfspannungen einstellen, keine Instrumente
ablesen und keine Messergebnisse aufschreiben.
Wenn Sie diese automatische Messung über den Knopf "statische Messungen" nicht
wünschen, so verwenden Sie den
Manuellen Modus (Knopf "manuell").
Da können Sie dann selbst darauf achten, dass etwa Ikmax und Na nicht
überschritten werden. Leider gibt es keine Einstellung in RoeTest.exe,
mit der man die Einhaltung der Grenzwerte erzwingen kann.
Wenn Sie nach den "statische Messungen" nun den Knopf "Kennlinien" drücken,
nimmt ihnen RoeTest auch noch Kennlinien auf. Jede einzelne Linie besteht
aus 40 Messpunkten. Bei Pentoden haben Sie Wahlmöglichkeiten.
Bitte lesen Sie vorher den Artikel
TKennlinien aufnehmen.pdf.
Das Ia=f(Ug1)-Diagramm enthält bei Trioden gerade mal drei Kennlinien,
wobei Ua Parameter ist und drei Werte annehmen kann, die von RoeTest berechnet
werden.
Diese berechneten Parameter-Werte sind nicht immer optimal.
Man kann sie anpassen und die Anpassung dann in einer proprietären
kpa-Datei abspeichern. Bei Pentoden kommen in dem Diagramm noch drei
Kennlinien Ig2=f(Ug1) bei gleichen Ua-Parametern hinzu. Das Diagramm wird in
der rmd-Datei gespeichert. (Siehe unten.)
Das Ia=f(Ua)-Diagramm enthält bei Trioden auch nur drei Kennlinien,
wobei Ug1 Parameter ist und drei Werte annehmen kann, die von RoeTest berechnet
werden. Auch hier kommen bei Pentoden noch drei Kennlinien Ig2=f(Ua) bei
gleichen Ug1-Parametern hinzu.
Anstatt des Ia=f(Ua)-Diagramm kann bei Pentoden auch ein Ia=f(Ug2)-Diagramm oder
ein Triodenmodus Ia=f(Ua=n*Ug2);(n<=1) gewählt werden.
Nur eines der drei Diagramme wird in der rmd-Datei pro System gespeichert.
RoeTest ist bei der Aufnahme von Kennlinien nicht gerade zimperlich.
Da können Grenzwerte schon deutlich überschritten werden. Erst nach dem etwa
2,5-fachen des Grenzwertes, wenn nicht vorhanden nach dem etwa 3-fachen des
Sollstromes, wird automatisch abgebrochen. Röhren halten das kurzzeitig aus.
Wird eine andere Obergrenze für den Anodenstrom (etwa der in
Röhrentabellen eingetragene, maximal zulässige Katodenstrom) gewünscht, so kann
dies in den Röhrendaten für die jeweilige Röhre eingestellt werden.
Drücken Sie dazu die Knöpfe "Daten akt. Röhre", wählen Sie rechts den Reiter
"sonst." und tragen Sie bei "Anodenstrom Abbruch ab [mA]:" ihren höchsten
Strom ein. Knopf "speichern" drücken.
Weiterhin wären Optionen wünschenswert, mit denen man einstellen kann, dass die
Aufnahme einer Kennlinie abgebrochen wird, wenn der Katodenstrom Ikmax
überschritten wird, die Anodenverlustleistungen Namax oder die
G2-Verlustleistungen Ng2max zu hoch ist, oder eine Elektrodenspannung außerhalb
des zulässigen Bereichs liegt. Diese fehlen leider.
Es gibt allerdings ein eigenes Fenster mit 4 Instrumenten, aus dem man ersehen
kann, wie weit Ik, Pa, Pg2 und Ph überschritten werden.
Von den Röhrenherstellern werden auch Kennlinien veröffentlicht, bei denen
die Grenzwerte weit überschritten werden. Diese Kennlinien wurden mit kurzen
Impulsen aufgenommen, welche die Röhre nicht beschädigen. RoeTest arbeitet
jedoch nicht im Impulsberieb.
Wer also auch schadlos eine Röhre in Bereichen außerhalb von Namax und Ikmax
(Ikmax-peak aber beachten!) messen will, kann sich ja zusätzlich den
µTracer anschaffen, der aber auch nur Pulse bis 200mA
abgeben kann. Die Fassungsboxen hat man ja schon mit dem RoeTest gebaut.
Der Aufwand hält sich also in Grenzen.
Da der µTracer in allen Kennlinien-Diagrammen weit mehr als nur drei Kennlinien
messen, speichern und ausgeben kann, wurde in der Software von RoeTest
nachgebessert.
