von Werner Sticht

Dem Gegenüber Würde geben

Es gibt bei Gesprächen oftmals Unstimmigkeiten.
Dann kann es vorkommen, dass man verärgert ist,
und nichts erreicht hat.

Wie kann man das vermeiden?

Erinnern wir uns:
Wir sind geprägt worden durch unsere christlich-abendländische Kultur.
Diese Kultur fordert, den Schwachen zu helfen - und zwar allen.
Ganz nach dem Motto "Liebe Deinen Nächsten."
Das Wort "Liebe" versteht man heute nicht mehr so wie früher.
Heute hat das Wort fast nur noch eine sexuelle Bedeutung.
In den alten Texten wird das lateinische Wort "caritas" verwendet.
Wenn wir es übersetzen mit "Fürsorge geben", mit "Hochachtung geben"
oder einfach mit "Würde geben", so kommt man an die ursprüngliche
Bedeutung heran.
Dem Gegenüber "Würde geben" heißt auch Anstand zu wahren -
gegenüber jedem, wer auch immer es sei.
Das "Gegenüber" ist der "Nächste".

Nun sind alle Menschen verschieden und viele weichen von der Kultur ab.
Insbesondere Protagonisten der Macht weichen gerne egoistisch ab,
wie wir es ja auch aus der abendländischen Geschichte kennen.

Das Leben vereinfacht sich jedoch ungemein, wenn wir unsere
Kultur hochhalten.
Wenn ich dem Gegenüber Würde gebe, wird der Gedankenaustausch
fast immer ertragreich für mich sein - selbst dann,
wenn das Gegenüber von der Kultur abweicht.


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