Ich beschreibe den Stand der Software Version 10.2.3.
Ende 2017 wurde eine
spezielle Kennlinienaufnahme herausgebracht.
Sie ist unter Knopf "Kennlinien auswerten" und dort unter Reiter "CurveTrace"
zu finden. Weit besser wäre ein eigener Knopf im Menu von RoeTest.exe.
Mit der neuen Software kann man jetzt bis zu 14 Kennlinien in einem Diagramm
darstellen. (Siehe Beispiel (Ia,Ig2)=f(Ug3,Ug2) einer EF80).
So schön das Ergebnis aussieht - es ist nicht zu vergleichen mit den
Diagrammen des µTracer.
Während RoeTest nur das Bild des Kennliniendiagramms speichert,
speichert die Software zum µTracer alle Messwerte (und das Bild optional).
Bei RoeTest dagegen sind die Messwerte der Kennlinien am Ende futsch.
RoeTest.exe ist nicht in der Lage, die Messwerte für so ein Diagramm insgesamt
in einer Datei zu speichern. Da besteht dringend Nachholbedarf.
Nach all den Messungen mit dem RoeTest können Sie sich ein umfassendes
Messprotokoll mit Kennliniendiagrammen ausdrucken.
Beispiel: www.roehrentest.de/EL84.pdf.
Wenn Sie einen Druckertreiber verwenden, der in eine Datei schreibt, statt auf
den Drucker direkt, so können Sie sich das Messprotokoll auch auf dem Rechner
speichern.
Ich verwende zu diesem Zweck das schon etwas altehrwürdige "FreePDF XP", welches
eine Druckausgabe in eine pdf-Datei schreibt.
Darüber hinaus können Sie das komplette Messprotokoll auch in einer
(proprietären) rmd-Datei speichern. Diese Datei kann im Verzeichnis
C:\RoeTest\Messdaten oder auch im Verzeichnis C:\RoeTest\tubestock_docs
abgelegt werden, falls Sie Ihren Röhrenbestand in der Bestandsverwaltung
von RoeTest pflegen wollen.
Die rmd-Datei können Sie wieder in RoeTest.exe laden und dann einen weiteren
Ausdruck Ihrer Messungen machen.
Die mit RoeTest aufgenommenen Kennlinien können auf verschiedene Art ausgewertet
werden. Was da möglich ist, wird in
TKennlinien auswerten.pdf erklärt. Lesen Sie den
Artikel, denn er beschreibt viele nützliche Auswertungen von Kennlinien.
Jede einzelne solche Linie - sie umfasst 40 Messpunkte - kann in einer Textdatei
lesbar abgespeichert werden (Dateisuffix .rkl). Man kann die Linie auch über die
Zwischenablage an andere Programme weiter geben.
Man muss sich eben die jeweilige Kennlinie einzeln aus dem zugehörigen
Kennlinien-Diagramm holen. RoeTest.exe kann leider kein komplettes
Kennlinien-Diagramm mit Messwerten in einer Datei speichern.
Die gesammelten Kennlinien und deren Auswertung am Ende können folglich nur als
Bilddatei (jpg, bmp) gespeichert werden.
Wenn Sie Ihren eigenen Röhrenbestand verwalten wollen, stellt Ihnen Helmut Weigl
eine Bestandsverwaltung über eine Datei
tubestock.dbf bereit. Man findet die Bestandsverwaltung über
RoeTestDatenbank.exe.
Die Datei tubestock.dbf ist nicht verschlüsselt.
Der Zeichensatz ist ISO8859/1.
Ich selbst verwende diese Bestandsverwaltung auch. Ich vermisse jedoch in
tubestock.dbf die wichtigsten Messdaten und die Solldaten.
An die kommt man erst, wenn man die einzelne Röhre anwählt und dann die nun
angezeigte rmd-Datei doppelklickt. Dann erst wird RoeTest.exe gestartet, die
Daten werden in Roetest.exe geladen und dann dort angezeigt.
Ich finde das echt unhandlich.
Sie können tubestock.dbf mit LibreOffice ab Version 6 auch unabhängig von
RoeTestDatenbank.exe pflegen.
Aber es gibt eine wichtige Einschränkung: RoeTestDatenbank.exe ist so
programmiert, dass die Röhren-ID starr mit der Datensatznummer gekoppelt sein
muss. Die Datensatznummer 2 in Libreoffice muss die ID 0 enthalten.
Datensatznummern und IDs müssen lückenlos aufeinander folgen.
Verboten in Libreoffice sind deshalb Zeilen-Löschen und Zeilen-Einfügen.
Auch beim Sortieren zur Ansicht sollten Sie behutsam vorgehen.
Man muss zum Prüfen einer Röhre schon eine gewisse Anzahl von Knöpfen drücken.
Es sind aber meist die gleichen Knöpfe in der gleichen Reihenfolge. Das lässt
sich optimieren. Der Knopf
Stapelverarbeitung hat rechts einen kleinen Pfeil.
Wenn Sie den Pfeil drücken, erscheint ein Dialog, wo Sie einzelne Aktivitäten
anhaken können, die später nacheinander ausgeführt werden.
Beispielsweise könnte man angehaken :
"neu (Messdaten löschen)...", "Fadentest", "Kurzschlusstest", "statische
Messungen", "Kennlinien aufnehmen" (in der gleichen Zeile alles anhaken,nur
nicht die "1"), "zur Bestandsdatenbank hinzufügen", "speichern Messdaten als
Anlage ...", "Maske anzeigen", "Datensatz markieren" und "drucken Protokoll".
Alle anderen Kästchen haben keinen Haken.
Wenn man nun die Röhre eingesteckt und den Röhrennamen ausgewählt hat,
drückt man nur noch den Knopf Stapelverarbeitung, und es wird alles
automatisch geprüft.
Mit der Stapelverarbeitung kommen Sie in den meisten Fällen zurecht.
Wollen Sie dagegen selbst Kennlinien aufnehmen oder besondere Werte der Röhre
ausmessen, so können Sie den Knopf manuell im Reiter A wählen.
In diesem Manuellen Modus verhält sich RoeTest wie ein
klassisches Kennliniengerät, vergleichbar mit Funke W20 oder Neuberger RPM375
- nur eben mit stabilisierten Spannungen.
Aber seien Sie vorsichtig. Sie können die Röhre zerstören. Es leuchtet
kein Warnlämpchen, wenn etwa Ikmax, Qamax, Qg2max überschritten wird.
Ab Version 9 können die Werte dieser Parameter in einem besonderen Fenster
angezeigt werden. Ein echter Fortschritt!
Es gibt jedoch Ungewöhnliches im Manuellen Modus. Wollen Sie etwa bei einer
EF80 die Wirkung einer negativen Spannung am Bremsgitter G3 ausprobieren?
Dann sehen Sie mal rechts unten auf das Feld mit dem Text "Pentode -G3".
Machen Sie dort einen Haken, und Ug3 lässt sich einstellen.
Mit dem RoeTest kann man u.A. auch Glimmstabis, Nixies und Urdoxe prüfen.
Hier können Sie die Stapelverarbeitung auch nicht verwenden. Man muss in
Einzelschritten arbeiten, ebenso wie bei Röhren mit 4 Systemen,
beim "Regenerieren" und beim "Leistungsprüfer".
Wenn Sie eine völlig unbekannte Röhre prüfen wollen, müssen Sie zuerst die
Röhrenbezeichnung finden.
H.-T. Schmidt hat zur
Identifikation unbekannter Röhren einen Artikel
geschrieben. Darauf aufbauend hat Helmut Weigl ein Verfahren zum
Identifizieren in RoeTest (Reiter C) erarbeitet.
Zumindest erfahren Sie dadurch etwas mehr über die Röhre. Sie können weiterhin
mit dem Leistungsprüfer, insbesondere den Leistungsprüfer2
noch mehr Informationen bekommen.
Wenn Sie die gültige Bezeichnung Ihrer Röhre kennen, so wird in der
RoeTest-Datenbank gesucht. Seien Sie vorsichtig und schauen Sie zumindest, ob
Sockel und Systemart Ihrer Röhre mit dem in der Datenbank gefundenen Typ
übereinstimmt. Prüfen Sie auch das Übrige, was Sie bereits über die Röhre
herausbekommen haben.
Bedenken Sie, dass die RoeTest-Datenbank aus alten Röhrentabellen erstellt
wurde, und diese Röhrentabellen können katastrophale Fehler enthalten.
Darüber hinaus können manche Röhrennamen - etwa 1201, um nur einen Namen zu
nennen - mehrere völlig verschiedene Röhren bezeichnen.
Im Zweifelsfall sollten Sie im Internet suchen.
-
Frank Philipse bietet eine große Auswahl von
Datenblättern.
-
Frank Philipse bietet noch das Universal Vademecum von Piotr Mikołajczyk an.
Die Daten bekommen Sie, wenn Sie auf das kleine Röhrensymbol rechts neben der
Röhrenbezeichnung klicken.
-
Im Radiomuseum können Sie die Röhre auch suchen.
Schließen Sie zum Suchen die Röhrenbezeichnung in Gänsefüßchen ein (z.B. "EF80")
und wählen Sie "Nur Röhren".
-
Franz Hamberger zeigt viele Röhrendaten. Man muss
sich durchklicken.
Es gibt auch noch Kopien von alten Röhrenbüchern im Internet, etwa das
AVO Valve Data Manual oder die
International Radio Tube Encyclopadia von Babani.
Selbst die Informationen auf den
Prüfkarten des Funke W19 haben Sammler in langer
Arbeit zusammengestellt.
Leider sind die Prüfkarten der Firma Neuberger nicht offen verfügbar.
Wer sie besitzt, hat ein recht zuverlässiges Nachschlagewerk.
Mein persönlicher Favorit sind die alten Datenblätter der Hersteller, die man
etwa bei frank.pocnet.net findet.
Und erinnern Sie sich vielleicht auch einmal, wie man sich solche Daten in der
Vor-Internet-Zeit besorgt hat. Man geht zur Stadtbibliothek,
Landesbibliothek oder zu einer Hochschulbibliothek. Wenn die eine gesuchte
Röhrentabelle nicht im Bestand haben, so kann man sich das Werk über
Fernleihe zusenden lassen - zum Lesen im dortigen Lesesaal.
Dann kann man sich dort auch Fotokopien für den privaten wissenschaftlichen
Gebrauch machen.
Naja, die RTT von Jürgen Schwandt dürfte allerseits bekannt sein.
Dies hier war jetzt nur eine Kurzeinführung zum RoeTest. RoeTest kann aber noch
viel mehr. Wenn Sie RoeTest vollständig nützen wollen, müssen Sie alle Artikel
in Tipps -
Hilfe von Helmut Weigls Internetauftritt wirklich lesen.
Ich rate, diese pdf-Dateien alle auszudrucken.
Wegen der vielen Funktionen von RoeTest ist diese Dokumentation auch recht
umfangreich.
Ich wundere mich, dass sie nicht als html-Seiten, vielleicht in der Form eines
Wiki, anlegt sind. (Sähe dann aus wie Wikipedia).
Für einen Anwender am PC ist das Lesen in html-Seiten einfacher, denn er kann
schnell durch mehrere Dokumente schlüpfen - muss sich nicht immer fragen
"Wo habe ich das schon mal gelesen? Welche Tipps standen denn dort noch?".
Bei pdf-Dateien kann man eben nur in einer Datei nach einem Stichwort suchen.
Bei html-Dateien kann man ganze Ordner durchsuchen.
Nachträgliche Bemerkungen
Bemerkungen zur Software
Ich habe inzwischen weit über 1000 Röhren mit RoeTest geprüft. Ich wollte
einfach Ordnung in meine Sammlung bringen und die unbrauchbaren Röhren
aussortieren. Kennlinien habe ich nur ganz wenige aufgenommen. Die braucht
man ja, wenn man Röhren in einem Gerät anwenden will. Das ist aber im Moment
nicht mein vorrangiges Interesse.
Die Prüfdaten
Den in der Software von RoeTest gespeicherten Daten kann man zumeist vertrauen.
Aber Vertrauen ist gut und Kontrolle ist besser.
Schauen Sie ob die gezeigten Sockel passen.
Schauen Sie, ob die Daten schon einmal von jemand getestet wurden.
Bevor ich also meine erste Röhre geprüft habe, habe ich mir genau angesehen,
ob die in RoeTest.dbf eingetragenen Daten auch stimmen.
Ich habe die Datenblätter im Internet gesucht.
Die Firma Philips hat in vielen Fällen am besten informiert. Leider geben die
Röhrenhersteller in einigen Fällen unterschiedliche Daten für ihre Röhren an.
Insbesondere Röhren aus den USA haben manchmal bessere Daten.
Für einige Röhren sind dennoch nicht genug Daten aufzutreiben. Beispielsweise
sind bei EAF*- oder EBC*-Typen nur ganz selten Prüfpunkte für die Dioden -
geschweige denn Diodenkennlinien angegeben.
Bei Hochspannungsgleichrichtern von Fernsehgeräten findet man zwar Kennlinien
in den Datenblättern. Diese wurden mit Impulsströmen von etwa 10µs aufgenommen.
RoeTest misst aber mit Gleichspannungen. Die Diodenspannungen für die
Dauergrenzströme bei Gleichspannung sind in den Kennlinien kaum ablesbar.
Auch bei EK*- oder DK*-Typen fehlen fast immer statische Daten. Deren Hersteller
liefern fast nur Daten bei schwingender Röhre, was bei der Prüfung mit RoeTest
Test natürlich nicht vorgesehen ist.
Dann sind da noch die Senderöhren, für die die Hersteller manchmal nur die
Daten im C-Betrieb angeben.
In manchen Fällen muss man die statischen Daten eben anhand einer sehr guten
oder neuwertigen Röhre selbst ermitteln.
Neben den Daten der Röhren-Hersteller gibt es auch Prüfvorschriften von
Herstellern von Röhrenprüfern. Ich bin da sehr vorsichtig geworden.
Manchmal hatte ich den Eindruck, in dem einen oder anderen Handbuch wären mehr
Fehler, als ein sehr armer Hund an Flöhen hat. Das meiste Vertrauen habe
ich zu den Karten der Fa. Neuberger, obwohl da auch Abweichungen zu den
Angaben der Hersteller zu finden sind.
Wenn Sie in der Software zu RoeTest die Daten einer Röhre gefunden haben, so
kann es vorkommen, dass einzelne Felder darin einfach nicht gefüllt sind.
Wenn das Feld "s.Vergleichsröhre" gefüllt ist, so darf fast alles Weitere
fehlen. Es wird dann nämlich mit den Daten der Vergleichsröhre geprüft.
Ist das Feld "s.Vergleichsröhre" aber leer, so müssen viele Prüfdaten folgen.
Aber auch da können Daten fehlen. Es sind im Laufe der Zeit eben Datenfelder
hinzu gekommen, die nicht nachgepflegt wurden. Beispiele dafür sind die
Kolbenmaße oder der Kaltwiderstand des Heizfadens. Sie sind eingeladen, diese
Daten an Helmut Weigl weiter zu leiten.
Zum Kaltwiderstand des Heizfadens möchte ich noch etwas sagen. Dessen Wert
kann bei Röhren des gleichen Typs sehr unterschiedlich sein. Beim Messen von 23
Röhren PY88 habe ich Kaltwiderstände von 12.5 Ohm bis 16.3 Ohm ermittelt.
Der Mittelwert war 13.64 Ohm. In das Feld für den Kaltwiderstand wurde
schließlich 13.5 Ohm eingetragen. Der Wert streut von -9% bis +20%.
Man sollte einen so ungenauen Wert nur 2-stellig angeben; wenn die erste Ziffer
eine 1 ist, eventuell 3-stellig angeben.
Des Weiteren können einzelne Daten in RoeTest.dbf ganz einfach falsch sein.
Es gibt Schreibfehler, Kommafehler, Verwechslungen.
Diese sind zu finden. Denn die sind gefährlich.
Die Programme
Nach außen hin besteht die RoeTest-Software aus nur zwei Programmen,
nämlich RoeTest.exe und RoeTestDatenbank.exe.
RoeTest.exe dient zur Steuerung der Hardware, d.h. dem eigentlichen
Prüfgerät, über eine USB-Schnittstelle. Man prüft damit die Röhre - wie eben
oben beschrieben.
Die Messwerte werden in simulierten Digitalanzeigen und auch in simulierten
Analoganzeigen präsentiert.
Die Digitalanzeigen reichen eigentlich vollständig aus.
Die Analoganzeigen schalten nämlich den Messbereich nicht um.
Bei einer D-Röhre wird beispielsweise der Heizstrom im Analoginstrument im
6A-Bereich angezeigt. Da ist nur noch die Digitalanzeige nützbar.
Nach der Prüfung kann das Ergebnis in einer proprietären Datei mit der Endung
.rmd gespeichert.
Diese proprietäre rmd-Datei wiederum kann nur von RoeTest.exe geöffnet und
ausgelesen werden.
esc-Taste
RoeTest.exe kann aber nur einmal auf einem Rechner laufen.
Da RoeTest.exe nur einmal geöffnet werden kann, ist es nicht möglich, einen
Messvorgang am Laufen zu haben und beispielsweise dessen Werte mit einer
früheren, schon (in einer rmd-Datei) gespeicherten Messung zu vergleichen.
Es ist auch nicht möglich, sich zwei rmd-Dateien auf dem Bildschirm
gleichzeitig anzusehen.
Eine Möglichkeit der Abhilfe wäre beispielsweise ein RoeTestViewer.exe.
Dieser könnte dann mehrmals auf einem Rechner laufen.
Man kann sich aber auch behelfen, indem man die rmd-Dateien in
pdf-Dateien druckt. Danach kann man die pdf-Dateien vergleichen.
RoeTestDatenbank.exe ist das zweite Programm. Beim Start öffnet sich
ein Menü, mit dem man die anderen Datenbanktabellen ansehen und ändern kann.
RoeTestDatenbank darf mehrmals auf einem Rechner laufen. Aber es achtet darauf,
dass jede Datenbanktabelle nur einmal auf dem Rechner geöffnet ist.
Dadurch wird verhindert, dass eine Datenbanktabelle aus zwei Fenstern
heraus geändert wird, was zu unkontrollierten Inhalten führen könnte.
Als Folge davon kann man sich beispielsweise die Sockeltabelle (RoeSockel.dbf),
die Tabelle der Systemarten (RoeArt.dbf), ja sogar die Bestandsverwaltung
(tubestock.dbf) jeweils nur in einem Fenster ansehen.
Sich zwei verschiedene Einträge aus der gleichen Tabelle in nebeneinander
liegenden Fenstern anzusehen, etwa zum Vergleich der Eintragungen,
ist einfach nicht möglich.
Versuchen Sie doch einmal, heraus zu finden, wie sich die Messung der
Röhrenart "Hexode" von jener der "MischHexode" unterscheidet.
Lediglich bei der Tabelle mit den Röhrendaten (RoeTest.dbf) kann man die Daten
zweier unterschiedlicher Röhren in getrennten Fenstern ansehen.
Man öffnet die eine Röhre über RoeTestDatenbank.exe.
Die andere Röhre wählt man im Prüfprogramm RoeTest.exe aus.
Dann kann man die Daten der beiden Röhren bequem vergleichen.
Als Abhilfe könnte man für jede Datenbanktabelle jeweils einen Viewer und
einen Editor (der nur einmal gestartet werden darf) anbieten.
Die internen Datenstrukturen
Möglicherweise ist Ihnen aufgefallen, dass die Datenbankdateien in einem
frühen DBASE-Format vorliegen.
Die Röhrendaten sind in einer riesigen Datei RoeTest.dbf gespeichert.
Sie ist etwa 24MB groß. Man bedenke, dass man die Bibel (AT & NT) in 5MB
unterbringt.
Wenn man die Datei RoeTest.dbf komprimiert - etwa als zip-Datei - wundert man
sich, wie klein diese zip-Datei geworden ist - es ist etwa 1MB.
Man kann daraus erahnen, welche Mengen an Dateispeicher einfach nicht genützt
werden. Aber RoeTest steht damit nicht allein.
Dateien dieser Größenordnung sind heute nicht mehr ungewöhnlich.
Natürlich hätte man die Vergleichsröhren in einer eigenen Datenbanktabelle
zusammenfassen können - bei der RTT sind es die gelben Seiten am Anfang.
Weiter hätte man alle Sockelschaltungen in einer eigenen Tabelle sammeln
können - beispielsweise steht in der RTT die Bezeichnung "No7" für die
Sockelschaltung der Röhren EF80, EF85, UF80 und vieler mehr.
Ebensolches wäre bei den äußeren Abmessungen passend.
Weiter wäre eine eigene Tabelle für die Teilsysteme der Röhren sinnvoll, denn
die Triode einer ECF80 hat die gleichen Werte wie die einer PCF80 - gleiches
gilt für deren Teilsystem der Pentode.
Auch für 3AU6, 4AU6, 6AU6, 12AU6, welche sich nur durch die Heizung
unterscheiden, bräuchte man beispielsweise nur noch ein einziges Teilsystem
einer Pentode anlegen.
Außerdem könnte man als Option für ein (Teil-)System auch mehrere
Prüfdatensätze anlegen (etwa bei einer UL41 je eines für 100V und 200V).
In der RTT findet man die Daten der Teilsysteme in den Spalten unter einer
Röhre und dort in den Zeilen 8-24.
Auch die in RoeTest festgelegte Begrenzung auf 3 Teilsysteme pro Röhre wäre
dann hinfällig.
Immerhin sind in der RoeTest-Software schon eigene Tabellen vorhanden für die
Sockeltypen und die Art eines Teilsystems (Röhrenart).
In der Datenbanktechnik
nennt man das oben beschriebene Aufteilen und Gruppieren von unabhängigen Daten
Normalisieren.
Man könnte das Normalisieren jederzeit nachholen. Aber dann müsste man viel
Zeit aufwenden, um die Anzeige- und Änderungsdialoge neu zu programmieren.
Die dafür nötige Zeit kann man auch anderweitig nützen.
Das Ergebnis einer Prüfung kann ausgedruckt werden in Form eines
kompletten Prüfprotokolls - siehe etwa
www.roehrentest.de/EL84.pdf.
In einer proprietären Datei mit der Endung .rmd kann das Prüfprotokoll
gespeichert werden. Dabei werden in der rmd-Datei nur die Messwerte gespeichert.
Die Sollwerte stehen ja in der RoeTest.dbf und werden für die Ausgabe oder für
den Druck von dort geholt.
Die Tabellen des Prüfprotokolls sind immer für drei Teilsysteme ausgelegt -
also passend etwa für eine EBC81. Bei einer EF80 bleiben die Spalten für zwei
Teilsysteme leer. Dann werden im Prüfprotokoll für jedes Teilsystem noch Felder
freigehalten für jeweils zwei Kennliniendiagramme mit je bis zu 6 Kennlinien.
Das Protokoll wäre somit erst bei einer Röhre mit 3 Pentoden vollständig
ausgefüllt.
Somit wird Platz freigehalten in der rmd-Datei für diese drei Teilsysteme und
den beiden jeweils zugeordneten Kennliniendiagrammen - selbst wenn nur ein
Teilsystem in der Röhre enthalten ist und wenn keine Kennlinien gemessen
wurden.
Die rmd-Dateien ist damit immer über 70k groß.
Bei einer UY85 ist die rmd-Datei also hauptsächlich mit leeren Platzhaltern
gefüllt.
Leider fehlt in der rmd-Datei der Text, der im Reiter "Meldungen" während der
Prüfung der Röhre ausgegeben wird. Man kann somit später einmal nicht mehr
verfolgen, wie die Prüfung in ihren Einzelheiten ablief.
Helmut Weigl war so freundlich, für mich RoeTest.exe so zu erweitern, dass
der Inhalt des Reiters "Meldungen" gespeichert werden kann. Vielen Dank.
Wenn man aus der Stapelverarbeitung die Röhre zur Bestandsdatenbank hinzufügt
oder auch das Messprotokoll speichert, kann man eine Datei mit dem
Inhalt des Reiters "Meldungen" erzeugen, welche zusätzlich gespeichert wird.
Die Datei wird nur dann erzeugt, wenn im RoeTest-Verzeichnis eine Datei mit
dem Namen "savelog.dat" existiert. (Inhalt egal).
Ich selbst wünsche mir nun noch einen Knopf im Manuellen Modus, mit dem ich
die gerade eingestellten Messwerte ins Meldungsfenster speichern kann.
Das ist bei allen Röhren interessant, nicht nur bei denen, die nur in einem
Manuellen Modus geprüft werden können. Der neue Knopf wäre insbesondere bei
Urdoxen, Stabis, Thyratrons, Zenerdioden recht nützlich.
Dann könnte man nämlich die Messergebnisse auf Knopfdruck gleich im Rechner
speichern. Man müsste sie nicht mehr von Hand auf einem Zettel schreiben und
nachher in den Rechner eintragen.
Zeitbedarf für Datenpflege
Helmut Weigl schreibt, 45% seiner Arbeit an RoeTest investiere er in die
Weiterentwicklung der Software und weiter 45% in die Pflege der Datenbank.
Das RoeTest ist ein aufwendiges Gerät mit einer noch aufwendigeren Software.
Es enthält auch eine riesige Datenbank.
Gerade in der Datenbank steckt enorm viel Arbeitszeit. Versuchen Sie doch
einmal eine Spalte aus der Röhrentabelle RTT des Jürgen Schwandt in eine
Excel-Datei einzutragen und messen Sie die Zeit, die Sie dafür brauchen.
(Nebenbemerkung: Ich selbst verwende nicht Excel, sondern
LibreOffice.)
Nun rechnen Sie mal hoch. Helmut Weigl hat nicht nur die RTT durchsucht.
Er hat auch andere internationale Röhrentabellen berücksichtigt - dazu noch die
Prüfkarten und Handbücher früherer Hersteller von Röhrenprüfern.
Er hat mehrere 1000 Stunden für das Projekt aufgebracht.
Deshalb möchte er auch nicht, dass ein anderer Entwickler von Röhrenprüfern
diese Daten für sein eigenes Gerät kopiert. Deshalb stellt er die Daten nur
verschlüsselt zur Verfügung. Man darf die Daten in RoeTest benützen, aber man
darf sie nicht an Unbefugte weitergeben.
Nun hat Helmut Weigl selbst nicht diese Unmenge an Röhren bei sich zu Hause,
wie sie in in seiner Datenbank aufgeführt sind. Er kann diese Röhren nicht
alle testen.
Deshalb bittet er, dass Sie als Anwender hier mithelfen und Daten von Röhren,
die Sie als Erster erfolgreich geprüft haben, ihm mitteilen.
(Siehe Artikel TMitarbeit.pdf und
Datenbanken übersenden.pdf.)
Zeitbedarf für Programmpflege
Die Programmierung der Datenbankverwaltung und das Programm RoeTest.exe selbst
erfordern enorm viel Arbeitszeit.
Nur ganz wenige haben schon einmal ein Windows-Programm geschrieben.
Ein Einbau von Verbesserungen in RoeTest.exe kann Wochen an Arbeitszeit kosten.
Dabei muss immer berücksichtigt werden, dass alte Datenbestände mit der neuen
Version zusammen passen. Dass eine neue Version irgendwann eine uralte
Hardware des RoeTest nicht mehr unterstützt, geht einfach nicht. Ebenso muss
eine neue Version der Software die Prüfdateien (Endung .rmd) jeder älteren
Version weiterhin ausgeben und ändern können. Gleiches gilt für die
Bestandsverwaltung (tubestock.dbf).
Diese ganze Arbeit stemmt Helmut Weigl ganz alleine.
Keiner kann ihm helfen dabei, denn er hält den Code verborgen.
Es sind aber durch Zusammenarbeit Vieler schon große Programme entstanden, weit
größere als RoeTest.exe. Ich nenne hier einmal Linux und alles was dazu gehört,
dann OpenOffice, Gimp, Firefox, VirtualBox, um nur die bekanntesten aufzuführen.
Wussten Sie, dass Linux mittlerweile in fast jeder Industriesteuerung,
DSL-Modem oder WLAN-Modul installiert ist?
Linus Torvalds oder Richard Stallman sind da nur einige Vorreiter in diese
Richtung.
Wenn freiwillige Programmierer mitgestalten könnten, wäre eine offene und freie
relationale Datenbank denkbar - etwa unter MariaDB.
Man könnte diese Datenbank dann auch mit Simulationsprogrammen, etwa Spice und
dessen Varianten, nützen.
Man könnte die Datenbank mit allen mögliche Erweiterungen versehen. Man könnte
beispielsweise Elektrodenkapazitäten zusätzlich einpflegen, was für Simulationen
mit Spice recht nützlich wäre.
Und das Prüfprogramm für RoeTest könnte man in Java neu schreiben, wodurch es
zukunftsfähiger werden würde. Man kann ja mal träumen.
Helmut Weigl will den Weg quelloffener Software nicht einschlagen, will alleine
arbeiten. In diesem Rahmen tut er, was da optimal möglich ist. Für größere
Änderungen am bisherigen Konzept fehlt einfach die Zeit.
Selbst das Aufräumen des C:\RoeTest, etwa von den Sockelskizzen, ist
anscheinend Nebensache.
Es gibt ja schon so genug an Anwenderwünschen zu berücksichtigen.
Wir haben das alles zu respektieren. Auf jeden Fall - so oder so - sind wir
als Anwender ihm zum Dank verpflichtet.
Denn RoeTest.exe mit Datenbank sind Freeware.
Danksagung
Ich danke Helmut Weigl. Nicht nur für die Arbeit, die Schaltung, die Platinen,
die Bestelllisten, die Programme im Mikroprozessor und auf dem PC gebührt ihm
Dank. Jede dieser Leistungen hat enorm viel Zeit gekostet.
Besonders gedenke ich aber seiner Hilfe, wenn ich an dem einen oder anderen
Problemchen nicht mehr weiter wusste, weil mir einfach die Erfahrung fehlte.
Er hat mir dann den Sachverhalt kurz erklärt und meine Bedenken ausgeräumt.
Dass er sich diese Zeit genommen hat, rechne ich ihm ganz besonders hoch an.
Ich danke ihm auch für den großzügigen Umtausch, als mein Ringkerntrafo aus
unbekannten Gründen einen Schluss in einer Windung zeigte.
Weiterhin danke ich Bernd Holzhauer für hilfreiche Hinweise in seinem Bericht
und Franz Hamberger für seine Erläuterungen zu Röhrensockeln.
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